Tomate, Liebesapfel, Paradiesapfel


Wissenschaftliche Bezeichnung: Lycopersicon esculentum, Lycopersicon lycopersicum
Englisch: Tomato, Love apple
Französisch: Tomate, Pomme d'amour
Italienisch: Pomodoro
Spanisch: Tomates


Inhaltsverzeichnis
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© Frank Massholder / foodlexicon.org

Die Tomate gehört zu der botanischen Familie der Nachtschattengewächse (bot.: Solanaceae). Das Ursprungsland ist Südamerika bzw. Peru und Ecuador. Die erste Kulturform stammt vermutlich aus Mexiko. Sie wurde von den Spaniern nach Europa und von dort aus in die ganze Welt gebracht. In Deutschland wurde die Beliebtheit des Nachtschattengewächs erst nach dem 1. Weltkrieg immer größer. Heute hat sie beim Gemüseverbrauch den Spitzenplatz eingenommen. 460.000 t werden jährlich davon verzehrt. Die Tomate wird in Deutschland fast ausschließlich unter Glas angebaut. Der Freilandanbau ist auf klimatisch begünstigte Länder beschränkt. Dazu gehören auch die Kanaren. Von dort werden jährlich ca. 200.000 t nach Nordeuropa exportiert. Ein Großteil gelangt davon über Holland nach Deutschland.

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Tomaten werden in verschiedenen Formen und Größen im Handel angeboten. Die Größe ist von der Anzahl der Fruchtkammern abhängig. Je nach Sorte variiert die Anzahl zwischen 2 und 10 Fruchtkammern. Fleischtomaten haben 5 oder mehr Kammern. Flaschentomaten (längliche Buschtomate), runde Tomaten, Eiertomaten und die kleinen Cherry Tomaten haben 2 bis 3 Kammern. Der Übergangs- oder Zwischentyp dieser Sorten hat 3 bis 5 Fruchtkammern. Fleischtomaten sind stark gerippt. Einige Sorten können bis zu 1 kg wiegen. Die Flaschentomate wird fast nur für die industrielle Verarbeitung zu Konserven verwendet. Eiertomaten eignen sich wegen ihres intensiven Aromas für Salate, Suppen und Saucen und werden in Rezepten verwendet, bei denen der typische Tomatengeschmack im Vordergrund stehen soll. Die Cherrytomate, Cocktailtomate oder Kirschtomate, (bot.: Lycopersicon esculentum var. cerasiforme) hat noch zwei kleine Verwandte, die bei uns noch relativ unbedeutend sind. Eine birnenförmige, rot- oder gelbfarbene (bot.: Lycopersicon esculentum var. pyriforme) und eine pflaumenförmige ebenfalls rot- oder gelbfarbene Sorte (bot.: Lycopersicon esculentum var. ribesiforme).


Strauchtomaten

Strauchtomaten oder Buschtomaten sind Tomaten, die mit Kelch und Stielen geerntet werden. Dafür eignen sich nur Sorten, bei denen die Tomaten zur gleichen Zeit reifen. Die Blätter und Stiele sind mit Drüsenhaaren besetzt. Sie verleihen den Tomaten ihren typischen Duft. Der Geschmack hingegen ist von der Kombination von Zucker (Glukose und Fruktose) und Fruchtsäuren (Zitronensäure) abhängig. Reife Tomaten haben einen niedrigeren Säuregehalt und einen höheren Zuckergehalt als unreife. Die höchsten Konzentrationen an Zucker, Vitamin C und Fruchtsäure haben Tomaten aus dem Freilandanbau. Unreife Tomaten sind grün und enthalten das Alkaloid Solanin. Der Verzehr von unreifen Tomaten kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit und anderen Beschwerden führen. Während des Reifevorgangs baut sich das Solanin ab und es bilden sich die Stoffe Lycopin und Carotin. Die beiden Stoffe sind hauptsächlich an der Rotfärbung der Tomaten beteiligt. Lycopene färben die Tomaten rot und sind gleichzeitig Zellschutzstoffe. Beim Menschen stärken sie die innere Zellstruktur und fördern den Zellstoffwechsel.


Etymologie

Der Begriff Tomate stammt ursprünglich von dem Wort tomātl; ein Begriff aus der Indianersprache Nahuatl (Aztekisch; Mexicahtlahtolli). Übernommen haben den Brgriff die Spanier; woraus sich dann tomate entwickelte. Das Wort tomate fand aus dem spanischen Sprachraum Einzug in die französische Sprache. Aus dem Französischen wurde schließlich auch der deutsche Begriff für Tomate entliehen.



Kalorien, Vitamine, Mineralien und Nährstoffe pro 100 g/ml

Tomate: Hauptnährstoffe
Kalorien (kcal/kj): 17/73
Kohlenhydrateinheiten (KE, KHE): 0,2
Broteinheiten (BE): 0,17
Kohlenhydrate: 2,60 g
Ballaststoffe: 1 g
Eiweiß: 1 g
Wasser: 94,20 g
Fett: 0,20 g
MFU: 0,10 g
Cholesterin: 0 mg

Tomate: Vitamine
Retinol: 114 µg
Thiamin: 0,06 mg
Riboflavin: 0,04 mg
Niacin: 0,50 mg
Pyridoxin: 0,10 mg
Ascorbin: 25 mg
Tocopherol: 0,80 mg

Tomate: Mineralstoffe
Natrium: 3 mg
Kalium: 242 mg
Calcium: 9 mg
Phosphor: 18 mg
Magnesium: 14 mg
Eisen: 0,30 mg

Legende: kcl = Kilokalorie (1 kcal = 4.184 kJ), kj = Kilojoule, g = Gramm, mg = Milligramm (1 mg = 0.001 g), µg = Mikrogramm (1 µg = 0.001 mg), Mengenangaben: "*" = keine Daten vorhanden "+" = in Spuren enthalten, "0" = keine Daten oder praktisch nicht vorhanden.

Alle Angaben ohne Gewähr!



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Ketchup wird zubereitet mit Tomaten
  • Lycopin kommt vor in Tomaten
  • Flavonoide kommen vor in Tomaten
  • Rosa Wurzelfäule und Verzwergungskrankheit befällt Tomaten
  • Lagerkrankheiten befallen Tomaten
  • Tomate ist ein Gemüse, Fruchtgemüse, Nachtschattengewächs
  • Tomate stammt aus Südamerika, Peru, Ecuador



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon