Erythrit, 2S,3R-Butan-1,2,3,4-tetrol, E 968, I-Erythritol, Erythritol, Meso-1,2,3,4-Tetrahydroxybutan


Englisch: Erythritol
Französisch: Tétrahydroxybutane, érythritol, érythrite, Méso-érythritol
Italienisch: Eritritolo
Spanisch: Eritritol


Inhaltsverzeichnis

Erythrit ist ein Lebensmittelzusatzstoff und trägt die europäische Zulassungsnummer E 968. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann Erythrit auch als Erythritol oder unter seiner E-Nummer deklariert sein. In der Lebensmittelindustrie wird Erythrit in den Funktionsklassen der Süßungsmittel, Geschmacksverstärker und Trägerstoffe geführt.

Bei Erythrit handelt es sich um eine chemische Verbindung mit süßem Geschmack. Der Stoff wird den Zuckeralkoholen, zu denen beispielsweise auch Sorbit gehört, zugeordnet. In der Lebensmittelindustrie wird Erythritol vor allem als Süßungsmittel und als Ersatz für Zucker verwendet. Bekannte Handelsnamen für E 968 sind Sukrin und Erythritol. Der Geschmack von Erythrit ähnelt dem von herkömmlichem Haushaltszucker, Erythrit hat allerdings eine geringere Süßkraft. Die Süßkraft von Erythrit beträgt im Vergleich zu Haushaltszucker etwa 60 bis 80 %.
Den Herstellern von Erythritol zufolge, gehört E 968 zwar zu den Kohlenhydraten, verhält sich im Körper jedoch nicht wie ein "gewöhnliches" Kohlenhydrat. Denn es wird angeblich nicht in Energie umgewandelt, sondern unverbraucht über den Urin wieder ausgeschieden. Der Stoff soll darum keine Kalorien besitzt und nicht bei der Berechnung von Broteinheiten berechnet werden müssen. Der "EUROPEAN COMMISSION HEALTH & CONSUMER PROTECTION DIRECTORATE-GENERAL" zufolge trifft das zumindest auf 60 bis 90 % des verzehrten Erythrits zu:

...In animals and humans, depending on doses, 60 to more than 90 % of ingested erythritol is rapidly absorbed from the small intestine and excreted unchanged in the urine (Bornet et al. 1996a, b; Dean et al., 1996; Hiele et al., 1993; Ishikawa et al., 1996; Lina et al., 1996; Nakayama, 1990a, b; Noda, 1994; Noda and Oku, 1990, 1992; Noda et al., 1988; Noda et al., 1996; Oku and Noda 1992a, b; Tetzlof et al., 1996 Til et al., 1996; van Ommen et al., 1990, 1996)....


Verwendung von Erythrit

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© Sergey / fotolia.com

Die Lebensmittelhersteller mengen den Lebensmittelzusatzstoff E 968 den verschiedensten Lebensmitteln bei, die mit verringertem Kaloriengehalt auf den Markt gebracht werden sollen. Das Süßungsmittel kann beispielsweise für Süßwaren, Fruchtzubereitungen und Milcherzeugnisse verwendet werden. Insbesondere wenn Lebensmittel mit einem geringeren Kaloriengehalt oder ohne die Verwendung herkömmlichen Haushaltszuckers hergestellt werden sollen, wird Erythrit genutzt. E 968 dient außerdem als Komplexbildner, Trägerstoffe, Feuchthaltemittel, Stabilisator, Geschmacksverstärker, Füllstoff und Verdickungsmittel. Grundsätzlich ist der Zusatzstoff für Lebensmittel allgemein zugelassen und darf ohne Höchstmengenbeschränkung zugesetzt werden. Liköre sowie Zubereitungen aus Fisch, Krebstiere, Kopffüßer und Schalentiere können den Zusatzstoff ebenfalls enthalten.

Für einige Lebensmittelgruppen darf Erythrit einen bestimmten Gewichtsanteil nicht überschreiten. So dürfen bestimmte Produkte folgende Erythritol-Höchstwerte nicht überschreiten:

  • Kalorienreduzierte Lebensmittel und Getränke 🛒 3,5 %
  • Zuckerfreie Kaugummis 60 %
  • Kalorienreduzierte und zuckerfreie Schokolade 50 %
  • Bonbons 40 bis 50 %
  • Fondant und Cremés 60 %
  • Lutschtabletten 99 %
  • Nicht zuckerfreies Gebäck wie Kekse und Kuchen mit Füllungen aus Cremés 7 bis 60 %

Da Erythritol eine geringere Süßkraft als Zucker besitzt, verwendet man entsprechend Mehr des Zusatzstoffes: Statt 100 g Zucker werden - je nach Geschmack und gewünschter Süße - 120 g bis 140 g Erythritol benötigt. Insbesondere bei der Teigführung wie beispielsweise bei der Herstellung Hefeteig kann es vorkommen, dass der Teig anfänglich nicht so stark aufgeht, was durch eine verlängerte Gehzeit ausgeglichen werden kann.


Vorkommen von Erythrit

Erythrit kommt auch in der Natur vor und ist in geringen Mengen in einigem Obst wie Weintrauben, Birnen und Melonen zu finden. Auch Pilze und fermentierte Lebensmittel wie Reiswein, Sojasauce und Bier sowie Käse können diesen Zuckeralkohol enthalten.


Herstellung von Erythrit

Für die Herstellung von Erythrit wird Saccharose (Haushaltszucker) oder Glukose (Traubenzucker) verwendet. Für die Umwandlung in Erythrit werden osmophile Pilze (= Pilze, die mittlere, nicht extreme Umweltbedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit bevorzugen) genutzt. Grundsätzlich können bei der Herstellung von E 968 auch gentechnisch veränderte Mikroorganismen (vorrangig Hefe) zum Einsatz kommen. Es ist für den Verbraucher jedoch nicht nachvollziehbar, ob Gentechnik am Herstellungsprozess beteiligt war.


Erythrit: Gesundheitliche Risiken

Der Zuckerersatzstoff gilt als gesundheitlich unbedenklich, ein ADI-Wert wurde daher nicht festgelegt. Wie andere Zuckeralkohole kann allerdings auch Erythrit zu Verdauungsbeschwerden führen. Insbesondere nach übermäßigem Verzehr können Probleme wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen auftreten. Da Erythrit in vielen Lebensmitteln vorkommt, kann es schnell zu einem solchen Übermaß kommen. Vor allem bei Kindern ist daher darauf zu achten, dass diese nicht zu viele Lebensmittel mit E 968 zu sich nehmen. Die Beschwerden fallen bei Erythrit allerdings geringer aus als bei anderen Zuckeralkoholen. Lebensmittel, die mehr als 10 % Erythrit enthalten, müssen mit dem Hinweis "kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken" gekennzeichnet sein. Wer auf gentechnisch veränderte Lebensmittel verzichten möchte, sollte Produkte mit Erythrit meiden, da der Zutatenliste nicht entnommen werden kann, wie der Zusatzstoff hergestellt wurde.



Produktinformation Erythrit

Produktinformation Erythrit

Die Kristalle von Erythrit sehen aus wie Zucker oder Xylit. Erythrit besitzt etwa 70 % der Süßkraft von Zucker. Von allen Zuckeralkoholen ähnelt der Geschmack von Erythritol am stärksten dem von Zucker. Daher wird er sehr gerne als Zuckeraustauschstoff eingesetzt. Erythritol wird vor allem wegen seiner Eigenschaft wenig Kalorien zu haben und zahnfreundlich zu sein geschätzt. Zudem wird durch den Verzehr von Erythritol der Blutzuckerspiegel nicht erhöht.

Erythrit ist leicht wasserlöslich und gilt als gut verträglich, da es fast vollständig unverändert ausgeschieden wird. Es verursacht angeblich erst bei sehr hohen Dosierungen über 1 g/kg Körpergewicht (manche Quellen geben auch 2 g/kg Körpergewicht an) Verdauungsbeschwerden. Erythrit bietet gegenüber Sorbit, Maltit oder Isomalt den Vorteil einer besonders hohen digestiven Toleranz. Da bedeutet es ist leicht verdaulich und die sonst für Zuckeralkohole üblichen Nebenwirkungen wie Blähungen und Durchfall so gut wie ausgeschaltet werden.

Erythrit eignet sich zum als teilweisen Zuckerersatz Backen und Kochen. Bei trockenem Gebäck darf der Gewichtsanteil nicht mehr als 25 % betragen. Erythrit eignet sich nicht für Hefeteige, da die Hefe die Kohlenhydrate das Zuckers zur Teiglockerung benötigt. Erythritol eignet sich ebenfalls nicht zur Herstellung von Konfitüre oder Marmelade, da es in auskristallisiert.

Kategorie: Erythrit, Erythritol, Zuckerersatz, Zusatzstoffe,


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Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben