Levante - Weinanbaugebiet


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Levante auch unter Murcia bekannt, ist eines der östlichsten Weinbaugebiete Spaniens. Das äußerst vielfältige Gebiet erstreckt sich auf einer Gesamtrebfläche von etwas mehr als 125.000 ha und wird von den bekannten Städten Valencia und Murcia begrenzt.


Die Region Lavente

Die levantinischen Weinberge werden vor allem durch das stark vom Mittelmeer beeinflusste Klima geprägt. Lange, heiße und trockene Sommer sowie milde Winter und wenig Niederschlag beeinflussen eine der sonnigsten Regionen des Landes. Die Böden der Region sind trocken und kalkhaltig und besitzen wenig Tiefgründigkeit, können also kaum Wasser speichern.

Levante wird laut spanischem Weingesetz in die 8 autonomen Bereiche Valencia, Utiel-Requena, Alicante, Yecla, Jumilla, Bullas, Manchuela und Ribera del Júcar gegiedert. Jeder Bereich ist D.O. klassifiziert.

Valencia

Als "Perle der Levante", bezeichnet man das wichtigste Weinhandelszentrum Spaniens, in dem alle großen Im- und Exportfirmen ihren Sitz haben. Neben Handel wird in Valencia aber auch auf einer Fläche von etwas mehr als 15.000 ha Weinbau betrieben, der sich aber seit Beginn der 1990er Jahre in einer Krise befindet. Der Grund dafür liegt in den kultivierten Weißweinrebsorten, die größtenteils zur Herstellung von Massenweinen oder gewöhnungsbedürftigen Likörweinen genutzt werden.

Utiel-Requena

Der Weinbaubereich Utiel-Requena liegt westlich von Valencia. Die Rebflächen erstrecken sich rund um die gleichnamigen Städte und umfassen ca. 42.000 ha. Ein Großteil des verfügbaren Landes wird bis heute aber nicht zur Herstellung von Qualitätsweinen, sondern zur Produktion von Tafeltrauben oder Traubensaft verwendet. Kennzeichnend für die Weine der Region sind eine penetrante Säure und ein niedriger Alkoholgehalt. Aufgrund dieser Eigenschaften werden die Rebsäfte meist nur als Deckweine oder als Basis für leichte Rosados verwendet.

Alicante

Alicante liegt südlich von Valencia und erstreckt sich auf dem Flachland rund um die gleichnamige Stadt. Auf rund 14.000 ha werden hier jährlich deutlich unterschiedliche Weine hergestellt. Sind es im Süden vor allem süße, alkoholstarke und aufgespritete Weine aus der Moscatel-Traube, so tendiert man im Norden, eher zur Herstellung von etwas kräftigeren und fruchtigeren Rotweinen die durchaus über Klasse verfügen. Die besten Weinqualitäten kommen dabei aus den Gemeinden Villena und Pinoso.

Yecla

Der Bereich Yecla befindet sich, mit seinen etwas mehr als 7.000 ha Rebfläche, westlich der Stadt Alicante, im etwas hügeligeren Hinterland der Levante. Aufgrund der Abgeschiedenheit konnten hier Rebkrankheiten, wie die Reblaus oder der Mehltau, kaum große Schäden anrichten. Daher sind die meisten Rebstöcke sehr alt, ungepfropft und stehen nicht auf amerikanischen Wurzelstöcken. Die Weine gelten als äußerst kräftig, sind von dunkelroter Farbe und werden meist als Verschnitt mit anderen Weinen verwendet.

Jumilla

Als Jumilla bezeichnet man einen ca. 30.000 ha großen Weinbaubereich westlich der Stadt Alicante. Die Weinberge breiten sich rund um die gleichnamige Stadt aus, und stellen eine der bedeutendsten Appellationen des Landes dar. Da Jumilla wie Yecla auch sehr abgeschieden ist, konnten auch hier die Rebkrankheiten des 19. Jhd. kaum Schäden anrichten und so sind die Weinberge bis heute, mit sehr alten Weinstöcken bedeckt, die äußerst kräftige, körperreiche und hochwertige Rotweine hervorbringen.

Bullas

Bullas ist einer der Jüngsten der 8 levantinischen Weinbaubereiche und wurde erst 1994 als D.O. klassifiziert. Die rund 2.500 ha große Rebfläche befindet sich bis heute in einer Entwicklungsphase, aus der man aber noch keinen klaren Trend ausmachen konnte. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass die Weine durchaus über Potenzial verfügen.

Manchuela

Der Weinbaubereich Manchuela verfügt über eine Rebfläche von ca. 4.000 ha und liegt nordwestlich von Alicante. Meist werden regionale Rebsorten wie Bobal, Cencibel oder Monastrell kultiviert.

Ribera del Júcar

In Ribera del Júcar werden auf einer Fläche von etwas mehr als 10.000 ha westlich von Manchuela - direkt an der Grenze zu Kastilien-La Mancha - ausschließlich Rotweinrebsorten wie Garnatxa Negra, Tempranillo, Merlot oder Cabernet Sauvignon kultiviert.


Rebsorten von Levante

Wie im Großteil Spaniens herrscht auch in den levantinischen Weingärten die Rotweinproduktion vor. Dabei nimmt die Monastrell-Traube mit einem Anteil von mehr als 60 % die Spitzenposition ein. Zudem werden noch Bobal, Garnacha, Macabeo und Tempranillo häufig angebaut.

Der Anbau von Weißweinreben konnte sich seit Ende der 1980er Jahre stark entwickeln. Weißweine belegen nur 25 % der Rebflächen. Wichtige Rebsorten sind Merseguera oder Moscatel bepflanzt.


Eigenschaften des Weinbaugebietes Levante

Der Großteil der Qualitätsweinproduktion beschränkt sich auf Rotwein, so genannt Doble Pasta-Weine, die über einen kräftigen Körper, eine gut ausbalancierte Säure, eine dunkle Farbe und einen hohen Alkoholgehalt verfügen und deshalb auch einige Stunden vor den Genuss dekantiert werden sollten. Zudem zeichnen sie sich durch ein beachtliches Alterungspotenzial von mehr als 20 Jahren aus.

Neben den schweren Rotweinen, werden auch der Ausbau von leichten, spritzigen und fruchtigen Weißweinen und Roséweinen ausgebaut, die jedoch noch nicht an die Qualität der Rotweine anschließen konnten.


Wichtige Wein-Produzenten von Levante



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon