Toskana


Inhaltsverzeichnis

Die Toskana (it.: Toscana) liegt mit ihrer Hauptstadt Florenz nahezu im Zentrum Italiens und ist zählt als Mitglied der "Great Wine Capitals" zu den bekanntesten und bedeutendsten Weinanbaugebieten der Welt. Das Anbaugebiet grenzt im Norden unter anderem an die Emilia Romagna, im Osten an Umbrien und im Süden an Latium. Insgesamt stehen um die 60.000 ha zum Anbau von Reben zur Verfügung. Jährlich werden an die 4 Mio. hl Wein hergestellt. Dies entspricht einem erstaunlichen niedrigen Ertrag (für italienische Verhältnisse) von weniger als 50 hl Wein/ha Rebfläche. Etwa die Hälfte der hergestellten Weine tragen das D.O.C.G. bzw. D.O.C. Siegel.


Topografie & Klima

Das Anbaugebiet wird im Norden und im Osten von den Apenninen begrenzt. Die Weinberge erstrecken sich dabei von den Füßen der Bergmassive bis in die Küstenregionen am Tyrrhenischen Meer. Die Rebstöcke sind meist auf Berghängen auf Höhen bis zu 500 m über dem Meeresspiegel angelegt und wechseln sich mit Olivenhainen und Wäldern ab.

Aus klimatischer Sicht betrachtet teilt sich das Anbaugebiet in zahlreiche Subregionen auf. Generell kann man aber sagen, dass in der Toskana ein sehr stark mediterran beeinflusstes Klima herrscht, welches keine großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht mit sich bringt. Viel Sonne und ausreichend Niederschlag fördern die Qualität der Reben.

Die Bodenbeschaffenheit reicht von Kreide- und Ton-Untergründen in der Nähe der Apenninen, über Schwemmlandböden, bis hin zu den berühmten Kalk- und Siliziumböden, von denen auch der legendäre Brunello di Montalcino profitiert.

Insgesamt verfügt das Anbaugebiet über 11 D.O.C.G.-Bereiche, 41 D.O.C.-Bereiche und 6 I.G.T.-Bereiche.

D.O.C.G.-Bereiche

  • Brunello di Montalcino
  • Carmignano
  • Chianti - Weinanbaugebiet
  • Chianti Classico
  • Elba Aleatico Passito
  • Montecucco Sangiovese
  • Morellino di Scansano
  • Suvereto
  • Val di Cornia Rosso
  • Vernaccia di San Gimignano
  • Vino Nobile di Montepulciano


Geschichte

Schon zur Zeit der Etrusker wurde in der Toskana Wein angebaut. Aus dem römischen Wort "Tuscia" entstand im Laufe der Zeit dann "Toscana". Nach dem Untergang des römischen Imperiums herrschten die verschiedensten Völker über die Toskana. Unter Karl dem Großen wurde dann die "Via Francigena" gebaut, welche Nord- und Süditalien miteinander verband. Ab dem 11. Jh. entstanden die Stadtstaaten Florenz und Siena. Durch diese stark wachsenden Städte blühte die toskanische Weinkultur immer weiter auf. Im Mittelalter war der Wein aus Florenz bis nach England und Russland bekannt. Berühmte Familien wie Antinori oder Frescobaldi stehen seit dem 13. und 14. Jh. eng mit dem toskanischen Weinbau in Verbindung.

Ab dem 16. Jh. wurde der Weinbau dann vor allem durch die Familie Medici sehr stark beeinflusst, die Toskana wurde geeint und 1569 vom Papst zum Großherzogtum erklärt. Großherzog Cosimo III. führte zu Beginn des 17. Jh. 150 Rebsorten in der Toskana ein und unter seiner Herrschaft wurden auch die ersten Herkunfts-Bezeichnungen Europas wie Chianti oder Carmignano geschaffen.

Im Jahr 1860 wurde die Toskana mit dem Königreich Sardinen vereinigt und die Toskana wurde immer mächtiger. Im 19. Jh. entstanden unter Baron Ricasoli dann sehr strenge Qualitätskriterien für die Herstellung des Chianti und die Toskana begann eine immer größere Rolle am internationalen Weinmarkt zu spielen.


Rebsorten

Die bedeutendste Rebsorte der Toskana ist die rote Sangiovese-Traube. Sie ist ein Bestandteil von großartigen Weinen wie dem Chianti, dem Brunello di Montalcino oder dem Rosso di Montalcino. Seit dem Ende der 1960er Jahren wurde in der Toskana auch vermehrt mit dem Anbau von roten Cabernet-Trauben erfolgreich experimentiert. Wodurch die heute weltweit bekannten Supertoskaner wie Sassicaia, Tignanello, Ornellaia oder Masseto entstanden.

Zudem sind auch noch die roten Rebsorten Alicante, Barsaglina, Canaiolo Nero, Canaiolo Nero, Colorino del Valdarno, Malvasia Nera, Merlot, Pinot Nero, Prugnolo Gentile, Montepulciano Syrah und Vermentino Nero von Bedeutung.

Zu den bekanntesten weißen Rebsorten der Toskana zählen Albarola, Ansonica, Canaiolo Bianco, Chardonnay, Greco, Malvasia Bianca, Moscato Giallo, Müller-Thurgau, Pinot Bianco, Riesling, Roussanne, Sauvignon, Sémillon, Trebbiano, Verdicchio Bianco, Vermentino Bianco und Viognier.


Eigenschaften

Bekannt ist die Toskana vor allem für ihre Rotwein, welche in der Regel kernig, dunkelrot, tanninbetont und vergleichbar mit den Weinen aus dem Bordeaux sind. Die besten Rotweine können die vielfältigsten Geschmacksnuancen aufweisen, ein sehr komplexes Bukett offenbaren und Jahrzehnte in der Flasche reifen.

Neben den weltberühmten Rotweinen ist auch der Vin Santo äußert populär, welcher in der Toskana nicht nur süß, sondern auch halbsüß oder trocken ausgebaut und gerne zu Cantuccini serviert wird.

Aber auch die Weißweine der Toskana, wie der Vernaccia, wissen zu überzeugen. Er ist frisch und fruchtig im Aroma und ein idealer Begleiter zu Fisch und Meeresfrüchten.


Wichtige Produzenten



Rebsorten aus Toskana

Rebsorten die in Toskana angebaut werden:



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Ciliegiolo, Durella, Grechetto Bianco, Canaiolo Nero, Aleatico, Sangiovese und Malvasia Nera wird angebaut in der Toskana



Quellen


  • André Dominé: Wein. Könemann, 2002 » Wein