Vitamin C, E 300, Ascorbinsäure


Englisch: Vitamin C
Französisch: Vitamine C
Italienisch: Vitamina C
Spanisch: Vitamina C


Inhaltsverzeichnis

Vitamin C bzw. Ascorbinsäure ist ein Glucosederivat. Die Biosynthese dieses Vitamins ist den meisten Organismen über den Glucosestoffwechsel möglich. Nur der Mensch, Meerschweinchen, Primaten und einige Vögel und Fische können das Vitamin nicht selbst produzieren. Die Speicherkapazität des Vitamins ist beim Menschen sehr gering, so dass dieser Stoff permanent zugeführt werden muss. Als Lebensmittelzusatzstoff muss Ascorbinsäure mit der europäischen Zulassungsnummer E 300 für Lebensmittelzusatzstoffe ausgewiesen werden und darf unter den Funktionsklassen für Zusatzstoffe als Antioxidationsmittel, Mehlbehandlungsmittel oder Stabilisator von der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.

Ascorbinsäure ist gegenüber Licht, Luft, Wasser und Wärme empfindlich. Ist aber in Fruchtsäften mit einem pH-Wert unter sechs gegenüber Sauerstoff stabil. Es ist in Südfrüchten, Obst, Hagebutten, schwarze Johannisbeeren, Kartoffeln, Paprika und in allen grünen Pflanzen enthalten. Allerdings ist Vitamin C nicht sehr stabil, so treten schon bei der Lagerung erhebliche Verluste auf. Durch Blanchieren und Einfrieren wird der Vitaminverlust stark vermindert. Darum besitzen tiefgekühlte Waren oft mehr Vitamin C als frische, die sich einige Zeit im Kühlschrank befanden. Bei längerem Kochen wird das wasserlösliche Vitamin ebenso aus den Lebensmitteln ausgeschwemmt oder inaktiviert, wie beim Aufwärmen, Warmhalten oder Wässern.


Aufgaben von Vitamin C

Vitamin C hat die vielfältigsten Aufgaben in unserem Körper. Es ist beteiligt an:

  • der Wundheilung,
  • der Bildung der (Stress-) Hormone der Nebenniere Adrenalin und Noradrenalin,
  • der Bildung des Botenstoffs Serotonin, der für Empfindungen wie Müdigkeit und Sättigung verantwortlich ist,
  • antioxidativen Vorgängen im Körper. Es fängt freie Radikale ein und beugt somit bei bestimmten Krebskrankheiten (Mund-, Kehlkopf- und Speiseröhrenkrebs) vor,
  • einer verbesserten Eisenresorption (-aufnahme) im Dünndarm,
  • Abtransport giftiger Schwermetalle wie Blei, Nickel und Cadmium. Es bindet sie an sich und schwemmt sie aus unserem Körper,
  • Bildung von Carnitin zusammen mit den Enzymen Lysin und Methionin,
  • der enzymatischen Umwandlung von Cholesterin in Gallensäure oder Vitamin D,
  • Verbesserung des Immunsystems, indem es vermehrt Abwehrzellen mit erhöhter Aktivität bildet.


Eigenschaften von Vitamin C

Die Eigenschaft Stoffe zu binden und aus dem Körper zu schwemmen gilt bei Ascorbinsäure nicht nur für Schwermetalle und andere unerwünschte Stoffe, sondern auch für Calcium. Ein Mineralstoff mit wichtigen Aufgaben bei der Skelettbildung. Darum sollte bei der Einnahme von Vitamin C zusätzlich Calcium zugeführt werden.

Bei Vitamin C wird heute nur noch selten ein ausgeprägter Mangel festgestellt. Mangelerscheinungen treten in Industrieländern nur bei Senioren mit Kaubeschwerden auf, die ausschließlich gekochte Nahrung zu sich nehmen oder durch Immobilität sich nicht ausreichend mit Frischobst und Gemüse versorgen können. Erste Anzeichen eines Ascorbinsäuremangels sind Ermüdung, Erschöpfung, Leistungsminderung und u.U. Zahnfleischerkrankungen. Das sogenannte Vollbild des Vitamin-C-Mangels ist Skorbut. Anzeichen von Skorbut sind beispielsweise Blutungen der Haut und Schleimhäute sowie Knochenschäden.


Bedarf an Vitamin C

Für den täglichen Vitamin-C-Bedarf empfiehlt die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) 75 mg. Der Bedarf an Vitamin C erhöht sich bei folgenden Risikogruppen:

  • bei Rauchern,
  • Alkoholikern,
  • Frauen, die die Pille einnehmen,
  • der Einnahme von Medikamenten wie acetylhaltige Schmerzmittel.

Bei einer Zufuhr von 150 - 200 mg/d (= mg pro Tag) tritt eine Sättigung des Gewebes ein. Bisher geht man davon aus, dass eine Gewebesättigung nicht notwendig ist, um die Funktion des Vitamins gewährleisten zu können. In letzter Zeit häufen sich aber Hinweise, auf eine positive Wirkung eines erhöhten Ascorbinsäurelevels. Herz-Kreislauf-Schäden und Krebserkrankungen sollen dadurch vorgebeugt werden können. Ob dazu Dosierungen nicht im Milligramm- sondern in Garmm-Bereichen notwendig sind, ist bisher nicht sicher geklärt und wird unter Fachleuten heftig diskutiert. Auch eventuelle Nebenwirkungen wie Durchfall und der verminderten Verfügbarkeit von Calcium oder Kupfer ist noch nicht geklärt. Bis diese Fragen ausreichend geklärt sind, ist es ratsam, sich an die Empfehlungen der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) zu halten oder vor der Einnahme größerer Mengen Vitamin C mit einem Arzt Rücksprache zu halten.


Vitamin C bzw. Ascorbinsäure in der Lebensmittelindustrie

Ascorbinsäure wird mit der europäischen Zulassungsnummer E 300 für Lebensmittelzusatzstoffe ausgewiesen und darf unter den Funktionsklassen für Zusatzstoffe als Antioxidationsmittel, Mehlbehandlungsmittel oder Stabilisator von der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.


Die antioxidative Wirkung von Ascorbinsäure

Ascorbinsäure wird Lebensmitteln als Antioxidationsmittel zugesetzt. Als Antioxidant verzögert E 300 die oxidativen Prozesse in Lebensmitteln und trägt damit zur längeren Haltbarkeit bei. Durch den Zusatz von E 300 werden qualitätsmindernde Prozesse verlangsamt.


Herstellung von Ascorbinsäure

Ascorbinsäure wird hauptsächlich durch Synthese gewonnen. Zur Herstellung von Ascorbinsäure können gentechnisch veränderte Organismen genutzt werden.


Einsatz von Ascorbinsäure

Ascorbinsäure darf als Antioxidationsmittel mit der europäischen Zulassungsnummer E 300 für Lebensmittelzusatzstoffe bei der Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden. Ascorbinsäure darf Lebensmitteln ohne Beschränkung der Höchstmenge zugesetzt werden. Nicht zugesetzt werden darf es Lebensmitteln, die unbehandelt bleiben und aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht mit Zusatzstoffen behandelt werden dürfen. Ascorbinsäure wird Lebensmitteln wie Fruchtsäften, Fruchtnektaren, Wein, Bier, Konfitüre, Gelee, Marmelade, Brot, Backmischungen, Gemüsekonserven, Obstkonserven, Wurstwaren, Fleisch und Kartoffelprodukten zugesetzt. Ascorbinsäure wird daneben auch vielen Getränken 🛒 und Süßigkeiten beigemischt, um den Gehalt an Vitamin C im jeweiligen Lebensmittel zu erhöhen. Wird die Ascorbinsäure beigemengt, um den Vitamin C-Gehalt zu erhöhen, darf diese auch als Vitamin C auf der Verpackung deklariert werden. Wird der Zusatzstoff aufgrund seiner anderen Eigenschaften zugesetzt, muss er als Ascorbinsäure oder E 300 ausgewiesen werden.

Ascorbinsäure darf auch Bio-Lebensmitteln, Säuglingsnahrung sowie Kosmetika und Arzneimitteln beigemengt werden.


Lebensmittelsicherheit von Ascorbinsäure

Für die Ascorbinsäure wurde kein ADI-Wert festgelegt. E 300 gilt als gesundheitlich unbedenklich, da dieses Antioxidationsmittel wasserlöslich ist und über die Nieren ausgeschieden wird. In Tierversuchen hat Ascorbinsäure allerdings zu Blasen- und Nierensteinen geführt, wenn diese über einen längeren Zeitraum in hohen Dosen eingenommen wurde.


Vitamin-C-Produkte und Vitamin-C-reiche Lebensmittel

Einige Lebensmittel enthalten besonders viel Vitamin C. Pro 100 g enthalten

Der Verzehr von frischen Gemüse und Obst reicht üblicherweise zur Deckung des Tagesbedarfs. Trotzdem werden auf dem Markt zahlreiche Vitamin-C-Produkte angeboten, die auch aus frischem Gemüse, Nüssen oder Früchte hergestellt sein können. Ein umfangreicher Test von Vitamin-C-Präparaten, die ausschließlich für die zusätzliche Versorgung des Vitamins gedacht sind, wurden von Ökotest durchgeführt. Die Produkte sind für Menschen, die für kurze Zeit extremen körperlichen Belastungen - dazu zählt auch Kälte - ausgesetzt waren, gedacht. Als Erkältungsvorbeugung hingegen sind sie praktisch wirkungslos.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Moschus-Erdbeere, Walderdbeere und Erdbeere enthält Vitamine C
  • Vitamin C ist ein Lebensmittelzusatzstoff, Mehlbehandlungsmittel, Antioxidationsmittel, Vitamin, Farbstabilisator, Stabilisator
  • Vitamin C kann hergestellt sein aus genetisch veränderten Organismen
  • Vitamin C wird verwendet für Biolebensmittel, Säuglingsnahrung



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon