Ciliegiolo


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Ciliegiolo ist eine in Italien bekannte, rote Rebsorte, welche wahrscheinlich aus der Toskana stammt. Ihr Name leitet sich von dem italienischen Wort für Kirsche ciliegia ab und bezieht sich auf ihre markanten Kirscharomen. Neben ihrer Verwendung bei der Weinherstellung eignet sich die Ciliegiolo-Traube auch ideal als Tafeltraube.
Laut neuesten DNA-Analysen wurde ermittelt, dass es sich bei der in Italien populären Sangiovese-Rebe um eine spontane Kreuzung der Rebsorten Ciliegiolo x Calabrese di Montenuovo handelt. Zu der Elternschaft der Sangiovese-Rebe gibt es aber widersprüchliche andere wissenschaftliche Untersuchungen.


Ampelographische Sortenmerkmale

Die starkwüchsige und früh bis mittelreifende Rebsorte ist anfällig für zahlreiche Rebkrankheiten wie beispielsweise Mehltau oder Botrytis. Sie trägt Trauben mit mittelgroßen und rundlichen Beeren, welche über eine harte Schale und eine schwarz-violette Farbe verfügen.


Ciliegiolo-Weine

Aus der Rebsorte Ciliegiolo hergestellte Weine sind sehr kräftig und verfügen über einen sehr hohen Alkoholgehalt bei einem vergleichsweise geringen Säuregehalt. Aufgrund der fehlenden Säure eignet sich die Rebsorte nicht für einen sortenreinen Ausbau. Bekannt ist die Rebsorte vor allem für seine intensiven Kirscharomen am Gaumen.


Verschnittpartner

Häufig wird Ciliegiolo mit der deutlich bekannteren Sangiovese-Rebe verschnitten und erbringt in dieser Verbindung ausgezeichnete Weine, welche meist als D.O.C.G.- bzw. D.O.C.-Weine klassifiziert sind. Beste Exemplare sind beispielsweise Chianti D.O.C.G. bzw. Chianti Classico oder D.O.C.G. Torgiano Rosso Riserva.


Anbau und Vorkommen

Der Anbau von Ciliegiolo ist vor allem in den italienischen Weinanbaugebieten Abruzzen, Basilikata, Emilia Romagna, Latium, Marken, Toskana und Umbrien verbreitet. Aufgrund ihrer Anfälligkeit gegenüber Rebkrankheiten wird sie aber immer seltener angebaut. Im gesamten Land sind trotz der hohen Güte der Rebsorte nur zwischen 3.000 und 5.000 ha Rebfläche mit ihr bestockt. Außerhalb Italiens sind aktuell keine Anbauflächen dokumentiert.


Synonyme

Die Rebsorte Ciliegiolo ist auch unter den Synonymen Aglianico Bastardo, Aglianicone, Aglianicone Nero, Albana Nera, Aleatico di Spagna, Brunellone, Canaiolo Romano, Ciliegino, Ciliegiolo di Spagna, Ciliegiolo Nero, Ciliegiona Nera, Ciliegioulo Nero, Ciliegiulo, Ciliegiuolo, Ciligiolo Nero, Ciriegiuolo Dolce, Criminese, Mazzese, Nocera, Riminèse, Riminèse ad Uva Rossa, Riminèse di Color Rubino di Potercole, Riminese Nero, Riminese Noire, Sangiovese Polveroso, Sangiovese Polveroso Bonechi bekannt.
Aufgrund des Synonym Aglianicone, kann die Rebsorte Ciliegiol mit der gleichnamigen Rebsorte Aglianicone verwechselt werden.
Der Name Aleatico di Spagna wird auch als Synonym für die Rotweinrebsorte Canaiolo Rosa benutzt.
Das Synonyme Canaiolo Romano wie zudem für die beiden italienischen roten Rebsorten Canaiolo Nero und Bonamico verwendet.
Zudem ist die Bezeichung Criminese und Riminèse ebenfalls als Synonym für die Rebsorte Albana Bianca bekannt.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Ciliegiolo ist anfällig für Rebkrankheiten, Mehltau, Botrytis
  • Ciliegiolo ist eine Rebsorte, rote Rebsorte
  • Ciliegiolo ist verwandt mit Sangiovese
  • Ciliegiolo stammt aus Italien
  • Ciliegiolo wird angebaut im Latium, Basilikata, Umbrien
  • Ciliegiolo wird angebaut in den Abruzzen, Marken
  • Ciliegiolo wird angebaut in der Toskana, Emilia Romagna
  • Ciliegiolo wird verwendet zum Keltern von Rotwein



Quellen


  • André Dominé: Wein. Könemann, 2002 » Wein
  • Jancis Robinson, Julia Harding, Jose Vouillamoz: Wine Grapes. Allen Lane, 2012 » Wine Grapes