Ketchup
Englisch: ketchup, catsup, tomato sauce
Französisch: ketchup
Italienisch: ketchup, salsa rubra
Spanisch: cátsup, cátchup, kétchup
Inhaltsverzeichnis
- Ketchup
- Ketchup Herkunft
- Fließeigenschaft von Ketchup
- Zusatzstoffe in Ketchup
- Bio-Ketchup
- Möglicher Anwendungen der Gentechnik bei Zutaten für Tomatenketchup
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Ketchup ist ein
Fertigprodukt,
eine dickflüssige, pikante
Würzsauce
mit verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Hauptbestandteil von Ketchup sind
passierte
Tomaten
oder
Tomatenmark,
Salz,
Zucker,
Essig
und
Gewürze.
Der Handel unterscheidet im Wesentlichen die Sorten
Tomatenketchup,
Gewürzketchup
und
Curryketchup.
Im Einzelhandel wird Ketchup in Glas- oder Plastikflaschen, im Großhandel
auch in 5- oder 10-Liter-Eimern angeboten. Tomatenketchup muss zumindest
aus 25 % aus Tomaten bestehen; bei Gewürzketchup darf der Anteil
darunter liegen.
Ketchup sollte mindesten 6 %
Trockenmasse
enthalten.
Laut Duden ist sowohl "der" als auch "das" Ketchup richtig.
Auf Finnisch heißt Ketchup "ketsuppi". Im britischen Englisch heißt
Ketchup schlicht "tomato sauce", also Tomatensauce.
Ketchup Herkunft
Es wird vermutet, dass der Begriff Ketchup aus dem
Indonesischen stammt. In Indonesien bedeutet kecap
einfach Sauce, die jedoch nicht mit dem bei uns
bekannten Ketchup gemein hat. Der Begriff kecap steht
vielmehr für eine fermentierte
Saucen
aus schwarzen
Sojabohnen.
Die erste schriftliche Erwähnung des englischen
Begriffs catchup kommt aus einem englischen
Wörterbuch aus dem Ende des 17. Jhd. Catchup
wurde darin als high East-India Sauce
beschrieben. Ein Rezept von 1727 ähnelt einer
Fischsauce
mit den Zutaten
Sardellen,
Schalotten,
Weißweinessig,
Weißwein
und verschiedenen
Gewürzen.
Spätere englische, niedergeschriebene Rezeptversionen
beruhen auf der Basis von
Kidneybohnen
mit der Konsistenz einer Paste, die bei Bedarf mit
Flüssigkeit verdünnt wird. Durch britische Kochbücher
wurde Ketchup auch in den USA bekannt. Dort erschien
dann 1812 das erste Rezept für ein Ketchup auf der
Basis von pürierten Tomaten. Es wird vermutet, dass
die italienische
Tomatensauce
für Tomatenketchup als Vorlage diente. Die Verwendung von
Essig
machte die Sauce haltbarer als herkömmliche Tomatensauce.
Mit Tomaten hatte Ketchup also ursprünglich nichts zu tun. Darum
wird der Begriff Tomatenketchup verwendet, um die Hauptzutat
Tomaten hervorzuheben.
Fließeigenschaft von Ketchup
Warum fließt Ketchup nach dem Schütteln der Ketchupflasche besser aus
er Flasche? Ketchup ist eine thixotrope Masse. Das bedeutet, dass die
Fleißeigenschaft zunimmt, wenn Ketchup mechanisch bearbeitet wird, also
beispielsweise in einer Flasche geschüttelt oder in einer Schüssel oder
einem Eimer gerührt wird. Durch die physikalische Bearbeitung werden die
langkettigen Moleküle des Ketchups zerkleinert. Dadurch können die Moleküle
besser aneinander vorbeigleiten. Die Fließeigenschaft des Ketchups nimmt bei
mechanischer Bearbeitung also zu, während gleichzeitig die
Viskosität
abnimmt. Da sich schon nach kurzer Ruhepause die kurzen Moleküle wieder
zu langkettigen Molekülen verbinden verliert der Ketchup seine
Fluidität wieder; Die Zähflüssigkeit nimmt also wieder zu.
Während diese Eigenschaft des Ketchups als Thixotropie bezeichnet wird,
wird das gegenteilige Verhalten - also die Zunahme der Viskosität durch mechanische
Beanspruchung - als Rheopexie, Antithixotropie oder negative Thixotropie bezeichnet.
Zusatzstoffe in Ketchup
Ketchup darf
Lebensmittelzusatzstoffe
enthalten. Die erlaubten Zusatzstoffe werden in verschiedenen Richtlinien
des Europäischen Parlaments und des Rates beschrieben.
Verwendete Zusatzstoffe sind u. a. (alphabitisch geordnete Liste)
Carrageen,
Citronensäure,
Guarkernmehl,
modifizierte Stärke,
Natriumlactat,
Natriumbenzoat,
Pektin,
Xanthan
oder
Cellulose
wie
Celluloseether,
Hydroxypropylmethylcellulose
und
Methylcellulose.
Farbstoffe sind laut dem Anhang II der EG-Richtlinie 94/36/EC nicht (für
Saucen auf Tomatenbasis) zugelassen.
Hinweis: Die Zusatzstoffe sind empirisch ermittelt worden.
Bio-Ketchup
Was unterscheidet Bio-Ketchup von herkömmlichen Ketchup? Häufig ist der Trokenmasse- und der Tomatenanteil von Bio-Ketchup höher, als der von herkömmlichen Ketchup und liegt teilweise bei 80 %. Mit dem Tomatengehalt steigt der Anteil von Lycopin, ein Carotinoid, welches für die Rotfärbung der Tomate verantwortlich ist und Körperzellen vor dem Angriff aggressiver Umweltschadstoffen schützt. Während Bio-Ketchup etwas mehr als 20 % Zucker enthält, hat herkömmliches Ketchup rund 30 % Zucker. Gelegentlich wird Bio-Ketchup mit Agavendicksaft, Apfeldicksaft oder Glucosesirup 🛒 gesüßt. Das reduziert zwar nicht den Zuckeranteil, jedoch schmeckt der Ketchup nicht so süß. Süßstoffe zur Reduzierung des Zuckergehalts - wie beim Light-Ketchup - wird beim Bio-Ketchup nicht angewandt. Als Verdickungsmittel darf beim Bio-Produkt keine chemisch modifizierte Stärke eingesetzt werden. Als Verdickungsmittel werden vielmehr Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl, Reisstärke, Weizenstärke oder Maisstärke eingesetzt.
Möglicher Anwendungen der Gentechnik bei Zutaten für Tomatenketchup
Bei einigen Zutaten und Zusatzstoffen, die für die Herstellung von Ketchup verwendet
werden sind gentechnische Anwendungen möglich. Hierzu zählen beispielsweise
Glukosesirup 🛒,
der mit Hilfe gentechnisch gewonnener
Enzyme
aus
Mais-,
Kartoffel-
oder
Weizenstärke
hergestellt sein könnte. Zudem könnte
Zucker
aus so genannten
gv-Zuckerrüben
stammen. Darüber hianus können bei den Zutaten
Invertzuckersirup,
pflanzliche Öle,
Sojasauce,
Würze,
Aromen,
Hefeextrakt
sowie die
Verdickungsmittel
modifizierte Stärke
und
Xanthan
die
Säuerungsmittel
Citronensäure,
die
Geschmacksverstärker
Glutamat
und
Guanylat
sowie der
Süßstoff
Aspartam
möglicher Anwendungen der Gentechnik stattgefunden haben.
Siehe auch
gentechnisch veränderte Organismen.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Natriumbenzoat wird verwendet für Ketchup
- Carrageen und Benzoesäure wird eingesetzt bei der Herstellung von Ketchup
- Ketchup enthält Lycopin
- Ketchup wird zubereitet mit Tomaten, Zucker, Essig
Quellen
- Günther Liebster: Warenkunde Obst & Gemüse. Hädecke, 2002 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »