Trennmittel


Englisch: Anti-caking agents
Französisch: Antiagglomérant
Italienisch: Antiagglomeranti
Spanisch: Antiaglomerante


Inhaltsverzeichnis

Trennmittel sind sowohl eine Gruppe innerhalb der technischen Hilfsstoffe als auch eine Funktionsklasse der Lebensmittelzusatzstoffe. Sie werden von der Lebensmittelindustrie dann eingesetzt, wenn Lebensmittel nicht verklumpen oder verkleben sollen. Somit gehören Trennmittel auch zu den Stoffen, die dei Rieselfähigkeit erhöhen oder erhalten. So verhindern Trennmittel, dass beispielsweise Salz klumpig wird und lose Bonbons zu einem einzigen Zuckerblock verkleben. Als technischer Hilfsstoff müssen sie nicht auf der Lebensmittelverpackung deklariert werden.


Für welche Lebensmittel werden Trennmittel eingesetzt?

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Trennmittel sind in vor allem in stark verarbeiteten Lebensmitteln zu finden. Verwendet werden diese chemischen Substanzen unter anderem für Kochsalz, Kochsalzersatz, Suppen, Tütensuppen, Trockenlebensmittel in Pulverform, Käse in Scheiben, geriebenen Käse, Würzmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Kaugummi, Backmittel, Lebensmittelüberzüge, Backpulver, Kakaoerzeugnisse, Schokolade, Kaffeeersatz, Süßstoff, Würfelzucker, Süßwaren, Backwaren, Zwieback und Biskuitgebäck.


Der Einsatz von Trennmitteln

Trennmittel sind aus der Lebensmittelindustrie kaum mehr wegzudenken und sie kommen auch in unserer heimischen Küche vor. Das Salz auch noch nach monatelanger Lagerung feinkörnig aus der Verpackung rieselt, hat beispielsweise mit Trennmitteln in Form einer Rieselhilfe zu tun. Trennmittel werden in der Lebensmittelindustrie gezielt eingesetzt, um zu verhindern, dass Lebensmittel verklumpen oder verkleben. Sie sorgen unter anderem dafür, dass sich abgepackte Käsescheiben besser voneinander trennen lassen als frisch geschnittene. Gummibärchen, Lakritz und Bonbons kleben durch den Zusatz von Trennstoffen auch bei höheren Temperaturen nicht zusammen. In der Regel sind die chemischen Substanzen, die als Trennmittel verwendet werden, gesundheitlich unbedenklich. Einige dieser Substanzen kommen auch in der Natur vor.


Welche Trennmittel gibt es?

Als Trennmittel werden besonders häufig chemische Substanzen angewandt, die auch noch andere Funktionen haben. Sehr häufig kommt beispielsweise Natriumcarbonat (E 500) zum Einsatz. Dieser Stoff ist unter anderem auch Bestandteil von Backpulver. Er dient außerdem als Trägerstoff und wird als Säureregulator verwendet. Als Rieselhilfe in Salz werden beispielsweise Calciumcarbonat (E 170) und Magnesiumcarbonat (E 504) eingesetzt. Weitere Trennmittel sind:

Viele dieser Substanzen dienen als Überzugsmittel beziehungsweise Oberflächenbehandlungsmittel.


Gesundheitliche Riskien

Trennmittel gelten zum Großteil als gesundheitlich unbedenklich. Die künstlich erzeugten Trennmittel Ferrocyanide stehen jedoch im Verdacht, sich in den Nieren anzureichern und allergische Reaktionen hervorzurufen. Saures Natriumaluminiumphosphat kann ebenfalls allergische Reaktionen auslösen und steht zudem im Verdacht, eine Alzheimererkrankung zu begünstigen. Bei häufigem Verzehr können sich Aluminiumsilikate im Körper anreichern; Man nimmt an, dass Aluminiumverbindungen Alzheimer auslösen können.


Die Wirkmechanismen von Trennmitteln

Trennmittel sorgen dafür, dass pulverförmige Produkte wie Salz und Würzmittel auch nach langer Lagerung noch rieselfähig sind. Zudem verhindern sie, dass Bonbons und Gummibärchen zusammenkleben. Dies geschieht auf unterschiedliche Weise. Einige Trennmittel sind staubfein und legen sich wie ein schützender Film um einzelne Partikel. Andere chemische Substanzen verringern die elektrische Anziehungskraft einzelner Partikel und verhindern auf diese Weise das Verklumpen.


Die Zulassung von Trennmitteln

Die Zulassung von Zusatzstoffen unterliegt innerhalb der Europäischen Union strengen Gesetzen. Nur wenn ein Zusatzstoff den Gesetzen entsprechend geprüft und für den Markt in der EU zugelassen wurde, darf er auch für Lebensmittel verwendet werden. Ob Trennmittel deklariert werden müssen, hängt davon ab, ob die chemische Substanz im Endprodukt noch vorhanden ist. Trennmittel gelten als technische Hilfsstoffe, wenn sie bei der Herstellung eingesetzt werden, im Endprodukt jedoch kaum noch vorhanden sind und keine Wirkung mehr haben. Sind die chemischen Substanzen im Lebensmittel dagegen noch vorhanden und wirksam, so muss eine Deklaration in Form des Begriffs "Trennmittel" und der genauen Stoffbezeichnung beziehungsweise E-Nummer auf der Lebensmittelverpackung erfolgen.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Trennmittel sind Lebensmittelzusatzstoffe
  • Trennmittel sind eine Funktionsklasse
  • Trennmittel werden eingesetzt für die Herstellung von Kochsalz, Kochsalzersatz, Suppen, Salz, Tütensuppen, Trockenlebensmittel in Pulverform, Käse in Scheiben, geriebenen Käse, Würzmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, Kaugummi, Backmitteln, Lebensmittelüberzügen, Backpulver, Kakaoerzeugnisse, Schokolade, Kaffeeersatz, Süßstoff, Würfelzucker, Süßwaren, Backwaren, Zwieback, Biskuitgebäck



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon