Wasser
Englisch: Water
Französisch: Eau
Italienisch: Acqua
Spanisch: Agua
Inhaltsverzeichnis
- Wasser
- Wasser: Geschichte
- Wasser: Vorkommen
- Wassertypen
- Wasser und seine Bedeutung für den Mensch
- Wasserbedarf
- Wasserhaushalt des Menschen
- Wasserverbrauch
- Eigenschaften von Wasser
- Wasserqualität
- Das Wasser der Erde in Zahlen
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Wasser ist eine klare und geruchlose Flüssigkeit, eine chemische Verbindung aus einem Element Sauerstoff (O) und zwei Elementen Wasserstoff (H). Die daraus resultierende chemische Bezeichnung lautet H2O. Grundsätzlich spricht man von Wasser nur im flüssigen Aggregatszustand. Festes, gefrorenes Wasser wird Eis und gasförmiges Wasserdampf genannt.
Das Wort Wasser leitet sich von dem althochdeutschen Wort wazzar ab und bedeutet soviel wie das Feuchte, Fließende. Vom altgriechischen Wort hydor (Wasser) leiten sich die meisten Fremdwörter mit dem Wortbestandteil hydr(o) ab.
Wasser: Geschichte
Die Geschichte der menschlichen Wassernutzung, die so genannte Hydrologie ist durch relativ wenige Grundmotive geprägt. Schon seit der Urzeit, über die antiken Hochkulturen bis hin zur Neuzeit stand Wasser immer im Zentrum von Konflikten. Es wurde im Laufe der Zeit auch zum Gegenstand der Mythologie und der Naturphilosophie. Aufgrund seiner Bedeutung wurde Wasser schon in der Antike zu den Urelementen gezählt. Auch Thales von Milet († um 546 v. Chr.), war ein griechischer Naturphilosoph sah im Wasser den Urstoff des Seins.
Über die Jahrhunderte hinweg wurde Wasser immer stärker essenzieller Bestandteil fast aller Religionen. So pflegt man im Islam eine Form der Gebetswaschung, auch im Judentum kennt man so genannte Ritualbäder mit fließend reinem Wasser, die so genannten Mikwe. Und auch für das Christentum ist Wasser ein lebensnotweniges Element, da es als Quelle aus dem Schoß der Erde kommt und für Fruchtbarkeit, Mutterschaft, Ursprung, Anfang und für die unverbrauchte Reinheit steht.
Wasser: Vorkommen
Die Erde ist zu 71 % mit Wasser bedeckt. Die gesamten Wasservorkommen unseres Planeten belaufen sich auf etwa 1,386 Milliarden Kubikkilometer, wovon ca. 96,5 % auf das Salzwasser der Weltmeere entfallen. Nur 48 Millionen Kubikkilometer also ca. 3,5 % der Wasservorkommen sind Süßwasser. Doch das meiste Süßwasser liegt nicht in flüssiger Form sondern als Eis auf den Polen, in Gletschern oder in Permafrostböden vor. Insgesamt liegen weltweit ca. 98,2 % des Wassers in flüssiger, rund 1,7 % in fester und der Rest in gasförmiger Form vor.
Wassertypen
Je nach Herkunft hat Wasser unterschiedliche Eigenschaften und Bestandteile. So unterscheidet man in der Wasseranalytik folgende Wassertypen:
- Abwasser
- Brackwasser
- Demineralisiertes Wasser
- Destilliertes Wasser
- Grundwasser
- Meerwasser
- Mineralwasser
- Nutzwasser
- Oberflächenwasser
- Regenwasser
- Reinstwasser
- Rohwasser
- Salzwasser
- Süßwasser
- Trinkwasser
Aus Ernährungsphysiologischer Sicht sind insbesondere die Wassertypen Mineralwasser und Trinkwasser von Bedeutung.
Wasser und seine Bedeutung für den Mensch
Im menschlichen Körper ist Wasser die Grundlage aller Lebensvorgänge. Ein Mangel an Wasser kann bei einem Menschen bereits nach einigen Tagen bis zum Tod führen. In unserem Körper dient Wasser vor allem als Baustoff, Lösungsmittel, Transportmittel und Wärmeregulator.
Wasser: Baustoff
Wasser ist mengenmäßig der wichtigste Bestandteil des menschlichen Organismus. Der Wassergehalt im menschlichen Körper ist je nach Alter, Geschlecht und Fettanteil des Körpers unterschiedlich, so bestehen Neugeborene aus ca. 80 % und Erwachsene zu 60 bis 65 % aus Wasser. Ein Wasserverlust von bis zu 20 % kann bereits tödliche Wirkungen haben.
Wasser: Lösungsmittel
Täglich werden im menschlichen Verdauungstrakt ca. 8 Liter Verdauungssaft abgegeben. Die verwertbaren Nahrungsbestandteile werden von Wasser aufgespalten, gelöst und können nur in dieser Form durch die Darmwand ins Blut und zu den Zellen transportiert werden.
