Natriumferrocyanid, NatriumhexacyanidoferratII, Gelbnatron, Natrium-hexakis-cyanoferrat, E 535
Englisch: Sodium hexacyanoferrateII, Sodium ferrocyanide, Yellow prussiate of soda, YPS, Tetrasodium hexacyanoferrate, Ferrocyannatrium
Französisch: Ferrocyanure de sodium, HexacyanoferrateII de tétrasodium, Prussiate jaune de sodium
Italienisch: Ferrocianuro di sodio
Spanisch: Ferrocianuro de sodio
Inhaltsverzeichnis
- Natriumferrocyanid
- Verwendung von Natriumferrocyanid
- Herstellung von Natriumferrocyanid
- Gesundheitliche Risiken durch Natriumferrocyanid
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Natriumferrocyanid ist ein Lebensmittelzusatzstoffe und trägt die europäische Zulassungsnummer E 535. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann Natriumferrocyanid als Blutlaugensalz, Natriumhexacyanidoferrat(II), Gelbnatron, Natrium-hexakis-cyanoferrat oder unter seiner Nummer E 535 deklariert sein. In der Lebensmittelindustrie wird Natriumferrocyanid in der Funktionsklasse der Trennmittel geführt.
Beim Natriumferrocyanid handelt es sich um eine Natriumverbindung von Ferrocyanide. Ferrocyanide sind chemische Verbindungen, die aus Cyanid-Ionen und Eisen bestehen. Bei Cyaniden handelt es sich um die hochgiftigen Salze der Blausäure. Die sehr feste Bindung an das Eisen sorgt jedoch dafür, dass die im Natriumferrocyanid enthaltenden Cyanide nicht toxisch wirken. Natriumferrocyanid und andere Ferrocyanide werden als Lebensmittelzusatzstoffe genutzt, weil diese eine trennende Wirkung haben. Trennmittel beeinflussen die Eigenschaften von Salzkristallen und sorgen dafür, dass diese weniger verklumpen und rieselfähig bleiben. Natriumferrocyanid liegt als gelber, geruchloser, monokliner Feststoff vor und wird auch Blutlaugensalz genannt.
Verwendung von Natriumferrocyanid
Natriumferrocyanid ist als Lebensmittelzusatzstoff nur sehr eingeschränkt zugelassen. Verwendet werden darf E 535 ausschließlich für Kochsalz und Kochsalzersatz. Die Höchstmenge ist hierbei auf 20 mg/kg Salz beschränkt. Die Lebensmittelindustrie nutzt diese chemische Verbindung als Trennmittel, genauer als Rieselhilfe. Salz verklumpt weniger schnell und bleibt länger streufähig. Für Bio-Lebensmittel darf E 535 ebenfalls verwendet werden.
Herstellung von Natriumferrocyanid
Natriumferrocyanid wird mittels chemischer Synthese hergestellt. Diese chemische Verbindung kann durch verschiedene mehrstufige Prozesse gewonnen werden. Möglich ist die Herstellung durch Ausfällung von Calciumcarbonat aus einer Calciumhexacyanidoferrat-Lösung unter Zuhilfenahme von Soda. Eine Gewinnung aus Natriumcyanid und Eisenchlorid ist ebenfalls möglich. Daneben kann Natriumferrocyanid aus den chemischen Verbindungen Natriumcyanid und Eisenhexacyanidoferrat produziert werden.
Gesundheitliche Risiken durch Natriumferrocyanid
Bislang ist nichts über eine schädliche Wirkung von Natriumferrocyanid bei
Verwendung als Lebensmittelzusatzstoff bekannt. Diese chemische Substanz
wird Lebensmitteln nur in geringer Menge zugesetzt und gilt daher als
unbedenklich. Als Reinsubstanz sind Ferrocyanide jedoch extrem giftig
und es gilt daher ein
ADI-Wert
(Acceptable Daily Intake) für diesen
Zusatzstoff.
Der ADI-Wert liegt bei 0,025 mg/kg Körpergewicht. Dieser ADI-Wert
gilt für die Summe aller über die
Nahrung
aufgenommenen Ferrocyanide.
In Tierversuchen und bei höheren Dosen beim Menschen hat sich gezeigt,
dass sich Natriumferrocyanid in den Nieren anreichern und diese schädigen
kann. Man geht davon aus, dass weder Magensäure noch
Essigsäure
in Lebensmitteln in der Lage sind, das
Cyanid
(Blausäure) aus dem Natriumferrocyanid zu lösen und die Verwendung als
Lebensmittelzusatzstoff unbedenklich ist. Hohe Konzentrationen gilt es
dennoch zu vermeiden.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Natriumferrocyanid gehört zu den Ferrocyaniden
- Natriumferrocyanid hat einen ADI-Wert von 0,025 mg/kg Körpergewicht
- Natriumferrocyanid ist ein Lebensmittelinhaltsstoff, Trennmittel, Blutlaugensalz
- Natriumferrocyanid ist eine Rieselhilfe
- Natriumferrocyanid ist zugelassen für Biolebensmittel
- Natriumferrocyanid wird verwendet für Kochsalz, Salz, Kochsalzersatz