Schmelzkäsezubereitung


Englisch: Processed cheese preparation
Französisch: Fromages fondus
Italienisch: Formaggi fusi
Spanisch: Preparados a base de queso fundido


Inhaltsverzeichnis
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Eine Schmelzkäsezubereitung ist laut Käseverordnung ein Käseerzeugnis. Schmelzkäsezubereitungen werden aus Käse oder Schmelzkäse 🛒 oder aus "Käse und Schmelzkäse" durch Schmelzen unter Anwendung von Wärme oder unter Verwendung von Schmelzsalzen und Emulgieren hergestellt. Laut Käseverordnung müssen Schmelzkäsezubereitungen immer aus echtem Käse hergestellt worden sein. Schmelzkäsezubereitungen dürfen darüber hinaus zusätzlich mit anderen Milcherzeugnisse und anderen Lebensmitteln wie beispielsweise Kräuter, Gewürze, Schinken, Gemüse, Pilze oder Früchte zubereitet werden.
Schmelzkäsezubereitungen aus Frischkäse, die mehr als 82 % Wasser aufweisen, müssen mit dem Hinweis Wassergehalt mehr als 82 % gekennzeichnet sein. Schmelzkäsezubereitung, die nicht aus Frischkäse zubereitet sind, müssen in Deutschland mindestens einen Trockenmassegehalt von 20 % (in Österreich 30 %) aufweisen. 51 % der Trockenmasse des Endproduktes muss zudem aus Käsetrockenmasse, einschließlich des zugesetzten Milchfettes bestehen. Darüber hinaus dürfen - anders als bei Käsezubereitungen - Caseinate, also aufgeschlossene Milcheiweiße enthalten. Der Anteil der Caseinate darf jedoch maximal 5 % des Endproduktes betragen.
Schmelzkäsezubereitungen, die nur aus nicht ausgereiften Weichkäse hergestellt werden, enthalten - laut österreichischem Lebensmittelbuch - in der Schmelzmischung mindestens 75 % nicht ausgereiften Weichkäse. Die fertige Zubereitung muss dann eine Weichkäsetrockenmasse von mindestens 25 % aufweisen.
Stärke und Gelatine können als Bindemittel bei der Zubereitung von Schmelzkäsezubereitungen eingesetzt werden.

Nicht zugesetzt werden dürfen Speisefette und Eiweiße, die nicht der Milch entstammen. Lebensmittel denen Fette und Eiweiße zugesetzt wurden, die nicht von der Milch stammen sind ebenfalls nicht für die Zubereitung von Schmelzkäsezubereitungen erlaubt.


Eigenschaften

Aus Sicht der industriellen Lebensmittelherstellung haben Schmelzkäsezubereitungen gegenüber Käse technologische Vorteile: Sie sind formbar, kombinierbar mit anderen Zutaten und dadurch einfach in verschiedenen Würz- und Geschmacksrichtungen zu produzieren. Darüber hinaus sind sie aufgrund des Erhitzungsvorgangs bei der Herstellung praktisch ohne Kühlung haltbar und bieten dadurch auch Kostenvorteile bei der Lagerung.


Zutaten

Schmelzkäsezubereitungen sind überwiegend industriell hergestellte Produkte. Häufig sind die Produkte so zusammengestellt, dass eine maschinenfreundliche Verarbeitung möglich ist und möglichst lange ohne Kühlung gelagert werden kann.
Schmelzkäsezubereitungen können (neben Käsesorten verschiedenster Art) mit folgenden Zutaten hergestellt worden sein:


Beispiele für Schmelzkäsezubereitungen

Schmelzkäsezubereitungen werden als Brotaufstrich, Käsedip für Nachos, Amerikanische Käsesauce für Hamburger, Hotdogs, Sandwiches oder Käsesauce für Nudelgerichte auf dem Markt angeboten. Letzteres gibt es überwiegend als Convenience-Produkt bei dem die Sauce häufig in Pulverform zum Anrühren mit Milch oder Wasser und Butter oder Margarine vorliegt.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Annatto wird verwendet für Schmelzkäsezubereitungen
  • Schmelzsalze werden eingesetzt für die Herstellung von Schmelzkäsezubereitungen
  • Schmelzkäsezubereitung ist ein Käseerzeugnis
  • Schmelzkäsezubereitung wird hergestellt als Brotaufstrich, Käsedip, Käsesauce
  • Schmelzkäsezubereitung wird zubereitet mit Milcherzeugnissen, Wasser, Butter, Schmelzkäse, Kräuter, Gewürzen, Schinken, Gemüse, Pilzen, Früchten, Frischkäse, Schmelzsalzen, Käse, Milchzucker, Natriumphosphat, Diphosphate, Calciumdihydrogendiphosphat, Dicalciumdiphosphat, Tetrakaliumdiphosphat, Tetranatriumdiphosphat, Trinatriumdiphosphat, Dinatriumdiphosphat, Polyphosphat, Triphosphate, Aromen, Salz, Farbstoffen, Beta-Carotin, Carotin, Molkenpulver, Dextrose, Tomatenpulver, Milch, Sonnenblumenöl, Modifizierte Stärken, Maisstärke, Weizenstärke, Kartoffelstärke, Antioxidationsmittel, Natriumcitrat, Hefeextrakt, Zitronensäure, Milchsäure, Säuerungsmitteln, Verdickungsmitteln, Natrium-Carboxymethylcellulose, Emulgatoren, Milchsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren, Citronensäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren



Quellen


  • Gerald Rimbach, Jennifer Nagursky, Helmut F. Erbersdobler: Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger