Quinoa, Peruspinat, Perureis, Reismelde, Gold der Inkas
Wissenschaftliche Bezeichnung: Chenopodium quinoa Wild.
Englisch: Pigweed
Französisch: Quinoa
Inhaltsverzeichnis
Quinoa gehört zu der botanischen Familie der Gänsefußgewächse (bot.: Chenopodiaceae). Quinoa ist wie Amarant eine Pseudozerealie, d.h. sie bildet stärkehaltige Samen, die aber nicht zum Getreide gehören. In der Küche wird das Korn der Quinoa meist wie Getreide und die Blätter u.a. wie Spinat verarbeitet. Darum zählt Quinoa zum Blattgemüse.
Inhaltsstoffe
Das Ursprungsland der Quinoapflanze ist Peru. Dort wachsen sie in 2.800 bis 4.000 Meter hohen Tälern der Anden und werden bis zu zwei Meter hoch. Ihre stärkehaltigen, rotbraunen, gelben oder weißen Samen erinnern an Hirsesamen. Sie waren schon für die Inkas ein Hauptnahrungsmittel und galten als gesundheitsfördernde und -bildende Quelle des Lebens. Tatsächlich hat die Quinoapflanze weitaus höhere Nährstoffwerte als Getreide. Mit 13 bis 22 Prozent Eiweißanteil gehört sie zu den proteinreichsten Gemüsesorten. Zudem ist ihre Aminosäurenzusammensetzung perfekt ausgewogen. Sie entspricht den Empfehlungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation). Eine einseitige Ernährung mit Quinoa würde den menschlichen Organismus mit allen essentiellen, also lebensnotwendigen Aminosäuren versorgen. Einzigartig ist der hohe Gehalt an Lysin, der in anderen Pflanzen nicht oder nur unzureichend in kleinsten Mengen vorkommt. Die Quinoapflanze wird darum auch als das Gold der Inkas bezeichnet. Sie besitzt darüber hinaus große Mengen an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen.
Aminosäurenanteil in Milligramm pro 100 Gramm Quinoapflanze | |||
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Isoleucin | 718 | Leucin | 930 |
Lysin | 860 | Valin | 633 |
Arginin | 1103 | Methionin | 188 |
Phenylalanin | 530 | Threonin | 590 |
Tryptophan | 165 | Histidin | 368 |
Tyrosin | 423 | Cystin | 195 |
(Quelle: Bundeslebensmittelschlüssel) | |||
Mineralstoff- und Spurenelementeanteil in Milligramm pro 100 Gramm Quinoapflanze | |||
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Calcium | 25 | Phosphor | 592 |
Eisen | 2,92 | Kalium | 562 |
Natrium | 3 | Magnesium | 198 |
Kupfer | 0,482 | Mangan | 1,5 |
Chlorid | 105 | Kieselsäure | 115 |
Zink | 8,7 | Schwefel | 220 |
Kobalt | 0,005 | ||
(Quelle: Bundeslebensmittelschlüssel) |
Vitaminanteil in Gramm pro 100 Milligramm Quinoapflanze | |||
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Vitamin B1 | 0,46 | Vitamin B2 | 0,05 |
Vitamin C | 4,2 | Vitamin E | 0,1 |
Karotin | 0,48 | Niacin | 3.200 |
(Quelle: Bundeslebensmittelschlüssel) |
Das glutenfreie Quinoakorn enthält 5 % Fett, das entspricht ca. dem zweieinhalbfachen von Weizen. Der Fettanteil besteht überwiegend aus ungesättigten, langkettigen Fettsäuren. Sie bestehen zu 4,3 % aus Alpha-Linolsäure, einer sonst nur in weingen pflanzlichen Ölen wie Leinöl (~52 %), Hanföl (~20 %), Sojaöl (~8 %), Rapsöl (~7 %), Walnussöl (~5 %) oder Kürbiskernöl sowie in Fischen vorkommenden Omega-3-Fettsäure.
Alle Aspekte zusammen machten die Qinoapflanze, schon zu Zeiten der Inkas zum Motor für ihre Gesundheit und Kraft. Heute sorgen Importe dafür, dass die Vorteile der Quinoapflanze mit ihren vielen bioaktiven Stoffen sogar fern ihres Ursprungslandes beansprucht werden können. Sie gilt als ideale Nahrungsergänzung.
Die in Reformhäusern und Naturkostläden angebotenen Quinoaprodukte sind gelegentlich mit entöltem Lecythismehl gemischt. Dies beruht auf der Tatsache, dass die Quinoapflanze kaum Selen enthält. Durch die Zugabe von Lecythismehl wird dieser Mangel aufgefangen. Das Mehl wird aus der stark selenhaltigen Paradiesnuss, Sapucaia-Nuss (bot.: Lecythis minor) gewonnen. Die Dreingabe erhöht den Selengehalt in Quinoamehl auf bis zu 25µg/100g.
Verwendung
Quinoa wird wie Reis gekocht. Die Garzeiten sind jedoch wesentlich kürzer. Quinoa eignet sich als Beilage oder als Zugabe in Suppen und Eintöpfen. Das Quinoamehl eignet sich für die Zubereitung von herzhaften oder süßen Aufläufen. Quinoa läß sich zu Schrot oder Flocken verarbeiten, die beispielsweise als Zugabe für die frische Müslis verwendet werden können.
Tipp: In der Schale des Quinoasamens sind natürliche Bitterstoffe, sogenannte Saponine enthalten. Saponine wirken blutverdünnend. Quinoa sollte vor dem Verzehr gut gewaschen werden. Im Handel werden teilweise bitterstoffarme Quinoasorten angeboten. Meist werden die bitterstoffreichen Außenschichten der Samen im Ursprungsland mit mechanischen Methoden entfernt. Für die Zubereitung von Säuglings- und Kleinkindnahrung ist wegen der Bitterstoffe jedoch abzuraten.
Kalorien, Vitamine, Mineralien und Nährstoffe pro 100 g/ml
Quinoa: Hauptnährstoffe
Kalorien (kcal/kj): 338/1415
Kohlenhydrateinheiten (KE, KHE): 5,8
Broteinheiten (BE): 4,83
Kohlenhydrate: 58,50 g
Ballaststoffe: 6,60 g
Eiweiß: 14,80 g
Wasser: 12,60 g
Fett: 5 g
MFU: 2,60 g
Cholesterin: 0 mg
Quinoa: Vitamine
Retinol: * µg
Thiamin: 0,17 mg
Riboflavin: * mg
Niacin: 0,50 mg
Pyridoxin: * mg
Ascorbin: * mg
Tocopherol: * mg
Quinoa: Mineralstoffe
Natrium: 10 mg
Kalium: 804 mg
Calcium: 80 mg
Phosphor: 328 mg
Magnesium: 276 mg
Eisen: 8 mg
Legende: kcl = Kilokalorie (1 kcal = 4.184 kJ), kj = Kilojoule, g = Gramm, mg = Milligramm (1 mg = 0.001 g), µg = Mikrogramm (1 µg = 0.001 mg), Mengenangaben: "*" = keine Daten vorhanden "+" = in Spuren enthalten, "0" = keine Daten oder praktisch nicht vorhanden.
Alle Angaben ohne Gewähr!
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »