Flavonoide
Englisch: bioflavonoids, flavonoids
Französisch: bioflavonoïdes, flavonoïdes
Italienisch: flavonoidi, bioflavonoidi
Spanisch: flavonoide
Inhaltsverzeichnis
Flavonoide sind eine Gruppe der Polyphenole, gehören zu den sekundäre Pflanzenstoffen und sind Pflanzenfarbstoffe.
Untergruppen
Flavonoide können in Untergruppen eingeteilt werden:
- Anthocyanidine, Anthocyane, Flavenole
- Aurone
- Chalkone
- Flavanole
- Flavanone
- Flavanonole
- Flavone
- Flavonole
- Isoflavone
Etwa 6.500 verschiedene chemische Strukturen der Flavonoide - meist durch Modifizierungen an den Grundgerüsten hervorgerufen - sind derzeit bekannt.
Vorkommen
Flavonoide kommen beispielsweise in Aprikosen, Äpfel 🛒, Rotwein, Grüner Tee 🛒, Grapefruits, Zitronen, Orangen, Paprika, Sellerie, Schnittlauch, Tomaten oder Zwiebeln. Der Flavonoidgehalt einer Pflanze hängt von der Sorte, dem vorherrschenden Klima und der Bodenzusammensetzung ab. Da die Flavonoidsynthese in den Pflanzen lichtabhängig ist, wirkt sich auch die Jahreszeit der Ernte auf den Flavonoidgehalt aus.
Bis auf Flavanole kommen Flavonoide in der Natur nicht frei, sondern als Glycoside, also Flavonoidglycoside vor. Bestimmte Gemüsearten sind reich an Flavonolen. Flavone liegen nur in wenigen Nahrungspflanzen vor. Flavanole sind primär in Tee, Früchten und daraus hergestellten Getränken enthalten. Neben den monomeren Flavanolen finden sich in pflanzlichen Lebensmitteln auch oligomere Flavanole. Oligomere sind Moleküle, die aus mehreren strukturell gleichen oder ähnlichen Einheiten aufgebaut sind. Procyanidine sind beispielsweise oligomere Flavanole und kommen in Äpfeln 🛒, dunkler Schokolade und Rotwein vor.
Flavonoide befinden sich überwiegend in den Randschichten der Pflanzen sowie den äußeren Blättern. Beim Herstellen von Apfelsaft bleiben über 80 % der Flavonoide in den Pressrückständen zurück, nur 10 % gehen in den Saft über.
Strukturelle Einteilung
Strukturelle Einteilung von Flavonoiden mit Beispielen und Vorkommen | ||
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Klasse | Beispiele | Vorkommen |
Chalkone | Isoliquiritigenin, Isoliquiritin | Äpfel, Tomaten, Orangen, Süßholzwurzeln |
Flavonole | Quercetin, Myricetin | Zwiebeln, Äpfel, Rotwein |
Flavanole | Catechin, Epicatechingallat | Rotwein, Äpfel, Grüner Tee, Zwiebeln, Buchweizen |
Flavanone | Naringenin, Hesperetin | Grapefruit, Orangen |
Flavone | Apigenin, Luteolin | Sellerie, Paprika, Petersilie, Chicorée, Weizen |
Anthocyane | Malvidin, Cyanidin | rote Trauben, Kirschen |
Isoflavonoide | Daidzein, Genistein | Sojabohne, Kichererbsen |
(nach Watzl und Rechkemmer) |
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Moschus-Erdbeere, Walderdbeere, Erdbeere und Chinesischer Ingwer enthält Flavonoide
- Äpfel enthalten Flavonoide
- Flavonoide kommen vor in Aprikosen, Äpfel, Rotwein, grünem Tee, Grapefruits, Zitronen, Orangen, Paprika, Sellerie, Schnittlauch, Tomaten, Zwiebeln, Süßholzwurzeln, Buchweizen, Petersilie, Chicorée, Weizen, Sojabohnen, Kichererbsen
- Flavonoide sind Lebensmittelinhaltsstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »