Mais, Kukuruz, Zuckerkorn, Süßmais, Gemüsemais, Zuckermais


Wissenschaftliche Bezeichnung: Zea mays convar. saccharata
Englisch: Sweet corn
Französisch: Mais sucré
Italienisch: Mais dolce
Spanisch: Maíz dulce


Inhaltsverzeichnis
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© Frank Massholder / foodlexicon.org

Der Mais, Zuckermais oder auch Gemüsemais zählt zum Getreide und gehört zu der botanischen Familie der Gräser (bot.: Gramineae bzw. Poaceae). Die Familie der Gräser ist mit 600 Gattungen und ca. 10.000 Arten eine der großen im Pflanzenreich. Zu den Gräsern gehören beispielsweise auch Reis oder Zuckerrohr. Es gibt 50.000 verschiedene Maissorten, die sich in Farbe, Gestalt und Größe der Körper sowie der Beschaffenheit des Endosperms (das Nährgewebe der Samen, das den Keimling umgibt) unterscheiden. Zu diesen Sorten gehören Zahn-, Spitz-, Wachs- und Zuckermais. Zudem gibt es so genannte Hybridformen, also Maissorten, die aus einer Kreuzung zwischen verschiedenen Gattungen, Arten, Unterarten, Rassen oder Zuchtlinien hervorgegangen sind. Dieser Hybridmais zeichnet sich durch einen erhöhten Lysin- und Tryptophangehalt aus.


Geschichte

Mais (bot.: Zea mays) wurde bereits 3.000 v. Chr. in Mexiko angebaut. Seine Urformen werden archeologischen Funden aus den Höhlen bei Puebla in Mexiko zufolge sogar auf 5.000 v. Chr. zurückdatiert. Mais diente ursprünglich als Futterpflanze. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es den (vermutlich aus einer Mutation entstandenen) als Gemüse bekannten Zuckermais. Zuckermais reift schneller als Futtermais und entwickelt kleinere, zartere, vor allem aber angenehm süß schmeckende, zuckerreiche Körner. Zuckermais besitzt also im Endosperm keine Stärke sondern Zucker (Glucose, Fructose und Saccharose).

Das wichtigste Anbauland ist heute die USA. Sage und schreibe 17 % der gesamten Anbaufläche wird für den Zuckermais verwendet. Durchschnittlich produzieren die USA ca. 2,4 Mio. Tonnen jährlich. Von dort werden große Mengen nach Europa exportiert. Der in Europa angebaute Zuckermais stammt vor allem aus Frankreich, Spanien, England und Holland. In Deutschland fällt der Anbau noch recht bescheiden aus. Der bei uns angebaute Zuckermais wird von Juli bis November auf den Märkten angeboten.


Pflanzenbeschreibung

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© Africa Studio / fotolia.com

Mais ist eine einjährige, einhäusige (jede Pflanze trägt männliche und weibliche Blüten) Pflanze. Die männlichen Blüten (Rispen) befinden sich an der Spitze der Pflanze, die weiblichen sitzen in mehreren, achselständigen Kolben, die mit mehreren Scheidenblättern (Lieschen) umhüllt sind. Die weiblichen Blüten bilden einen langen Griffel aus, die sogenannten Maisfasern. Sie fangen die vom Wind herangetragenen Pollen auf. Erst nach ihrer Bestäubung entwickeln sich an den Kolbenachsen die Körner. Sie reifen in 8 bis 16 Längsreihen heran. Obwohl die Pflanze mehrere weibliche Blütenansätze besitzt, bilden sich pro Pflanze jedoch max. nur zwei Kolben voll aus.

Die ausgereiften Körner sind im allgemeinen goldgelb. Es gibt jedoch auch Sorten mit blassroten Körnern, diese besitzen allerdings nur die Hälfte des Zuckergehalts ihrer gelben Verwandten.


Inhaltsstoffe

Frischer Mais gilt als eines der gehaltvollsten Gemüse. Die Körner enthalten bis zu 72 % Wasser und eine ausgewogene Zusammensetzung von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fett, Mineralien (Calcium, Kalium, Phosphor, Eisen und Natrium), Provitamin A und den Vitaminen B1, B2, B3, B6 und Vitamin C. Die Kohlenhydrate setzen sich aus Glukose, Fruktose und Saccharose zusammen. Gleich nach der Ernte ist der Zuckergehalt am größten, mit zunehmender Lagerdauer wandelt sich der Zucker in Stärke um. Bemerkenswerterweise wandelt sich der Zucker von Zuckermais nicht so schnell um, wie der von Futtermais. Trotz der Stärkehaltigkeit von Mais eignet sich das Maismehl nicht zum Brotbacken, denn ihm fehlt der Kleber, der die Brotleibe zusammen hält.


Maissorten

Die rund 300 bekannten Zuckermaissorten wachsen fast ausschließlich in den USA, darunter sind einige Sorten, die sich besonders für den Anbau von Mini-Mais, bzw. Baby-Mais eignen. Weitere Maissorten sind:

Zuckermais kann roh gegessen werden, üblicher jedoch ist es, ihn zu kochen oder zu grillen. Dazu werden die Hüllblätter und Fäden entfernt, die Kolbenspitzen, sowie das Kolbenende abgeschnitten und die Kolben gewaschen. Nun kann man die Kolben ganz weiterverarbeiten, oder die Körner mit einem Messer vom Kolben abschneiden.

Zahnmais ist eine Maissorte, die in den USA den größten Anteil an der Maisanbaufläche besitzt. Sein Endosperm hat einen Kern mit weicher Stärke und einen äußeren Mantel mit harter Stärke. Dieser Mais wird nicht als Lebensmittel sondern als Viehfutter verwendet.


Tipp

Wenn der Zuckermais in leicht gezuckertem Wasser gekocht und erst nach dem Kochen gesalzen wird, bleiben die Körner schön weich und lassen sich leicht vom Kolben abknabbern. Besonders lecker schmeckt der Mais leicht gesalzen und mit frischer Butter bestrichen.


Lebensmittel und Produkte aus Mais

Mais ist überall. Es gibt unzählige Produkte, sowohl im Lebensmittel- als auch im Non-Food-Bereich, die zu großen Teilen, zumindest aber aus Bestandteilen des Maiskorns hergestellt werden.

Mais in Lebensmitteln

Mais in Produkten

Mais kann zu anderen Produkten, darunter viele Lebensmittelzusatzstoffe verarbeitet werden, die für die Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden dürfen. Dazu zählen beispielsweise:

Non-Food Produkte

  • Batterien
  • Schmerztabletten
  • Windeln

Mais wird auch vermehrt als Tierfutter für Hühner, Schweine, Rinder oder Fische wie beispielsweise Lachs verwendet. Unerwünschter Nebeneffekt beim Verfüttern von Mais an Kühe. Die Kühe bilden bis zu 3.000 Mal mehr Escherichia coli Bakterien im Pansen als maisfreies Futter. Die Escherichia coli Bakterien werden über den Kot ausgeschieden und gelangen so auf die Felder auf dem Gemüse angebaut wird. Zudem gelangen die Bakterien insbesondere während der Massentier-Schlachtung auch auf das Fleisch und so in Fleischprodukte und in die Nahrungskette. Escherichia coli Bakterien können zu schweren Durchfallerkrankungen führen.



Kalorien, Vitamine, Mineralien und Nährstoffe pro 100 g/ml

Mais: Hauptnährstoffe
Kalorien (kcal/kj): 86/361
Kohlenhydrateinheiten (KE, KHE): 1,5
Broteinheiten (BE): 1,25
Kohlenhydrate: 15,80 g
Ballaststoffe: 4 g
Eiweiß: 3 g
Wasser: 78,20 g
Fett: 1,20 g
MFU: + g
Cholesterin: 0 mg

Mais: Vitamine
Retinol: 12 µg
Thiamin: 0,15 mg
Riboflavin: 0,12 mg
Niacin: 1,70 mg
Pyridoxin: 0,20 mg
Ascorbin: 12 mg
Tocopherol: 0,10 mg

Mais: Mineralstoffe
Natrium: + mg
Kalium: 300 mg
Calcium: 2 mg
Phosphor: 83 mg
Magnesium: 27 mg
Eisen: 0,50 mg

Legende: kcl = Kilokalorie (1 kcal = 4.184 kJ), kj = Kilojoule, g = Gramm, mg = Milligramm (1 mg = 0.001 g), µg = Mikrogramm (1 µg = 0.001 mg), Mengenangaben: "*" = keine Daten vorhanden "+" = in Spuren enthalten, "0" = keine Daten oder praktisch nicht vorhanden.

Alle Angaben ohne Gewähr!



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Maishuhn wird gefüttert mit Mais
  • Glucono-delta-lacton kann hergestellt sein aus Mais
  • Mais eignet sich nicht zum Brotbacken
  • Mais eignet sich zum Kochen, Grillen
  • Mais enthält Glucose, Fructose, Saccharose, Zucker, Stärke
  • Mais enthält bis zu 72 % Wasser
  • Mais enthält keinen Kleber
  • Mais gehört zur Familie der Gramineae, Gräser, Poaceae
  • Mais ist das am häufigsten angebaute Getreide
  • Mais wurde bereits 3.000 v. Chr. in Mexiko angebaut



Quellen


  • Gerald Rimbach, Jennifer Nagursky, Helmut F. Erbersdobler: Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger