Stachelbeeren
Wissenschaftliche Bezeichnung: Ribes uva-crispa, Ribes grossularia
Englisch: gooseberries
Französisch: groseillier à maquereau
Italienisch: uva spina
Spanisch: grosella espinosa europea, uva espina
Inhaltsverzeichnis
- Stachelbeeren
- Geschichte
- Herkunft und Verbreitung
- Arten, Sorten, Hybriden
- Kennzeichnung, Verpackung
- Güteklassen, Qualitätsnormen
- Verwendung
- Gerichte, Rezepte, Zubereitungen
- Passende Zutaten
- Produkte aus Stachelbeeren
- Anbau
- Ernte
- Saison
- Angebotsformen
- Haltbarkeit
- Lagerung
- Konservierung
- Krankheiten an der Stachelbeerpflanze
- Inhaltsstoffe
- Gesundheitliche Aspekte
- Deutsche Trivialnamen
- Definition
- Pilzkrankheiten an Stachelbeeren
- Kalorien, Vitamine, Mineralien und Nährstoffe pro 100 g/ml
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Die Stachelbeere (bot.: Ribes uva-crispa, Ribes grossularia) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ribes innerhalb der Familie der Stachelbeergewächse (bot.: Grossulariaceae) und ist mit der Johannisbeere verwandt. Die Stachelbeer-Pflanze ist ein winterkahler, bestachelter Strauch und kann bis zu 3 m hoch wachsen. Im Frühjahr bilden sich unscheinbare grünliche bis rötliche Blüten, aus denen zwischen Juni und August behaarte, mehr oder weniger derbschalige Früchte (Beerenobst) heranwachsen. Die Beeren hängen einzeln oder paarweise zusammen. Je nach Sorte können Stachelbeeren kugelige, länglich ovale oder eierförmige Früchte bilden. Große Sorten bilden Beeren mit einer Längsachse von etwas unter 3 cm und einem Querschnitt von knapp 2 cm aus. Ihre Schale ist glatt oder mit mehr oder weniger borstigen Flaumhaaren bedeckt. Die anfangs feste aber verhältnismäßig zarte Schale schließt sich mit zunehmender Reife fester um das Fruchtfleisch und wird dabei auch härter und dicker. Die Färbung von reifen Stachelbeeren reicht von weißlich-grün, hellgrün, goldgelb, hellbraun bis rot. Häufig sind sie durchscheinend mit weißlichen Streifen durchzogen. Das weiche Fruchtfleisch enthält zahlreiche kleine Kerne und schmeckt im reifen Zustand und sortenbedingt sauer, süß-sauer bis süß.
Geschichte
Seit etwa dem 14. oder 15. Jh. werden Stachelbeeren kultiviert. Klösterlichen Kräuterbüchern zufolge wurde sie jedenfalls bereits ab dem 14. Jh. angebaut. So beschreibt Tabernaemontanus (eigentlich Jakob Dietrich, Jacob Ditter/Diether bzw. Jacob Theodor (* um 1522; † August 1590)) in seinem Kräuterbuch die Stachelbeer-Pflanze mit der damals üblichen Bezeichnung "Klosterbeer". Anfang des 19. Jh. waren bereits um die 100 Kultursorten bekannt.
Ihren Namen erhielt die Stachelbeere aufgrund ihrer Stacheln. Aus botanischer Sicht besitzt die Stachelbeere jedoch keine Stacheln sondern Dornen. Der Unterschied zwischen Stacheln und Dornen: Stacheln sitzen auf der Außenhaut des Stängels und lassen sich leicht abbrechen (wie beispielsweise bei Rosen). Dornen hingegen wachsen aus dem Pflanzenkörper - wie bei der Stachelbeere aus den Stängel - heraus.
Herkunft und Verbreitung
Die ursprüngliche Heimat der Stachelbeere liegt wahrscheinlich im Himalayagebiet. Verbreitet ist sie in ganz Eurasien bis zur Mandschurei und Nordafrika. In der freien Natur wächst sie in Gebüschen und an Waldrändern und gedeiht bis in Höhen von 1500 m. Sie bevorzugt nährstoffreiche und lockere, steinige, mitunter auch sandige, leicht kalkhaltige Lehmboden.
Arten, Sorten, Hybriden
Nach der Farbe der Beeren unterteilt man Stachelbeeren in gelbe, rote und grüne Sorten. Bei den grünen Sorten gibt es auch Formen, die ins Weißliche gehen. Als Faustregel kann man sagen, dass rote Sorten meist etwas weniger süß und aromatischer sind als grüne oder gelbe Stachelbeeren. Viele alte Stachelbeersorten sind anfällig gegenüber dem Amerikanischen Stachelbeermehltau Darum spielen bei der Züchtung von Stachelbeeren insbesondere die Stachelbeermehltau-Resistenz eine wichtige Rolle.
Aus einer Kreuzung von Stachelbeere (bot.: Ribes uva-crispa) und Schwarzer Johannisbeere (bot.: Ribes nigrum) ist die Jostabeere Jostabeere (bot.: Ribes × nidigrolaria) entstanden.
Weiße, Grüne Stachelbeeren
Rokula
Züchter: R. Bauer, Breitbrunn. Kreuzung aus 'Mauks Frühe Rote' x 'Klon 58.1'.
Beschreibung: Häberli Obst-und Beerenzentrum, Neukirch-Egnach, Schweiz, EU-Sortenschutz 1996. Rotschalige, robuste Sorte m1t gutem Geschmack, für Erwerbsanbau und Garten.
Wuchs: mittel bis stark, buschig, mittel bis dichter Pflanzenaufbau, mittel bis hohe Regenerationsfähigkeit; geringe, einfache Bestachelung
Blüte: sehr früh (Anfang April)
Reife: mittelfrüh (Ende Juni), Früchte am Strauch lang haltbar
Ertrag: mittelhoch
Frucht: mittel bis groß, rund bis elliptisch, Fruchtfarbe mittelrot, Fruchtschale fest, sehr gering bereift und behaart. dünn; gut pflückbar, mittelhohe Neigung zum Platzen
Geschmack: leicht säuerlich, sehr aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: sehr gering bis gering anfällig für Mehltau und für Blattfallkrankheit
Early Green Haire, Grüne Deutsche
Beschreibung: Um 1830 in England entdeckt, Abstammung unbekannt. Sehr alte, wohlschmeckende, grünschalige Liebhabersorte, die für den Anbau im häuslichen Garten und besonders für den Frischverzehr geeignet ist.
Wuchs: stark, buschig, mittel bis dichter Pflanzenaufbau, dunkelgrüne, glänzende Blätter, mittel bis hohe Regenerationsfähigkeit; mittelstarke zwei- und dreifache Bestachelung
Blüte: mittelfrüh (Mitte April)
Reife: mittel bis spät (Ende Juni)
Ertrag: mittel bis hoch
Frucht: klein bis mittelgroß, rund, lange Stiele, Fruchtfarbe mittelgrün, Fruchtschale gering bereift, mittelstark behaart, dünn, Adern stark durchscheinend; gut pflückbar, geringe Neigung zum Platzen
Geschmack: sehr süß, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: mittelstark anfällig für Mehltau, gering anfällig für Blattfallkrankheit
Invicta, Invictus
Züchter: MEIOSIS Limited, East Mailing, Kent, Großbritannien Kreuzung aus ('Resistenta' x 'Rote Triumph') x 'Keepsake'
Beschreibung: Seit 1980 im Handel. Robuste, gelbgrüne Sorte für Erwerbsanbau und Hausgarten.
Wuchs: mittel bis stark, breitbuschig, überhängend, mitteldichter Pflanzenaufbau, mittelhohe Regenerationsfähigkeit; zwei- bis dreifache Bestachelung
Blüte: mittelfrüh (Mitte April)
Reife: mittelfrüh (Ende Juni)
Ertrag: hoch
Frucht: groß, elliptisch, Fruchtfarbe hellgrün bis gelbgrün, Fruchtschale gering bereift, mittelstark behaart, dünn; leicht pflückbar, geringe Neigung zum Platzen
Geschmack: leicht säuerlich, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: gering anfällig für Mehltau, sehr gering bis gering anfällig für Blattfallkrankheit
Mucurines, Malahit
Beschreibung: Herkunft und Abstammung unbekannt. Robuste, grünschalige Sorte mit weiter Verbreitung im Erwerbsanbau und Hausgarten.
Wuchs: stark, breitbuschig, dichter Pflanzenaufbau, sehr hohe Regenerationsfähigkeit; mittlere bis starke, einfache Bestachelung
Blüte: spät (Ende April)
Reife: spät bis sehr spät (Anfang Juli), Früchte am Strauch haltbar
Ertrag: hoch
Frucht: mittel bis groß, breit elliptisch, mittel bis lange Stiele, Fruchtfarbe hellgrün, Fruchtschale mittelstark bereift, nicht behaart, Adern stark durchscheinend; leicht pflückbar, geringe Neigung zum Platzen
Geschmack: süßlich, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: sehr gering bis gering anfällig für Mehltau, gering anfällig für Blattfallkrankheit
Reflamba
Züchter: R. Bauer, Breitbrunn. Freie Abblüte einer Kreuzung aus ['Keepsake' x ('Goldkugel' x Ribes divaricatum)]. Häberli Obst-und Beerenzentrum, Neukirch-Egnach, Schweiz
Beschreibung: Sortenschutz seit 1987. Grünschalige Spätsorte, die durch hohen Ertrag gekennzeichnet ist, im Erwerbsanbau und Garten verbreitet.
Wuchs: stark, buschig, starke Triebe, dichter, sperriger Pflanzenaufbau, große Blätter, mittelhohe Regenerationsfähigkeit; mittelstarke, einfache Bestachelung,
Blüte: spät (Ende April)
Reife: spät bis sehr spät (Anfang Juli), Früchte am Strauch lange haltbar
Ertrag: hoch
Frucht: groß, lang eiförmig, lange Stiele, Fruchtfarbe tiefgrün, Fruchtschale fest, stark bereift, nicht behaart, dick; gut pflückbar, platzfest
Geschmack: säuerlich, mäßig aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: gering anfällig für Mehltau
Reverta
Züchter: R. Bauer, Max-Pianck-lnstitut für Züchtungsforschung, Köln. Kreuzung aus Zuchtklon 'Sta 38.58.1' x 'Früheste Gelbe'
Beschreibung: Eeit 1955 im Handel. Gelbgrüne Sorte mit hohem Ertrag, die besonders für Grünpflücke geeignet ist.
Wuchs: mittel bis stark, buschig, dichter Pflanzenaufbau, charakteristisch ist die rot-grüne Blattfarbe, hohe Regenerationsfähigkeit; starke zwei- und dreifache Bestachelung, lange Stacheln
Blüte: mittelfrüh (Mitte April)
Reife: früh (Mitte Juni), Früchte am Strauch kurz haltbar
Ertrag: hoch
Frucht: mittelgroß, rund bis elliptisch, Fruchtfarbe gelbgrün, Fruchtschale weich, nicht bereift, mittelstark behaart, dünn; mittelschwer pflückbar, mittelstarke Neigung zum Platzen
Geschmack: süß, mäßig aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: sehr gering anfällig für Mehltau, sehr gering bis gering anfällig für Blattfallkrankheit
Gelbe Stachelbeeren
Risulfa
Züchter: R. Bauer, Max-Pianck-lnstitut für Züchtungsforschung, Köln. Kreuzung aus Selektion 'Sta 38.58.1' x 'Früheste Gelbe'.
Beschreibung: Seit 1970 im Handel. Gelbschalige Frühsorte, die besonders für den Garten geignet ist.
Wuchs: stark, buschig, Fruchttriebe überhängend, mittel bis dichter Pflanzenaufbau, hohe Regenerationsfähigkeit; starke, einfache Bestachelung
Blüte: mittelfrüh (Mitte April}
Reife: früh bis mittel (Mitte Juni), Früchte am Strauch kurz haltbar
Ertrag: hoch
Frucht: mittelgroß, rund bis elliptisch, Fruchtfarbe gelb, Fruchtschale mittelfest, gering bereift, mittelstark behaart, dünn, Adern durchscheinend; gut pflückbar, mittelstarke Neigung zum Platzen
Geschmack: leicht säuerlich, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: sehr gering bis gering anfällig für Mehltau
Rixanta
Züchter: R. Bauer, Max-Pianck-lnstitut für Züchtungsforschung, Köln. Kreuzung aus ['Keepsake' x ('Goldkugel' x Ribes divaricatum)] x 'Mauks Frühe Rote'
Beschreibung: Häberli Obst- und Beerenzentrum, Neukirch-Egnach, Schweiz. Sortenschutz seit 1987. Gelbschalige Sorte, die im Erwerbsanbau und Garten verbreitet ist.
Wuchs: mittel bis stark, buschig, mitteldichter Pflanzenaufbau, mittel bis hohe Regenerationsfähigkeit; mittelstarke, einfache Bestachelung
Blüte: mittelfrüh (Mitte April)
Reife: mittelfrüh (Ende Juni)
Ertrag: mittel bis hoch
Frucht: mittel bis groß, rund bis eiförmig, Fruchtfarbe gelb, Fruchtschale mittel bis fest, gering bereift, mittelstark behaart; relativ schwer pflückbar, mittelhohe Neigung zum Platzen
Geschmack: säuerlich, mäßig aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: sehr gering bis gering anfällig für Mehltau
Rote Stachelbeeren
Captivator
Beschreibung: Aus Kanada stammend, Hybride zwischen europäischen und amerikanischen Arten, 1949 eingeführt. In Deutschland kaum angebaute, mehltaufeste, stachellose und rotschalige Sorte.
Wuchs: stark, buschig, mittel bis dichter Pflanzenaufbau, mittelhohe Regenerationsfähigkeit; Triebe stachellos
Blüte: spät (Ende April)
Reife: sehr spät (Mitte Juli)
Ertrag: hoch
Frucht: mittelgroß, elliptisch, Fruchtfarbe rot, Fruchtschale mittelstark bereift, glatt und mittelfest; gut pflückbar, hohe Platzfestigkeit
Geschmack: mäßig aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: sehr gering bis gering anfällig für Mehltau
Hinnonmäki rot, Lepaan punainen
Beschreibung: Herkunft aus Finnland, Abstammung unbekannt. Rotschalige Sorte mit gutem Geschmack, vergleichsweise krankheitstolerant, deshalb für den Anbau im Garten gut geeignet.
Wuchs: mittel bis stark, buschig, überhängend, mittel bis dichter Pflanzenaufbau, mittelstarke Regenerationsfähigkeit; mittelstarke einfache Bestachelung
Blüte: spät bis sehr spät (Anfang Mai)
Reife: mittel bis spät (Ende Juni)
Ertrag: mittel bis hoch
Frucht: mittelgroß, rund bis elliptisch, Fruchtfarbe mittelrot, Fruchtschale mittelstark bereift, gering behaart, mitteldick; leicht pflückbar, geringe Neigung zum Platzen
Geschmack: leicht säuerlich, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: gering anfällig für Mehltau und für Blattfallkrankheit
Larell
Züchter: F. Lell, Lauffen ca.1950 in Kanada entdeckt
Beschreibung: Sortenschutz seit 1994. Stachellose, rotschalige Spätsorte, die widerstandsfähig gegen Mehltau ist. Wuchs: stark bis sehr stark, buschig, überhängend, mitteldichter Pflanzenaufbau, große Blätter, mittel bis hohe Regenerationsfähigkeit; keine Bestachelung
Blüte: spät bis sehr spät (Anfang Mai)
Reife: sehr spät (Mitte Juli)
Ertrag: mittel bis hoch
Frucht: mittelgroß, rund bis elliptisch, lange Stiele, Fruchtfarbe mittelrot, Fruchtschale mittel bis stark bereift, nicht behaart, mittelfest; sehr gut pflückbar, sehr geringe Neigung zum Platzen
Geschmack: leicht säuerlich, mäßig aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: widerstandsfähig gegen Mehltau, gering anfällig für Blattfallkrankheit
Pax
Züchter:
Beschreibung: Horticulture Research International, Warwick, Großbritannien Kreuzung aus 'Rote Triumph' x [('Captivator' x 'Lancashire Lad') S,] EU-Sortenschutz seit 1999. Rotschalige Sorte für den Erwerbsanbau und Garten geeignet.
Wuchs: stark, buschig bis breit, mitteldichter Pflanzenaufbau mit dünnen Trieben, mittelhohe Regenerationsfähigkeit; geringe, einfache Bestachelung
Blüte: mittel bis spät (Ende April)
Reife: spät (Anfang Juli)
Ertrag: mittel bis hoch
Frucht: groß, elliptisch, mittel bis lange Stiele, Fruchtfarbe mittelrot, Fruchtschale gering bereift, mittelstark behaart, dünn, mittelstarke Aderung; sehr gut pflückbar, mittelhohe Neigung zum Platzen, anfällig für Sonnenbrand
Geschmack: leicht säuerlich, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: gering anfällig für Mehltau und für Blattfallkrankheit
Peggy
Züchter: W. Grafmüller, Lahr Sämling aus freier Abblüte der Sorte 'Eridana'
Beschreibung: Sortenschutz seit 2000. Rotschalige, robuste Sorte.
Wuchs: sehr stark, aufrecht, dichter Pflanzenaufbau, mittelhohe Regenerationsfähigkeit; sehr geringe, einfache Bestachelung
Blüte: spät (Ende April)
Reife: sehr spät (Mitte Juli), Früchte am Strauch lange haltbar
Ertrag: mittel bis hoch
Frucht: mittelgroß, birnenförmig, lange bis sehr lange Stiele, fest, Fruchtfarbe dunkelrot bis schwarz-rot, Fruchtschale mittel bis stark bereift, gering behaart, dünn; sehr gut pflückbar, sehr geringe Neigung zum Platzen
Geschmack: leicht säuerlich, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: sehr gering bis gering anfällig für Mehltau und für Blattfallkrankheit
Rafzicta, Tixia
Züchter: P. Hauenstein, Rafz, Schweiz Kreuzung aus 'lnvicta' x 'LS 9-31-54'. Promo-Fruit, Rafz, Schweiz
Beschreibung: Sortenschutz seit 1999. Rotschalige Sorte, die sowohl für den Erwerbsanbau als auch für den Garten geeignet ist.
Wuchs: mittel bis stark, buschig, mitteldichter Pflanzenaufbau, mittel bis hohe Regenerationsfähigkeit; geringe bis mittelstarke, einfache Bestachelung
Blüte: mittel bis spät (Ende April)v Reife: mittelfrüh (Ende Juni)
Ertrag: mittel bis hoch
Frucht: mittel bis groß, elliptisch, mittellange Stiele, Fruchtfarbe mittelrot, mit zunehmender Reife dunkler werdend, Fruchtschale gering bis mittelstark bereift, gering behaart, dünn; gut pflückbar, mittelhoch anfällig für Sonnenbrand und Platzen
Geschmack: süß, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: gering bis mittelhoch anfällig für Mehltau und für Blattfallkrankheit
Redeva, Rote Eva
Züchter:
Beschreibung: W. Grafmüller, Lahr. Sämling aus freier Abblüte von 'Eridana'. EU-Sortenschutz seit 2000. Rotschalige, krankheitstolerante Sorte mit gutem Geschmack.
Wuchs: stark, buschig, mitteldichter Pflanzenaufbau, mittelhohe Regenerationsfähigkeit; geringe, einfache Bestachelung
Blüte: mittelfrüh (Mitte April)
Reife: spät bis sehr spät (Anfang Juli)
Ertrag: hoch
Frucht: mittel bis groß, elliptisch, fest, lange Stiele, Fruchtfarbe mittel- bis dunkelrot, Fruchtschale gering bis mittel bereift, sehr gering behaart, dünn; sehr leicht pflückbar, gering anfällig für Sonnenbrand und Platzen
Geschmack: leicht säuerlich, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: widerstandsfähig gegen Mehltau, gering anfällig für Blattfallkrankheit
Remarka
Züchter: R. Bauer, Max-Pianck-lnstitut für Züchtungsforschung, Köln 1955 aus Zuchtklon 'Sta 38.63.1' x 'Mauks Frühe Rote' gezüchtet
Beschreibung: Seit 1970 im Handel. Rotschalige Frühsorte für Erwerbsanbau und Garten.
Wuchs: mittelstark, buschig, Fruchttriebe überhängend, mittel bis dichter Pflanzenaufbau, mittelhohe Regenerationsfähigkeit; mittelstarke, einfache Bestachelung
Blüte: früh (Anfang April)
Reife: sehr früh bis früh (Anfang Juni)
Ertrag: mittel bis hoch
Frucht: mittel bis groß, rund bis elliptisch, Fruchtfarbe dunkelrot, Fruchtschale mittelfest, nicht bereift, sehr gering behaart, mittelfest; mittelschwer pflückbar, mittelstarke Neigung zum Platzen
Geschmack: süßlich, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: sehr gering bis gering anfällig für Mehltau, mittelhoch anfällig für Blattfallkrankheit
Rexrot
Züchter: Baumschule, F. Heilig, Talheim 1992 als Zufallssämling entdeckt EU-Sortenschutz seit 1999.
Beschreibung: Rotschalige Sorte mit hohem Ertrag und gutem Geschmack, für Erwerbsanbau und Garten.
Wuchs: mittelstark, breit, mitteldichter Pflanzenaufbau, mittelhohe Regenerationsfähigkeit; mittelstarke, einfache Bestachelung
Blüte: früh bis mittel (Mitte April)
Reife: mittelfrüh (Ende Juni), Früchte am Strauch mittellang haltbar
Ertrag: hoch
Frucht: groß, rund, Fruchtfarbe mittelrot, an der Sonnenseite dunkler, Fruchtschale gering bereift und behaart, mittelfest, dünn; gut pflückbar, geringe Neigung zum Platzen, anfällig für Sonnenbrand
Geschmack: leicht säuerlich, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: gering bis mittelhoch anfällig für Mehltau und für Blattfallkrankheit
Rolonda
Züchter: R. Bauer, Max-Pianck-lnstitut für Züchtungsforschung, Köln. Freie Abblüte von 'London'. Häberli Obst- und Beerenzentrum, Neukirch-Egnach, Schweiz.
Beschreibung: Sortenschutz seit 1987. Rotschalige Sorte, die im Erwerbsanbau und Hausgarten verbreitet ist.
Wuchs: mittel bis stark, breitbuschig, Fruchttriebe überhängend, mitteldichter Pflanzenaufbau, mittelhohe Regenerationsfähigkeit; geringe, einfache Bestachelung
Blüte: mittel bis spät (Ende April)
Reife: spät bis sehr spät (Anfang Juli), Früchte am Strauch lange haltbar
Ertrag: mittel bis hoch
Frucht: mittel bis groß, eiförmig bis birnenförmig, Fruchtfarbe dunkelrot bis schwarz-rot, Fruchtschale fest, mittelstark bereift, gering behaart, dick; gut pflückbar, geringe Neigung zum Platzen, anfällig für Sonnenbrand
Geschmack: leicht säuerlich, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: sehr gering bis gering anfällig für Mehltau, mittelstark anfällig für Blattfallkrankheit
Rote Triumph, Whinham's Industry
Züchter: R. Whinham, Morpeth, Großbritannien, um 1835. Vermutlich als Zufalls-Samling entstanden.
Beschreibung: Seit 1888 im Handel. Rotschalige Sorte, die im Erwerbsanbau und Hausgarten weit verbreitet ist.
Wuchs: mittel bis stark, buschig, mittel bis dichter Pflanzenaufbau, starke Gerüsttriebe, mittelhohe Regenerationsfähigkeit; mittelstarke, ein- bis dreifache Bestachelung
Blüte: früh bis mittel (Mitte April)
Reife: mittel bis spät (Ende Juni), folgernd, mehrmals pflücken
Ertrag: mittel bis hoch, regelmäßig
Frucht: mittel bis groß, rund bis elliptisch, Fruchtfarbe dunkelrot, Fruchtschale fest, mittelstark bereift, gering behaart mit einzelnen Borsten, fest und dick; mittelschwer pflückbar, besonders gut geeignet für Grünpflücke. Mittelstarke Neigung zum Platzen
Geschmack: leicht säuerlich, aromatisch
Krankheiten und Schädlinge: mittelhoch anfällig für Mehltau
Xenia
Züchter: Ribes uva crispa. Invicta mit einer unbekannten tschechischen Sorte. Peter Hauenstein, Rafz, Schweiz.
Beschreibung: Orangerote Sorte mit Sorten- und Markenschutz unter Nr. 825686, Sortenschutz unter der Bezeichnung 'Rafzuera'. Rotschalige Sorte, die im Erwerbsanbau und Hausgarten weit verbreitet ist.
Wuchs: 120 bis 180 cm hochwachsend, winterhart, mehrjährig. Mittel bis stark, eher breit bis überhängend, einjährige Triebe von mittlerer Dicke; obere Hälfte der Triebe stachellos, sonst meist einstachelig, schwache Stacheln
Blüte: früh bis mittel (April bis Juni)
Blütenfarbe: weiß
Reife: mittel bis spät (Juni bis Juli)
Ertrag: mittel bis hoch
Frucht: groß (wie Rote Triumph), 14 g im Durchschnitt, attraktives Rot, elliptisch bis rundlich, praktisch unbehaart. mittel bis groß, rund bis elliptisch, Fruchtfarbe orangerot, Fruchtschale fest, unbehaart; leicht pflückbar.
Geschmack: sehr gut
Krankheiten und Schädlinge: mäßig anfällig für Mehltau
Kennzeichnung, Verpackung
Verpackung: Die Stachelbeeren müssen so verpackt sein, dass sie angemessen geschützt sind. Das im Inneren der Verpackung verwendete Material muss sauber und so beschaffen sein, dass es bei den Beeren keine äußeren oder inneren Veränderungen hervorrufen kann. Die Verwendung von Materialien, insbesondere von Papier oder Aufklebern mit Geschäftsangaben ist zulässig, sofern zur Beschriftung oder Etikettierung ungiftige Farbe bzw. ungiftiger Klebstoff verwendet werden. Die Verpackung muss darüber hinaus frei von jeglichen Fremdstoffen sein. Stachelbeeren aus Wildvorkommen werden faktisch nicht auf dem Markt angeboten; falls doch, dann ist es zulässig, wenn gelegentlich vorkommende Blätter und Zweige in der Verpackung enthalten sind.
Gleichmäßigkeit: Stachelbeeren einer Verpackungseinheit müssen einheitlich sein und dürfen nur Früchte gleichen Ursprungs, gleicher Sorte oder Art und im Falle von Wildvorkommen und gleicher Qualität umfassen. Beerenfrüchte der Klassen Extra und Klasse I müssen einen praktisch einheitlichen Reifegrad aufweisen. Die sichtbaren Stachelbeeren innerhalb einer Verpackungseinheit müssen für den Gesamtinhalt repräsentativ sein.
Kennzeichnung: Neben der Klassenangabe muss jede Verpackungseinheit zur Identifizierung des Packers und/oder Absenders/Abladers zusammenhängend auf einer Seite den Name und die physische Anschrift (Straße, Stadt, Region, Postleitzahl und, sofern abweichend vom Ursprungsland, das Land) aufweisen. Die Angaben müssen lesbar, unverwischbar und von außen in sichtbaren Buchstaben gemacht werden. Wenn der Inhalt einer Verpackung von außen nicht sichtbar ist, muss zudem die Art des Erzeugnisses, also "Stachelbeeren" angegeben werden. Darüber hinaus muss das Ursprungsland sowie die Handelsmerkmale deklariert werden. Optional kann das Anbaugebiet oder nationale, regionale oder örtliche Bezeichnung auf der Verpackung angegeben werden.
Güteklassen, Qualitätsnormen
Die in den Handel gebrachten Stachelbeeren müssen mindestens folgende Eigenschaften erfüllen: Stachelbeeren müssen ganz und gesund sein. Das heißt die Beeren dürfen keinen Schimmel-, Fäulnisbefall oder andere Mängeln aufweisen, die sie zum Verzehr ungeeignet machen. Zudem sollen die Früchte sauber bzw. praktisch frei von sichtbaren Fremdstoffen, Schädlingen, und frei von Schäden durch Schädlinge sein. Stachelbeeren sollen mindestens von frischem Aussehen sein und dürfen keine anomale äußerer Feuchtigkeit aufweisen. Darüber hinaus müssen die Früchte frei von fremdem Geruch und/oder Geschmack sein.
Anforderung an die Reife: Obwohl Stachelbeeren nicht ausgereift im Handel angeboten werden müssen - Stachelbeeren sind die einzigen Beeren, die auch grün gepflückt werden (Grünpflücke; hartreif) - müssen sie trotz dem ihrer Art entsprechend genügend entwickelt sein. Wie alle Beerenfrüchte, so dürfen auch Stachelbeeren nicht überreif in den Verkauf gelangen.
Klasseneinteilung
Die Vereinten Nationen haben 2010 die UNECE-Norm FFV-57 für die Vermarktung und Qualitätskontrolle von Beerenfrüchten verfasst, unter der auch die Einteilung von Stachelbeeren in drei Güteklassen vorgenommen wird.
- Die Klasse Extra bezeichnet Stachelbeeren von bester Qualität. Die Beeren sind frei von Schmutz und Rückständen. Die Früchte sind fehlerlos – auch in der Färbung. Die Beeren dürfen - mit Ausnahme sehr leichter oberflächlicher Fehler - keine Mängel aufweisen, sofern diese das allgemeine Aussehen der Beeren, ihre Qualität, Haltbarkeit und Aufmachung im Packstück nicht beeinträchtigen.
- Stachelbeeren der Klasse I müssen von guter Qualität sein. Erlaubt sind leichte Fehler auf der äußeren Schicht bzw. die Stachelbeere nicht durchgängig gleich geformt sein; leichte Größenunterschiede sind erlaubt. Jedoch verlangt die Norm vollkommen gesundes Fruchtfleisch. Sehr leichter Saftaustritt und sehr leichte Druckstellen sind jedoch zulässig, sofern diese das allgemeine Aussehen der Stachelbeeren, ihre Qualität, Haltbarkeit und Aufmachung im Packstück nicht beeinträchtigen.
- Stachelbeeren der Klasse II stellen die so genannte marktfähige Qualität dar. Zu dieser Klasse gehören Beerenfrüchte, die nicht in den höheren Klassen eingestuft werden können, die aber den vorstehend definierten Mindesteigenschaften entsprechen. Fehler wie leichter Saftaustritt, leichte Druckstellen sowie in Form und Färbung sind in der Klasse II zulässig. Sogar leichte Anzeichen von beginnendem Mehltau sind bei Stachelbeeren der Klasse II zulässig. Allerdings darf der Handelswert insgesamt nur geringfügig gemindert sein. Wie bei den höheren beiden Klassen gilt: Die Beerenfrüchte müssen ihre wesentlichen Merkmale hinsichtlich Qualität, Haltbarkeit und Aufmachung aufweisen.
Größensortierung
Wie bei alle Beerenfrüchten, so gibt es für Stachelbeeren keine Vorschriften zur Größensortierung.
Gütetoleranzen
Die Klasseneinteilung können als so genannte Vermarktungsstufen betrachtet werden. In den Vermarktungsstufen sind Gütetoleranzen zulässig, die nicht den Anforderungen der angegebenen Klasse genügen. Mit anderen Worten Stachelbeeren die in der Extra Klasse im Handel angeboten werden, dürfen bestimmte Anteile mit Früchten niedrigerer Klassen enthalten.
So dürfen in einer Verpackung Stachelbeeren der Extra Klasse insgesamt 5 % der Klasse I enthalten sein. Und innerhalb dieser 5 % dürfen maximal 0,5 % Stachelbeeren der Klasse II enthalten sein.
In einer Verpackungseinheit mit Stachelbeeren der Klasse I dürfen insgesamt 10 % der Klasse II enthalten sein. Innerhalb dieser Toleranz sind höchstens 2 % Stachelbeeren zulässig, die weder den Anforderungen der Klasse II noch den Mindesteigenschaften entsprechen oder Beeren, die Verderb aufweisen.
Stachelbeeren der Klasse II dürfen eine Gesamttoleranz von 10 % an Beeren enthalten, die weder den Anforderungen der Klasse II noch den Mindesteigenschaften entsprechen. Innerhalb dieser Toleranz sind höchstens 4 % Stachelbeeren zulässig, die Verderb aufweisen.
Verwendung
Reife, frische Stachelbeeren werden am besten frisch verzehrt. Sie besitzen ein säuerliches Aroma und eignen sich darum für die Zubereitung von Chutney, Kompott, Konfitüre, Sirup, Fruchtsaucen oder Kuchen mit Baisers, wie etwa die unten beschriebene Stachelbeer-Vanille-Sahnetorte. Zudem passen Stachelbeeren sehr gut zu gegrilltem oder gebratenem Fleisch.
Stachelbeeren der Grünpflücke sind ausschließlich für die Weiterverarbeitung geeignet; insbesondere für die industrielle Nutzung. Stachelbeeren aus der Grünpflücke sind noch sehr sauer und benötigen hohe Zuckerzusätze. Bekannte Getränke 🛒 aus Stachelbeeren sind Süßmost, Dessertwein, Likör und Stachelbeergeist.
Gerichte, Rezepte, Zubereitungen
- Englische Stachelbeercreme, fr.: Crème de groseilles vertes à l`anglaise
Mit Zucker und wenig Wasser werden weich gekochte Stachelbeeren, durch ein Haarsieb passiert bzw. durchgestrichen und mit Eigelb, Zucker und Vanille zu einer Creme warm-kalt aufgeschlagen und unter geschlagene Sahne gehoben. Die Stachelbeercreme wird in Gläsern angerichtet und mit à part gereichten Löffelbiskuits serviert. - Stachelbeervacherin, fr.: Vacherin aux groseilles
Ein Vacherin wird mit etwas Schlagsahne bedeckt. Darauf werden reichlich (kalte, gut abgetropfte, zusammen mit einer Vanilleschote und Läuterzucker pochierte) Stachelbeeren gegeben und mit Schlagsahne garniert. - Stachelbeer-Minz-Sauce, en.: gooseberry mint sauce
Eine süß-saure Sauce aus England, die traditionell zu Makrele, Lammkeule oder Rotwild serviert wird. Zubereitet wird die Stachelbeer-Minz-Sauce mit 500 g Stachelbeeren, die in eine Pfanne 🛒, mit Wasser bedeckt weich gekocht und durch ein Haarsieb - in einen Topf - passieren werden. Nun je 100 g Stachelbeerpüree mit 100 g Zucker auffüllen und den Saft einer Zitrone sowie einen kleinen Bund Minze hinzugeben. Unter geringer Hitzezufuhr die Masse zum Kochen bringen bis der Zucker aufgelöst ist. Dann so lange weiter kochen bis die Masse geleeartig eingedickt ist. Die Minze entfernen. Zum Servieren einige frischen Minzblätter in sehr fein Streifen schneiden und über das Gelee geben. - Stachelbeer-Vanille-Sahnetorte
Diese Torte ist ein Klassiker aus Deutschland. Sie besteht aus einem dünnen ausgebackenen Boden aus Hefeteig oder Mürbeteig, darauf gebundene Stachelbeermasse und Vanillesahne, bedeckt mit zerbröseltem Baiser und garniert einer Rostette aus Crème Chantilly (mit Vanille aromatisierte Schlagsahne) und Kapstachelbeere. - Stachelbeerkompott
Für ein Stachelbeerkompott werden zunächst das Vanillemark einer halben Vanilleschote, 120 g Rohzucker 🛒, 2 ml Zitronenlikör, sowie der Schalenabrieb einer unbehandelten Zitrone aufgekocht und mit 3 bis 5 g (etwa ein TL) - in 250 ml trockenen Weißwein - angerührter Speisestärke abgebunden. Nun 300 g geputzte, gewaschene und abgetropfte Stachelbeeren für 1 bis 2 Minuten mitköcheln und anschließend auskühlen lassen. Abschließend einige frische Melisseblätter in feine Streifen schneiden und unter die kalten Stachelbeeren mischen.
Passende Zutaten
Milch und Milchprodukte: Buttermilch, Frischkäse, Joghurt, Magerquark, Mascarpone, Milch, Quark, Ricotta, Sahne, Schmand, Sauerrahm
Obst: Bananen, Blaubeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Limette, Mangos, Nektarinen, Pfirsiche, Zitrone
Nüsse: Haselnüsse, Macadamianüsse, Mandeln, Paranüsse, Pekannüsse, Walnüsse
Gemüse: Karotten, Linsen, Sellerie, Zwiebeln
Getreideprodukte: Grieß, Mehl, Stärke
Gewürze und Kräuter: Basilikum, Zimt, Pfefferminze, Vanilleschote
Eier: Eigelb, Eiweiß, Vollei
Speisefette: Butter, Margarine, Olivenöl, Sonnenblumenöl
Alkoholhaltige Getränke: Cidre, Cognac, Cointreau, Eierlikör, Himbeergeist, Kirschwasser, Maraschino, Marsala, Metaxa, Pfefferminzlikör, Rum, Sekt, Weißwein, Wodka
Säfte: Apfelsaft, Birnensaft, Limettensaft, Orangensaft, Traubensaft, Zitronensaft
Sonstiges: Ahornsirup, Backpulver, Honig, Kakaopulver, Kokosmilch, Kokosraspeln, Kuvertüre, Puderzucker, Schokolade, Stachelbeerkonfitüre, Vanilleeis, Vanillezucker, Zucker
Produkte aus Stachelbeeren
Stachelbeeren lassen sich zu verschiedenen Produkten verarbeiten; meist zu Konserven oder Getränken wie:
- Dunststachelbeeren
- Stachelbeersirup
- Stachelbeer Konfitüre
- Stachelbeerwein
- Stachelbeerlikör
- Stachelbeergeist
Anbau
Stachelbeeren werden häufiger aus Stecklingen als aus Samen gezogen. Die Stecklinge werden im Herbst gepflanzt und schlagen rasch Wurzeln. Schon nach wenigen Jahren tragen die Pflanzen erste Früchte. Die Pflanzen werden so geschnitten, dass Licht in den Busch fallen kann, um das Wachstum von neuen Zweigen für das nächste Jahr anzuregen. Früchte bilden sich an an seitlichen neuen Ruten sowie an den Vorjahresruten.
Zu hohe Stickstoffkonzentrationen in der Erde sorgen für zu starkes und schnelles Wachstum des Stachelbeerstrauchs. Das schwächt den Busch sehr, dass er für Krankheiten wie den Mehltau anfällig werden kann. Ruten mit sehr vielen Stachelbeeren können ganz abgeschnitten werden. Dadurch wird das Wachstum von neuen, jungen Trieben angeregt.
Anbauländer
Angebaut wird die Stachelbeere in allen gemäßigten Klimazonen der Erde. Hauptanbauländer sind Deutschland, Polen, England, Ungarn, Tschechien, Belgien und die Niederlande. Das Land, dass Stachelbeere mit besonderer Aufmerksamkeit und vielleicht sogar Liebe kultiviert ist England. Wo übrigens auch die meisten der etwa 1.000 Sorten angebaut werden.
In Deutschland liegt der Anbauschwerpunkt für Stachelbeeren in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Import
Ein Teil der im deutschen Einzelhandel angebotenen frischen Stachelbeeren wird überwiegend aus Mittel- und Osteuropa importiert. Wichtige Importländer sind Ungarn, Polen, Tschechien sowie die Niederlande.
Ernte
Die Stachelbeere ist die einzige heimische Beere, bei der es eine so genannte Grünpflücke gibt. Das ermöglicht eine lange Erntezeit, die im Mai/Juni beginnt und bis Ende August, Anfang September gehen kann. Grünpflücke bedeutet, dass die Stachelbeeren grün und noch nicht voll ausgereift geerntet werden. Die Beeren haben dann nur etwa ein Drittel ihrer Größe und besitzen deutlich weniger Zucker als vollreife Früchte. Die grün gepflückten Stachelbeeren eignen sich ausgezeichnet für die Weiterverarbeitung und sind dementsprechend auf dem Markt nachgefragt.
Saison
Die Saison für Stachelbeeren geht von Mitte Mai, Angang Juni bis in den September hinein. Die ersten Früchte stammen aus der Grünpflücke und sind noch nicht voll ausgereift und etwa zwei Drittel kleiner als die später in der Saison gepflückten und vollreifen Stachelbeeren. Die Importe aus Osteuropa unterstützen lediglich das Angebot aus der heimische Ernte, verlängern jedoch nicht die Saison.
Angebotsformen
Im Einzelhandel werden Stachelbeeren vorwiegend lose nach Gewicht in Verpackungseinheiten mit 250 oder 500 g Einwaage sowie Steigen oder Spankörben angeboten. Bevorzugt werden Sorten mit dünner, glatter und durchscheinender Schale. Im Angebot befinden sich sowohl vollreife Beeren als auch Stachelbeeren aus der Grünpflücke angeboten. Während die reifen Früchte nur sehr kurz aufbewahrt werden können, eignen sich die grünen Stachelbeeren für längere Lagerzeiten.
Haltbarkeit
Stachelbeeren sind nichtklimakterische Früchte, das heißt sie reifen nach der Ernte nicht mehr weiter. Sie gehören zu den kurzfristig haltbaren Früchten und können in frischem Zustand nicht lange gelagert werden. Mit zunehmender Reife verdickt sich die Schale der Beeren. Da eine zu feste Schale von den meisten Verbrauchern nicht gewünscht ist, werden Stachelbeeren meist etwas vor ihrer Vollreife geerntet. Die Beeren lassen sich so bei optimaler Lagerung zudem länger aufbewahren. Die Haltbarkeit von Stachelbeeren richtet sich also nach ihrem Reifegrad. Je reifer die Beeren sind desto schneller setzt der Verderb der Früchte ein. In einem herkömmlichen Kühlschrank bei 7 °C halten sich frische Stachelbeeren durchschnittlich bis zu einer Woche frisch.
Frische Stachelbeeren sollten trocken und frei von Schimmel sein. Schimmel breitet sich sehr schnell über eine ganze Verpackungseinheit aus. Die Beeren sollten ganz, unversehrt und am besten nicht übereinander liegend in Schalen gelagert werden. Frische Stachelbeeren werden schnell überreif, der natürliche Verderb sowie die Überalterung der Früchte beginnt kurze Zeit nach der Ernte. Darum sollten die Beeren so rasch wie möglich nur dem Kauf oder der Ernte verzehrt werden.
Lagerung
In der gewerbsmäßigen Lagerung können Stachelbeeren unter konstanten Bedingungen gelagert werden, welche die Lagerdauer der Beeren gegenüber dem heimischen Kühlschrank deutlich verlänger. Im Idealfall werden Stachelbeeren bei 0 °C, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90 bis 95 % sowie einer Kohlendioxid-Konzentration zwischen 10 und 15 % und einem Sauerstoffgehalt von 2 % gelagert. Entsprechend ihrem Reifegrad können sie so zwischen 2 und bis zu 5 Wochen gelagert werden. Sehr reife Stachelbeeren hingegen werden besser bei 2 bis 3 °C gelagert.
Konservierung
Stachelbeeren lassen sich gut einfrieren. Vorher sollten sie jedoch geputzt, gewaschen und trocken worden sein. Zum Einfrieren die Stachelbeeren zunächst auf einem Teller oder einem Blech ausbreiten und bei möglichst tiefen Temperaturen Schockfrosten; optimal sind -20 °C. Sobald die Früchte durchgefroren sind werden sie portionsweise in Beutel gepackt und am besten Vakuum gezogen. So lassen sich die Stachelbeeren gut 6 Montae aufbewahren.
Die häufigste angewandte Variante Stachelbeeren zu konservieren ist sie in Gläsern einzukochen. Die Stachelbeeren lassen sich als Dunstobst (Dunststachelbeeren) auch am längsten aufbewahren. Jedoch verlieren die Beeren bei dieser Konservierungsmethode am stärksten ihre Konsistenz und können sich auch deutlich verfärben; sie nehmen teilweise einen braun-gelblichen bis braun-beigen Farbton an. Die eingemachten Stachelbeeren können dann zusammen mit Vanilleeis und Schlagsahne serviert oder als Kuchenbelag verwendet werden. Siehe auch Stachelbeeren.
Krankheiten an der Stachelbeerpflanze
An Stachelbeeren treten vor allem der Amerikanische Stachelbeermehltau (bot.: Sphaerotheca mors-uvae) auf. Darüber hinaus kann die Pflanze auch von der Rote Stachelbeermilbe, Spinnmilben, Schildläuse Stachelbeerspanner Johannisbeergallmilbe Johannisbeertrieblaus, Gelbe und Schwarze Stachelbeerblattwespe, Blattfallkrankheit oder Säulenrost befallen werden.
Inhaltsstoffe
Nach Tafeltrauben weisen vollreife Stachelbeeren den höchsten Zuckergehalt (7,1 g/100 g) heimischer Beeren auf. Zudem sind Stachelbeeren reich an Ballaststoffen (3 g/100 g) und Vitamin C (35 mg/100 g).
Sekundäre Pflanzenstoffe
Rote Stachelbeeren sind reich an Sekundären Pflanzenstoffen wie Anthocyane, ß-Carotin (110 µg/100 g), Lutein, Zitronensäure und Äpfelsäure.
Gesundheitliche Aspekte
Stachelbeeren sind reich an Silizium (für Bindegewebe, entgiftet Schwermetalle) und an Ballaststoffen. Das Fruchtfleisch der Beeren enthält viel Provitamin A (schützt Schleimhäute, stärkt Zellen), Vitamin B6 (gut für Eiweißstoffwechsel, Nerven, Herz und Haarwuchs), Biotin (gut für gesunde Haut und fülliges Haar) und vor allem Vitamin C (stärkt das Immunsystem, Hirn- und Nerventätigkeit). Stachelbeeren enthalten auch nennenswerte Mengen an Mangan und Magnesium. Die beiden zuletzt genannten Mineralstoffe sind wichtig für Zellkraft und Muskeln. Zudem enthalten Stachelbeeren, die für das Bindegewebe und die Hormonproduktion wichtigen Mineralstoffe Kalium und Zink.
Deutsche Trivialnamen
Für die Stachelbeere existieren die deutschsprachigen Trivialnamen Heckenbeere, Krausbeere und Klosterbeere.
In Österreich ist die Bezeichnung Agrasel bekannt.
In der Schweizer im Kanton Bern wird die Stachelbeere auch Chrusle oder Chroosle genannt.
Früchte mit dem Wortteil Stachelbeere
Die Kiwi wird auch Chinesiche Stachelbeere genannt. Die Japanische Stachelbeere ist eine kleinfruchtige Kiwi und mit der handelsüblichen Kiwi verwandt. Die Sternstachelbeere ist ein tropischer und subtropischer Obstbaum, dessen Früchte zu Relishes, Gelee und Süßspeisen verarbeitet werden. Die Stachelbeerguave ist eine Frucht aus der Familie der Myrtengewächse. Die Kapstachelbeere ist eine Frucht aus der Familie der Nachtschattengewächse und die Indische Stachelbeere oder kurz Amla ist eine tropische Pflanze aus der Familie der Phyllanthaceae.
Definition
Die Stachelbeere (bot.: Ribes uva-crispa, Ribes grossularia) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ribes innerhalb der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae).
Pilzkrankheiten an Stachelbeeren
An Stachelbeeren treten vor allem der Amerikanische Stachelbeermehltau auf.
Kalorien, Vitamine, Mineralien und Nährstoffe pro 100 g/ml
Stachelbeeren: Hauptnährstoffe
Kalorien (kcal/kj): 38/160
Kohlenhydrateinheiten (KE, KHE): 0,7
Broteinheiten (BE): 0,58
Kohlenhydrate: 7,01 g
Ballaststoffe: 5,0 g
Eiweiß: 0,80 g
Wasser: 85,0 g
Fett: 0,70 g
MFU: * g
Cholesterin: 0 mg
Stachelbeeren: Vitamine
Retinol: 9 µg
Thiamin: 0,01 mg
Riboflavin: 0,03 mg
Niacin: 0,40 mg
Pyridoxin: * mg
Ascorbin: 25 mg
Tocopherol: * mg
Stachelbeeren: Mineralstoffe
Natrium: * mg
Kalium: 90 mg
Calcium: 28 mg
Phosphor: 28 mg
Magnesium: * mg
Eisen: 0,30 mg
Legende: kcl = Kilokalorie (1 kcal = 4.184 kJ), kj = Kilojoule, g = Gramm, mg = Milligramm (1 mg = 0.001 g), µg = Mikrogramm (1 µg = 0.001 mg), Mengenangaben: "*" = keine Daten vorhanden "+" = in Spuren enthalten, "0" = keine Daten oder praktisch nicht vorhanden.
Alle Angaben ohne Gewähr!
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Stachelbeersirup wird zubereitet mit Stachelbeeren
- Dunststachelbeeren werden zubereitet mit Stachelbeeren
- Sauvignon blanc besitzt Aromen von Stachelbeeren
- Stachelbeeren gehören zur Familie der Stachelbeergewächse
- Stachelbeeren gehören zur Gattung Ribes
- Stachelbeeren sind Beerenfrüchte
Quellen
- Der große Larousse Gastronomique. Christian München, 2012 »
- Günther Liebster: Warenkunde Obst & Gemüse. Hädecke, 2002 »
- Osterjoh, Ebert, Held, Schulz, Urban: Handbuch der Lebensmitteltechnologie. Lagerung von Obst und Südfrüchten. Ulmer Verlag, 1996 »