Erdbeere, Gartenerdbeere, Ananaserdbeere


Wissenschaftliche Bezeichnung: Fragania x ananassa
Englisch: Strawberry
Französisch: Fraise
Italienisch: Fragola
Spanisch: Fresa


Inhaltsverzeichnis
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© volff / fotolia.com

Die Gartenerdbeere oder kurz Erdbeere (bot.: Fragania x ananassa) manchmal auch Ananaserdbeere genannt ist eine Gattung in der Unterfamilie der Rosoideae innerhalb der Familie der Rosengewächse (bot.: Rosaceae). Zur Gattung Fragaria gehören ungefähr 20 Arten. Sie kommen meistens in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel vor. Von der Erdbeerpflanze gibt es verschiedene Unterarten und über 1.000 Hybrid-Formen und Kultursorten.

Die Erdbeerpflanze ist aus botanischer Sicht eine Staude, die unterirdisch ausdauernd ist und sich oberirdisch jährlich erneuert. Die Frucht der Erdbeere ist eine Scheinfrucht (Scheinbeere), die zu den so genannten Sammelnussfrüchten zählt. Sie entsteht aus dem verdickten Blütenboden. Auf den Früchten sitzen außen, meist etwas vertieft, mehr oder weniger zahlreiche, winzige kleine Körnchen oder Samen. Die Samen sind aus botanischer Sicht kleine Nüsse, die eigentlichen Früchte der Erdbeerpflanze. Dementsprechend ist die Erdbeere keine Beerenfrucht sondern eine Sammelnussfrucht. Im Handel werden Erdbeeren jedoch als Beerenobst geführt.

Je nach Sorte besitzen Erdbeeren unterschiedliche Formen, Größen und Farben. Die reifen Erdbeeren sind meist rund, herzförmig oder länglich geformt, hell- bis dunkel-rot gefärbt und mehr oder weniger fest und saftig. Durchschnittlich sind Erdbeeren zwischen 1,5 und 4 cm groß. Auf den Früchten sitzen außen, meist etwas vertieft, mehr oder weniger zahlreiche, winzigen Samen bzw. Nüsse, die eigentlichen Früchte der Erdbeerpflanze.


Geschichte

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© uckyo / fotolia.com

In Europa gab es bis ins 18. Jahrhundert nur die kleine, sehr aromatische Walderdbeere 🛒. Aus Amerika wurden andere, größere Arten nach Europa eingeführt. Die großfruchtige Gartenerdbeere, die bei uns heute im Handel verkauft wird, ist aus wiederholten, zufälligen Kreuzungen der kleinen, amerikanischen Scharlacherdbeere (bot.: Fragaria virginiana) und der großfruchtigen Chileerdbeere (bot.: Fragaria chilonesis) hervorgegangen.


Arten, Sorten, Hybriden

Die häufigsten, in den Handel gebrachten Erdbeersorten sind Züchtungen der Gartenerdbeere, einer als Fragaria × ananassa bekannten Hybride. Hybride entstehen durch Kreuzung von Eltern verschiedener Arten. Weltweit sind aus der Gattung Fragaria über 20 verschiedene Arten beschrieben, darunter eben auch zahlreiche Hybriden.

Über 1.000 Sorten sind beschrieben, wobei jährlich neue Sorten hinzukommen. Davon halten sich jedoch nur wenige Sorten über einen längeren Zeitraum im Handel und sind nach einiger Zeit wieder vom Markt verschwunden. Bei keiner anderen Obstart ist der Sotenwandel so stark wie bei der Erdbeere. Darum ist es selbst für den Fachmann nicht leicht den Überblick zu behalten. Im Einzelhandel spielen die Sorten meist eine untergeordnete Rolle. Vom Kunden werden auch keine speziellen Sorten verlangt. Im Vordergrund beim Handel mit Erdbeeren steht deren Geschmack und Herkunft. Regionale frische Erdbeeren werden Importen bevorzugt. Der Sorten-Name ist jedoch auf Verpackten Erdbeeren ausgewiesen.


Kennzeichnung

Bei Erdbeeren muss grundsätzlich der Preis auf einem Schild neben der Ware angegeben werden. Zudem muss das Ursprungsland deklariert sein.


Verpackung

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Erdbeeren werden direkt auf dem Feld in die für den Einzelhandel vorgesehenen Verpackungseinheiten gepflückt. Als Behälter dienen Holzspankörbchen aus Birke, Esche oder Pappel oder sogenannte Holzschliffschalen (Faserschalen) mit Füllmengen von 250, 500 oder 1.000 g. Die Holzschliffschalen bestehen aus Zellulose und Recyclingfasern und lassen die Luft zirkulieren und absorbieren Tau-, Schwitz- und Kondenswasser. Dadurch bleiben die Erdbeeren frisch und trocken. Die Schalen und Körbchen sind so elastisch und wirken als Dämpfer gegen leichte Stöße und Druck; Die Früchte sind dadurch auch gut Transportierbar.
Die Erdbeeren werden auch sehr häufig in durchsichtigen, blauen oder schwarzen Plastikschalen mit einer Füllmenge von 250, 500 oder 1.000 g und in Schrumpffolie eingepackt oder mit mit einem Deckel abgedeckt auf dem Markt angeboten. Bei durchsichtigen Plastikschalen lassen sich die Früchte einer Verpackungseinheit optisch gut auf unerwünschte Schimmel- oder Druckstellen überprüfen. Ein Vorteil gegenüber den Holzspankörbchen oder Holzschliffschalen.
Daneben gelangen auch Erdbeeren in Holzsteigen mit 2 kg Fassungsvermögen und mit Folie abgedeckt im den Einzelhandel.


Güteklassen

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Entsprechend ihrer Eigenschaften werden Erdbeeren seit 1. Juli 2009 nach Güteklassen eingestuft. Folgende Klassenwerden unterschieden:

  • Klasse Extra: Höchste Qualität – fehlerfreie Früchte mit allen sortentypischen Eigenschaften bezüglich Form, Entwicklung, Größe und Färbung.
  • Klasse I: Gute Qualität – Die Erdbeeren besitzen sortentypische Eigenschaften, können jedoch leichte Fehler aufweisen. Aussehen, Qualität und Haltbarkeit der Erdbeeren dürfen dadurch jedoch nicht beeinträchtigt sein.
  • Klasse II: Marktfähige Qualität – Die Erdbeeren dürfen Fehler haben, müssen jedoch ihre Mindesteigenschaften aufweisen.


Anbau

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Der Anbau von Erdbeeren mit Vlies oder Folie ist wie beim Spargel jedoch umstritten. Denn durch den Einsatz der Folie entsteht sehr viel Plastik-Müll. Für die Erdbeeren hingegen bietet es Vorteile, denn bei früh oder spät im Jahr früchtetragenden Erdbeerpflanzen bietet eine Abdeckung Schutz gegen Taufeuchtigkeit, die u. a. die Bildung von Graufäule verursacht. Zudem verhindert die Folie bis zu einem gewissen Grad das Wachstum von Unkraut. Die Folie verringert zudem die Verdunstung von Feuchtigkeit aus dem Boden, womit der Wasserverbrauch sinkt. Die Folie sorgt für eine frühere Erwärmung im Frühling und eine längere im Herbst.
Zur Haupternte legt man Stroh, Holzwolle oder Schreddermaterial unter die Fruchtstände, um Sonnenbrand und Verschmutzung zu verhindern.

Remontierende Erdbeersorten sind zwei- oder mehrmals tragende Sorten und ermöglichen die eine längere Ernteperiode, beziehungsweise zwei Ernten pro Saison. Jedoch ist damit ein erhöhter Aufwand bei der Pflege der Pflanzen verbunden. Zunächst können wie die ersten drei bis fünf Früchte je Fruchtstand geerntet werden. Dann sollte man den Fruchtstand auskneifen und entfernen. Dadurch regt man die Bildung weiterer Blütenknospen an.

Anbauländer

Züchtungen der Erdbeere haben Sorten hervorgebracht, die unter unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen noch sehr gute Erträge bringen. Darum ist sind Anbauflächen von den Subtropen bis zum arktischen Bereich in fast sämtlichen Ländern der Erde zu finden. 2014 lag die weltweite Erntemenge bei über 8,1 Millionen Tonnen. Die größten Anbauländer für Erdbeeren (mit mehr als 100.000 Tonnen Ernte pro Jahr) außerhalb Europas sind China, gefolgt von den USA, Mexiko, Türkei, Ägypten, Korea, Japan, der Russischen Föderation und Marokko. In der Europäischen Union werden über eine Millionen Tonnen Erdbeeren pro Jahr geerntet. Größter Produzent in Europa ist Spanien mit 300.000 Tonnen pro Jahr. Weitere wichtige Erdbeeranbauländer sind Italien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Die für den Erdbeeranbau wichtigsten deutschen Bundesländer sind nach der Erntemenge Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig-Holstein, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

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© Frank Massholder / foodlexicon.org

Die weltweite Anbaumenge von Erdbeeren stieg stetig von 1961 bis 2014 von 754.516 auf 8.114.373 Tonnen pro Jahr an. Im gleichen Zeitraum stieg die Erntemenge in Deutschland von 27.146 auf 168.791 Tonnen pro Jahr an.
Mit der Anbaumenge siegt über die Jahre hinweg auch der weltweite durchschnittliche Ertrag pro Hektar von 80.153 auf 217.290 Hektogramm. (1 Kilogramm entsprechen 10 Hektogramm). Den höchsten Ernteertrag pro Hektar Anbauflächen hat die USA mit 565.854, China der weltweit große Erdbeerproduzent hat 274.351 und Deutschland hat 109.947 Hektogramm pro Hektar.


Ernte und Angebotsformen

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Die Erntezeit hängt von den Temperaturen im Frühling ab. Nach einem milden und sonnigen Frühling können die Erdbeeren in Deutschland schon im Mai geerntet werden. Bei einem kühlen und bedeckten Frühling beginnt die Erdbeersaison erst im Juni. Geerntet werden sollten nur vollreife Früchte, da sie nicht nachreifen nachdem sie gepflückt wurden. Vollreife Früchte enthalten zudem bis zu 20 % mehr Vitamine C. Werden Erdbeeren hingegen vor der Vollreife geerntet sind sie länger Haltbar. Darum werden insbesondere Erdbeeren, die für lange Transportweg vorgesehen sind häufig kurz vor der Vollreife gepflückt. Das ist mit ein Grund, warum Importerdbeeren häufig kaum nach Erdbeeren schmecken.
Auf dem Feld wird direkt in die Endverpackung gepflückt. Meist sind das Spankörbe oder Plastikschalen bzw. Faserformschalen von 250 oder 500 g Fassungsvermögen.


Saison

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Die deutsche Haupternte beginnt meist im Juni spätestens im Juli. Mit dem Einsatz von so genannten Folientunnel oder mit Foliengewebe bedeckte Bodenflächen kann die Erdbeerernte vielerorts bereits im Mai beginnen. Durch Spätkulturen oder durch den Anbau von remontierenen Sorten kann bis in den Oktober hinein geerntet werden.

Der durchschnittliche, jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von frischen Erdbeeren lag 2012/13 in Deutschland bei 3,5 kg und hat sich zum Berichtsjahr 2015/16 nur leicht auf 3,4 kg abgeschwächt.
Die heimische Erdbeerernte reicht nicht um den Bedarf an frischen Erdbeeren zu decken, sie wird durch Importe aus Spanien (Ende Januar bis Mitte Juni), Italien (Ende März bis Mitte Juni), Frankreich (Mitte April bis Ende Juni), Belgien (April bis August), den Niederlanden (Ende April bis Mitte Januar; Hauptimport Juli und August), USA (Juli bis November), Marokko (Februar und März) und Israel (Ende November bis Anfang Februar) unterstützt. Polen liefert als drittstärkstes Importland überwiegend gefrorene Erdbeeren nach Deutschland. Zudem werden aus Österreich, Großbritannien, Griechenland, Ägypten, Mexiko, Kenia, der Türkei, Portugal, Rumänien und Neuseeland Erdbeeren nach Deutschland importiert.


Haltbarkeit

Im Haushalt lassen sich Erdbeeren im Kühlschrank ohne größere Qualitätsverluste 1 bis 3 Tage aufbewahren. Unter professionellen Lagerbedingungen können Erdbeeren bis zu 10 Tage gelagert werden.


Lagerung

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Frische Erdbeeren sollten beim Kauf trocken und vor allem ohne Druckstellen und Schimmel sein. Denn der Schimmel breitet sich sehr schnell über eine ganze Verpackungseinheit aus. Da die Früchte druckempfindlich sind, sollten sie ganz, unversehrt und am besten nicht übereinander liegend in Schalen aufbewahrt werden. Frische Erdbeeren werden schnell überreif und faulen. Darum können sie nicht lange gelagert werden. Im Kühlschrank, idealerweise bei 2 bis 3 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90 bis 95 % halte sie sich am besten. Ausschlaggebend für die Lagerdauer ist ein schnelles Abkühlen direkt nach der Ernte. Regional verkaufte Erdbeeren sollten möglichst rasch nach der Ernte auf 10 °C heruntergekühlt werden. Erdbeeren, die für einen weiteren Transport gedacht sind; sollten hingegen möglichst unmittelbar nach der ernte auf 1 °C abgekühlt werden.
An heißen Sommertagen zeigen Erdbeeren, die während den kühlen, frühen Morgenstunden geerntet werden weniger Qualitätsverluste während der Lagerung als Erdbeeren, die während den heißeren Tageszeiten am Mittag oder Nachmittag geerntet werden.
Kalte Lagertemperaturen verringern die Atmungstemperatur der Erdbeeren und verzögern deren Stoffwechselfunktionen und sind damit länger Haltbar als ungekühlte Früchte. Die Haltbarkeit von frischen Erdbeeren hängt vor allem von dem Reifegrad zum Zeitpunkt der Ernte sowie von der Geschwindigkeit des Abkühlens direkt nach der Ernte ab. Weitere Faktoren für die Haltbarkeit sind die Temperatur während der Lagerung, die Luftzusammensetzung und der Gesundheitszustand der Erdbeeren. Durch Druckstellen verlieren die Erdbeeren schnell an Frische.

Die Aktivität der Mikroflora auf der Frucht, die für Schimmel und Fäulnis verantwortlich ist, kann in professionellen Lagerräumen durch eine CO2-Luft-Konzentration von 15 bis 20 % herabgesetzt werden. Die erforderliche CO2-Luft-Konzentration wird beispielsweise durch den Einsatz von 4 bis 5 kg Trockeneis pro gelagerte Tonne Erdbeeren erreicht.
CO2-Konzentrationen über 20 % führen zu einer Beeinträchtigungen des Geschmacks.

Erdbeeren sind nichtklimakterische Früchte. Das bedeutet, dass sie nach der Ernte nicht weiter reifen. Auch wenn ihre Farbe während der Lagerung einen dunkleren Ton annimmt, bringt die Farbveränderung keine Zunahme der Süße bzw. Verbesserung der Geschmacksqualität nach der Ernte.

Erdbeeren lassen sich sehr gut einfrieren. Als Tiefkühlware sind sie das ganze Jahr über erhältlich.


Verwendung

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Die Erdbeere eignet sich in erster Linie für den Frischverzehr. Typischer wiese ungezuckert, gezuckert, mit Vanillezucker gesüßt und/oder mit Schlagsahne serviert. Erdbeerfeffer sind pikat zubereitete Erdbeeren mit grünem Pfeffer oder weißem Pfeffer als würzende Zutat. Weitere Zubereitungen deren Hauptzutat aus Erdbeeren besteht sind:

  • Desserts
  • Erdbeergeist
  • Erdbeerkaltschale (fr.: coupe aux fraises)
  • Erdbeerkrapfen (fr.: beignets de fraises)
  • Erdbeermark (fr.: purée de fraises)
  • Erdbeerpfeffer (fr.: fraises au poivre)
  • Erdbeersauce (fr.: sauce aux fraises)
  • Erdbeerschiffchen (fr.: barquetes de fraises)
  • Erdbeersirup (fr.: sirop de fraises)
  • Erdbeer-Margarita
  • Fruchtquark
  • Fruchtsekt
  • Fruchtwein
  • Kandierte Erdbeeren
  • Konfitüre
  • Kuchen
  • Likör
  • Milchshakes
  • Müslis
  • Obstsalat
  • Pudding
  • Rote Grütze
  • Smoothies
  • Sorbet
  • Speiseeis
  • Torten

In der Industrie werden Erdbeeren häufig zu Pulpe, Tiefkühlprodukten, Erdbeerpulver, Konfitüre, Gelee oder alkoholhaltigen Getränken wie Likör, Fruchtwein oder Erdbeersekt verarbeitet. Insbesondere getrocknete und zu Pulver verarbeitete Erdbeeren werden für die Zubereitung von zahlreichen Fertigprodukten und Trockenprodukten mit Erdbeergeschmack industriell eingesetzt und weiter verarbeitet.


Zu Erdbeeren passende Zutaten

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Milch und Milchprodukte: Buttermilch, Frischkäse, Joghurt, Magerquark, Mascarpone, Milch, Quark, Ricotta, Sahne, Schmand.
Obst: Ananas, Äpfel, Aprikosen, Bananen, Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Kiwi, Mango, Orangen, Pfirsiche, Rhabarber, Zitrone.
Nüsse: Haselnüsse, Macadamianüsse, Mandeln, Paranüsse, Pekannüsse, Walnüsse.
Gemüse: Chicorée, Spargel.
Getreideprodukte: Grieß, grüner Pfeffer, Mehl, Reis, Stärke, weißer Pfeffer.
Gewürze und Kräuter: Basilikum, Minze, Vanille, Zimt, Zitronenmelisse.
Eier: Eigelb, Eiweiß, Vollei.
Speisefette: Butter, Margarine.
Alkoholhaltige Getränke: Amaretto, Campari, Cognac, Cointreau, Kirschwasser, Maraschino, Marsala, Orangenlikör, Rotwein, Rum, Sekt, Tequila, Weißwein, Wodka.
Säfte: Limettensaft, Orangensaft, Zitronensaft.
Sonstiges: Ahornsirup, Backpulver, Honig, Kakaopulver, Kokosmilch, Kokosraspeln, Kuvertüre, Puderzucker, Schokolade, Vanilleeis, Vanillezucker, Zucker.


Produkte aus Erdbeeren

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  • Erdbeersekt
  • Erdbeeressig
  • Getrocknete Erdbeeren
  • Erdbeerpulver
  • Erdbeersirup
  • Erdbeerkonfitüre
  • Erdbeermark
  • Erdbeersaft 🛒
  • Erdbeernektar


Konservierung

Erdbeeren werden industriell zu so genannten Nasskonserven entweder als roh eingefüllte Erdbeeren oder vor der Konservierung als vorbehandelte Erdbeeren (in Zucker oder einer Zuckerlösung eingelegt) verarbeitet. Die Konservierung verändert die Konsistenz der Frucht jedoch nachteilig, so dass die Nachfrage nach diesen nasskonservierten Erdbeeren gering ausfällt. Eine weitere wichtige, industriell genutzte Konservierungsart ist die Gefriertrocknung von ganzen, in Scheiben oder in Würfel geschnittenen Erdbeeren. Im Anschluss an die Trocknung können die Früchte zu Erdbeerpulver verarbeitet werden. Hierfür eignen sich besonders Sorten, die wenig saften, schnittfest und formstabil sind.


Inhaltsstoffe

Erdbeeren bestehen zu über 90 % aus Wasser gefolgt von 4,9 % Zucker (der sich im Wesentlichen aus Fructose, Glucose und Saccharose zusammensetzt), 2 % Ballaststoffen sowie 0,9 % organische Säuren und Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen, Zink und Mangan. Die Erdbeere enthält zudem nennenswerte Mengen der B-Vitamine Vitamin A, und Vitamine C. Zudem enhalten Erdbeeren die Fruchtsäuren Zitronensäure und Äpfelsäure.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Neben den oben genannten Nährstoffen enthalten Erdbeeren eine Reihe von sekundären Pflanzenstoffen, so genannte Phytochemikalien. Diesen Pflanzenstoffen wird ein hoher gesundheitlicher Wert zugeschrieben. Zu diesen Stoffen zählen vor allem phenolische Substanzen (Phenole) wie etwa Flavonoide (Quercetin und Kaempferol), Anthocyane, Flavonole (Catechin und Epicatechin) und Flavanole oder kondensierte Tannine (oligomere Proanthocyanidine und Phenolsäure) und hydrolisierbare Tannine (Gallotannine und Ellagitannine).

Anthocyane

Die Anthocyane sind für die Farbgebung der Früchte verantwortlich. Insgesamt wurden mehr als 25 verschiedene Anthocyane in Erdbeeren identifiziert. Das am häufigsten vorkommende Anthocyan ist Pelargonidin-3-O-glucosid. Daneben sind nennenswerten Mengen an Pelargonidin-3-O-rutinosid, Pelargonidin-3-O-malonylglucosid, Cyanidin-3-O-glucosid und Cyanidin-3-O-malonylglucosid sowie Pelargonidin-3-O-glucosidsuccinat und Cyanidin-3-O-glucosidsuccinat in Erdbeeren identifiziert worden.

Hydrolisierbare Tannine

Außergewöhnlich in Erdbeeren ist vor allem das Vorkommen von hydrolisierbaren Tanninen. Diese Stoffe kommen vergleichsweise selten in Früchten vor. Ihr Vorkommen ist auf Früchte der Rosaceae wie Himbeeren 🛒 oder Brombeeren 🛒 sowie in Nüssen beschränkt.

Oxalsäure

Der natürliche Gehalt an Oxalsäure 🛒 liegt bei frischen Erdbeeren pro 100 g zwischen 15 und 20 mg.


Gesundheitliche Aspekte

In der Volksheilkunde ist die Erdbeerpflanze als Heilpflanze bekannt. Insbesondere den Blättern wird eine Heilwirkung bei verschiedenen Beschwerden nachgesagt. Mit den Blättern der Erdbeerpflanze wird eine Kräutertee zubereiten. Angewandt soll er bei folgenden Beschwerden Linderung bringen soll:

  • Durchfall
  • Akne
  • Menstruationsbeschwerden
  • Rheumatische Beschwerden
  • Blutreinigung
  • Erkrankungen von Leber und Darm oder der Harnwege

Die Erdbeerblätter sollen der Volksmedizin nach auch äußerlich bei Ausschlägen angewandt werden können.
Die heilende Wirkung, wie sie von der Volksmedizin beschrieben wird, ist jedoch nicht ausreichend belegt.
Die Blätter der Erdbeere enthalten jedoch eine Reihe von sekundären Pflanzenstoffen. Hierzu zählen Gerbstoffe, Flavonoide und Salicylsäure. Flavonoide sollen das Immunsystem stärken und können den Körper entgiften sowie das Blut reinigen. Gerbstoffen wird nachgesagt, dass sie entzündungshemmend wirken und gegen Hämorrhoiden und bei blutenden Wunden helfen können. Salicylsäure wird in der Medizin angewendet bei Akne und bei Warzen oder Hühneraugen.

Aufgrund ihrer hohen Eisenwerte wird die Erdbeere in der Volksmedizin als Mittel gegen Blutarmut und Bleichsucht verabreicht.

Erdbeeren (Blätter wie Früchte) können womöglich allergische Reaktionen hervorrufen. In diesem Fall dürfen die Früchte selbstverständlich nicht gegessen und auch kein Tee aus Erdbeerblättern getrunken werden.

Erdbeerallergie

Bei Menschen die unter einer Erdbeerallergie leiden, kann es nach dem Verzehr von Erdbeeren zu Abwehrreaktion des Körpers kommen. Meist handelt es sich dabei um eine Histaminintoleranz also ein Unverträglichkeit auf das in der Erdbeere enthaltene Histamin. Als Symptome der Erdbeerallergie können Atemnot, Blutdruckabfall, Hautrötungen, Nesselausschlag mit Juckreiz oder Brennen im Mund- und/oder Rachenraum und/oder auf der Haut, kleine Bläschen auf der Zunge, Kopfschmerzen sowie Magenkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, und/oder Durchfall auftreten.

Wissenschaftliche Studien über die Wirkung von Erdbeeren bei Krebs

Zahlreiche epidemiologische Studien haben bisher einen konsistenten Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Obst und Gemüse und einem geringeren Risiko für chronische Krankheiten wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgezeigt. Pflanzliche Lebensmittel besitzen zahlreiche verschiedene Phytochemikalien also bioaktive Susatnzen bzw. sekundären Pflanzenstoffen, die nicht zu den traditionellen Nährstoffen zählen, jedoch nachweislich ein hohes gesundheitsförderndes Potenzial besitzen. Die Erdbeere besitzt, ähnlich wie anderes Beerenobst (Heidelbeeren, Holunderbeeren oder schwarze Johannisbeeren) außergewöhnlich hohe Mengen an Phytochemikalien, die zu der Gruppe der Antioxidantien gehören. Antioxidantien helfen bei der Senkung des Risikos von kardiovaskulären Ereignissen durch die Hemmung der LDL-Cholesterin-Oxidation, der Förderung der Plaquestabilität, einer verbesserten vaskulären Endothelfunktion (wie beispielsweise die Unterbindung einer Ansammlung von Blutzellen an der Wand von Blutgefäßen) sowie einer geringeren Tendenz zu Thrombosen.

Einzelne Verbindungen in Erdbeeren zeigen Antikrebs-Aktivitäten in mehreren verschiedenen experimentellen Systemen. Dabei blockieren sie die Initiierung der Karzinogenese und unterdrücken die Entwicklung und Proliferation, also das Wachstum und die Vermehrung von Tumor-Zellen.

Vorläufige Tierversuche haben zudem gezeigt, dass sich eine Ernährung mit reichlich Erdbeeren vorteilhaft auf das alternde Gehirn auswirken könnte.

Zu den antioxidativen Substanzen der Erdbeeren gehören beispielsweise Ellagsäure sowie bestimmte Flavonoide. Hierzu zählen mitunter Anthocyane, Catechin, Quercetin oder Kaempferol.


Etymologie

Das Wort Erdbeere (Substantiv) entwickelte sich aus dem mittelhochdeutsch Wort ertber und dieses sich aus dem althochdeutsch ertberi. Das Wort Erdbeere ist ein Determinativkompositum, also eine Wort-Zusammensetzung, bei der der erste Teil, das untergeordnete Determinans (Stamm des Substantivs Erde), den zweiten, das dominante Determinatum (Substantiv Beere), in seiner Bedeutung näher bestimmt.


Deutsche Trivialnamen

Für die Erdbeere bestehen bzw. bestanden zahlreiche deutschsprachige Trivialnamen:

  • Bayern
    • Augsburg: Erber
  • Brandenburg: rote Besinge
  • Hessen am Vogelsberg: Lastbeere, Majuse
    • Darmstadt: Elberken, Erbel
    • Waldeck: Erpeln
  • Mecklenburg-Vorpommern: Eerbier, Haarbeere, Ihrbär
  • Niedersachsen
    • Fallersleben: Aelberte, Albeere, Arbern
    • Göttingen: Aelberte, Albeere, Arbern, Arpel (bezogen auf die Frucht)
  • Rheinland-Pfalz
    • Eifel: Elberken, Erbel
  • Sachsen
    • Erzgebirge: Knickbeeren
  • Schleswig-Holstein: Erbeern
  • Mittelhochdeutsch: Erber, Erbeer, Erbere, Erbern, Erbir, Erbirbaum, Erdbiere, Erpber, Erper, Erpern, Erperstaud, Erpher, Erpir, Erpern, Errberkraut, Erthebere
  • Mittelniederdeutsch: Erdbese
  • Althochdeutsch: Ropperen, Rotber, Rotbere, Rotpir

In Österreich und in Tirol ist die Bezeichnung Rothbeere bekannt; in Kärnten zudem Roaper.

Schweizer Namen für die Erdbeere sind Eberi, Ebern, Ebbeere (St. Gallen) oder Erdbeeri (Bern).


Internationale Namen

  • Chineisch: 草莓 (Pinyin: cǎoméi)
  • Japanisch: 苺
  • Dänisch: Jordbær
  • Mazedonisch: јагода
  • Niederländisch: Aardbei
  • Norwegisch: Jordbær
  • Polnisch: Truskawka
  • Portugiesisch: Morango
  • Schwedisch: Jordgubbe
  • Spanisch: Frutilla (Argentinien, Chile, Paraguay, Uruguai)
  • Türkisch: Çilek
  • Ungarn: Eper



Pilzkrankheiten an Erdbeeren

An Erdbeeren treten vor allem Grauschimmel (Botryotinia fuckeliana Fruchtfäule), Lederbeerenfäule und Rhizomfäule (Phytophthora cactorum), Rote Wurzelfäule (Phytophthora fragariae) der Erdbeere, die Weißfleckenkrankheit sowie die Rotfleckenkrankheit auf. Darum werden sie häufig mit Fungiziden und Pestiziden behandelt. Die Chemikalien kann man mitunter auch an den frischen Erdbeeren riechen. Die Erdbeeren sollten darum auch auf jeden Fall vor dem Verzehr gewaschen werden. Gute und reife Erdbeeren sind aromatisch, glänzen und lassen sich leicht vom Blütenkelch lösen. Am besten schmecken Erdbeeren direkt nach der Ernte.



Erdbeerprodukte

Aufgrund der kurzen Haltbarkeit eignen sich Erdbeeren nicht für den Versandt. Die Produktpalette von Erdbeeren im Online Handel konzentriert vor allem auf verarbeitete oder konservierte Erdbeeren. Die am häufigsten angebotenen Produkte sind Erdbeerpulver, Erdbeeren in Scheiben oder Erdbeeren in (weißer) Schokolade aus gefriergetrocknet Erdbeeren sowie Erdbeerkonfitüre und Erdbeerbrotaufstrich, Erdbeersauce, Erdbeersirup oder Erdbeermark.


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Kalorien, Vitamine, Mineralien und Nährstoffe pro 100 g/ml

Erdbeere: Hauptnährstoffe
Kalorien (kcal/kj): 32/134
Kohlenhydrateinheiten (KE, KHE): 0,5
Broteinheiten (BE): 0,42
Kohlenhydrate: 5,50 g
Ballaststoffe: 1,60 g
Eiweiß: 0,80 g
Wasser: 89,90 g
Fett: 0,40 g
MFU: 0,20 g
Cholesterin: 0 mg

Erdbeere: Vitamine
Retinol: 3 µg
Thiamin: 0,03 mg
Riboflavin: 0,06 mg
Niacin: 0,60 mg
Pyridoxin: 0,06 mg
Ascorbin: 62 mg
Tocopherol: 0,10 mg

Erdbeere: Mineralstoffe
Natrium: 2 mg
Kalium: 147 mg
Calcium: 24 mg
Phosphor: 26 mg
Magnesium: 15 mg
Eisen: 1 mg

Legende: kcl = Kilokalorie (1 kcal = 4.184 kJ), kj = Kilojoule, g = Gramm, mg = Milligramm (1 mg = 0.001 g), µg = Mikrogramm (1 µg = 0.001 mg), Mengenangaben: "*" = keine Daten vorhanden "+" = in Spuren enthalten, "0" = keine Daten oder praktisch nicht vorhanden.

Alle Angaben ohne Gewähr!



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Beaulieu Pudding wird zubereitet mit Erdbeeren
  • Alfrocheiro besitzt Aromen von Erdbeeren
  • Phytophthora cactorum, Verzwergungskrankheit, Anthraknose und Lederbeerenfäule befällt Erdbeeren
  • Lagerkrankheiten befällen Erdbeeren
  • Erdbeeren enthalten viel Anthocyane
  • Erdbeere enthält Fructose, Glucose, Saccharose, Ballaststoffe, organische Säuren, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen, Zink, Mangan, B-Vitamine, Vitamin A, Vitamine C, Fruchtsäuren, Zitronensäure, Äpfelsäure, sekundäre Pflanzenstoffe, Phenole, Flavonoide, Quercetin, Kaempferol, Flavonole, Catechin, Epicatechin, Flavanole, Tannine, Proanthocyanidine, Phenolsäure, Gallotannine, Ellagitannin, Oxalsäure
  • Erdbeere gehört zu den klimakterischen Früchten
  • Erdbeere gehört zur Familie der Rosengewächse
  • Erdbeere gehört zur Untergattung der Rosoideae
  • Erdbeere ist eine Frucht, Steinfrucht
  • Erdbeeren sind klimakterische Früchte



Quellen


  • Der große Larousse Gastronomique. Christian München, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Günther Liebster: Warenkunde Obst & Gemüse. Hädecke, 2002, S. 103ff . » Warenkunde Obst & Gemüse
  • Richard Hering, F. Jürgen Herrmann: Herings Lexikon der Küche. Nikol, 2016 » Herings Lexikon der Küche