Wasser: Transportmittel
Der Stofftransport im Körper findet ausschließlich in gelöster Form statt. Die Körperflüssigkeiten befördern die gelösten Nährstoffe und den Sauerstoff zu den Zellen. Auch der Abtransport und die Ausscheidung erfolgen durch Flüssigkeiten.
Wasser: Wärmeregulator
Der Organismus reagiert bei großer körperlicher Belastung bzw. bei heißem Klima durch die Abgabe von Schweiß. Durch diese Wasserverdunstung gibt der Körper Wärme ab und die Körpertemperatur wird reguliert.
Wasser: Wirtschaftliche Bedeutung
Auch für die weltweite Wirtschaft ist Wasser ein sehr wichtiger Faktor. Vor allem ist Wasser in Form von Flüssen, zum Gütertransport, in Form von Badegewässern für den Tourismus und in Form von Gewässern für Fischzucht und als Regen für die Landwirtschaft von großer Bedeutung.
Wasserbedarf
Die Gesamtzufuhr von Wasser für einen gesunden Erwachsenen sollte täglich ca. 2,6 Liter Flüssigkeit betragen. Die Mindestzufuhr von 1 bis 1,5 Litern ist jedoch zur Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten und Mineralstoffen zwingend erforderlich. Dennoch gibt es zahlreiche Faktoren die den Wasserbedarf beeinflussen, ihn erhöhen oder verringern. So haben Säuglinge einen erhöhten Wasserbedarf da ihre Nieren den Harn noch nicht so stark konzentrieren können. Auch ältere Menschen müssen besonders auf ihren Flüssigkeitsbedarf achten, da sich der Bedarf nicht ändert, jedoch das Durstempfinden sinkt. Auch anstrengende körperliche Tätigkeiten können zur Erhöhung des Wasserbedarfs beitragen. Zudem hat das Klima, der Salzgehalt der Nahrung und der Gesundheitszustand einen großen Einfluss auf den Flüssigkeitsbedarf eines Menschen. So kann es durch Krankheiten wie Durchfall, Erbrechen oder Fieber zu einer erhöhten Wasserausscheidung kommen.
Deckung des Wasserbedarfs
Grundsätzlich sollte der Flüssigkeitsbedarf durch zwei Komponenten gedeckt werden, einerseits durch Getränke, andererseits durch Speisen. Der durchschnittliche Bedarf an Getränken liegt am Tag bei ca. 1,4 Litern. Dabei sollte man darauf achten, dass zur Bedarfsdeckung vor allem auf mineralstoff- und vitaminhältige Flüssigkeiten wie Wasser oder ungezuckerte Fruchtsäfte zurückgegriffen werden sollte. Hingegen sollte von einer Deckung des Flüssigkeitsbedarfs durch stark zuckerhaltige Getränke eher abgesehen werden. Auch durch Speisen sollten dem Körper täglich ca. 900 ml Wasser zugeführt werden. Denn nahezu alle Lebensmittel, mit der Ausnahme von Fett und reinem Zucker enthalten Wasser, Obst und Gemüse sogar in enormen Mengen.
Wasserhaushalt des Menschen
Ein gesunder Mensch sollte eine ausgeglichene Wasserbilanz aufweisen können, das bedeutet, dass die aufgenommene und die ausgeschiedene Flüssigkeitsmenge in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Die Regulation des Wasserhaushaltes erfolgt in unserem Körper zum Großteil durch die Nieren. Natürlich können durch besondere Umstände, wie die Zusammensetzung der Nahrung, durch klimatische Bedinungen, durch die Arbeitsleistung oder durch Krankheiten auch Schwankungen im Wasserhaushalt entstehen.
Wasserverbrauch
Als Wasserverbrauch bezeichnet man die Menge des vom Menschen in Anspruch genommenen Wasser. Dies umfasst den menschlichen Konsum, sowohl für den Genuss als auch für den täglichen Gebrauch. Zudem wird der Verbrauch für Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie mit eingerechnet. Durchschnittlich beträgt der Wasserverbrauch (ohne Industrie) ca. 130 Liter pro Einwohner und Tag. Durch den hohen Wasserverbrauchs der Menschheit ergibt sich nicht nur in Entwicklungsländern ein logistisches Problem, da nur etwa 0,5 bis 1 % der weltweiten Wasservorräte als Trinkwasser verfügbar sind. Durch diese Knappheit bedarf es so genannter Kläranlagen, die Wasser von nicht optimaler Qualität in sauberes Trinkwasser aufarbeiten können.
Eigenschaften von Wasser
Das Element Wasser hat insbesondere aus küchentechnischer Sicht zahlreiche Eigenschaften, die sowohl positive als auch negative Nebeneffekte mit sich bringen können.
Siedepunkt
Wasser siedet bei normalem Luftdruck bei 100 °C. Durch Druckerhöhung steigt der Siedepunkt und die Garzeit der Lebensmittel wird dadurch wesentlich verkürzt. Diese Eigenschaft wird beim Kochen im Druckkochtopf genutzt um Energieverbrauch und Kochzeiten zu reduzieren.
Gefrierpunkt
Wasser gefriert bei 0 °C und dehnt sich dabei aus. Durch Zusatz von Salz oder Zucker kann der Gefrierpunkt des Wassers herabgesetzt werden.
Quellvermögen
Die Wassermoleküle können in Stärke, Collagen oder Gluten eingelagert werden. Dadurch kommt es zu einer Volumenvergrößerung des Quellgutes und mitunter zu einer Lockerung des Gewebes. Durch Wärme beschleunigt sich dieser Vorgang noch zusätzlich. So nutzt man diese Eigenschaft zum Beispiel bei der Herstellung von Teigen.
Lösungsvermögen
Wasser ist ein gutes Lösungsmittel für feste, flüssige oder gasförmige Stoffe. Es kann Farbstoffe, Geschmacksstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Monosaccharide und Disaccharide und teilweise auch Eiweiß aus Lebensmitteln lösen.
Wasserhärte
Wasser enthält je nach Herkunft unterschiedliche Mengen an Mineralstoffen. Der Gehalt an Calcium- und Magnesiumsalzen bestimmt die Wasserhärte, die in in Mol pro Liter gemessen wird. So kann man feststellen das hartes Wasser besser im Geschmack ist, aber leider auch schneller verkalkt.
Wasserqualität
Wasser befindet sich in einem Kreislauf, während dieses Kreislaufes wird das Wasser einerseits gereinigt, andererseits aber auch durch die zunehmende Umweltverschmutzung durch Industrie, Landwirtschaft und durch den Haushalt mit Schadstoffen angereichert. Wasser ist eines der wichtigsten Lebensmittel mit großen gesetzlich geregelten Qualitätanforderungen.
Wasser: Anforderungen
Trinkwasser sollte einen angenehmen und erfrischenden Geschmack haben. Es sollte klar, farblos und geruchlos sein, zudem darf es keine Krankheitserreger oder giftige Bestandteile enthalten. Trinkwasser darf auch nur einen begrenzten Gehalt an Schwermetallen, Nitrat oder organischen Lösungsmitteln enthalten. Der pH-Wert von Trinkwasser ist gesetzlich vorgeschrieben und muss zwischen pH 6,5 und 8,5 liegen. Ob das Wasser als Trinkwasser geeignet ist, wird von den zuständigen Behörden strengstens überprüft und kontrolliert.
Gesetzliche Grundlagen
Die wasserrechtlichen Grundlagen der Wasserwirtschaft und des öffentlichen Umgangs mit Wasserressourcen bilden in Deutschland das Wasserhaushaltsgesetz. Wichtige Behörenden sind die Wasserbehörden (in der Bundesländer) und das Wasser- und Schifffahrtsamt.
Das Wasser der Erde in Zahlen
1992 hat die UN-Weltkonferenz den 22. März als Weltwassertag ausgerufen.
Das Wasser der Erde ist zu 97 % in den Ozeanen, also als Salzwasser vorhanden und damit nicht
für den direkten menschlichen Genuss geeignet. Der Rest, also 3 % sind Süßwasser, 2,5 %
sind trinkbar aber weniger als 1 % des Süßwassers ist frei zugänglich. Das Süßwasser ist zu 67 %
in Gletschern bzw. Eis gebunden, 33 % des Süßwassers auf der Erde liegt in flüssiger Form vor. Das
flüssige Süßwasser wiederum befindet sich zu 98 % als Grundwasser unter der Erdoberfläche und nur
2 % liegt als so genanntes Oberflächenwasser vor.
In zahlreichen Regionen geht die Menschheit verschwenderisch mit dem Wasser um. Dennoch ist der
private Verbrauch verschwinden gering gegenüber den Mengen, die für Bewässerung und Produktion
von Nahrung verwendet werden. Etwa 8 % des Trinkwassers werden von privaten Haushalten verbraucht.
Der Wasserverbrauch der Industrie liegt bei 22 %, der von Landwirtschaft und Bewässerung bei
70 %. Der Wasserverbrauch bei der Herstellung und den Transport von Lebensmitteln wird auch als
virtuelles Wasser
bezeichnet.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Läuterzucker, Brandmasse, Nierenfettteig, Stachelbeersirup, Schmelzkäsezubereitung, Fadenzuckerglasur, Stärkeglasur und Dextringlasur wird zubereitet mit Wasser
- Aprikosenglasur, Glasur und Spritzschokolade wird zubereitet aus Wasser
- Zuckerglasur wird hergestellt aus Wasser
- Dunstaprikosen, Dunstkirschen, Dunststachelbeeren, Dunstbirnen und Dunstäpfel werden zubereitet mit Wasser
- Chlorophylle, Cochenillerot A und Ammoniumsulfit-Zuckerkulör ist wasserlöslich
- Lauch und Gemüse enthält viel Wasser
- Mais enthält bis zu 72 % Wasser
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »