Roséwein, Süßdruck, Gleichgepresster, Roseewein, Rosé, Rosé-Wein


Englisch: Rosé wine
Französisch: Œil de Perdrix, Rosé
Italienisch: Rosé, Vino rosato, Vino rosé
Spanisch: Rosado, Vino rosado


Inhaltsverzeichnis
r0000090-171.29411764706

© Steve Cukrov / fotolia.com

Roseéwein ist ein hellrot bis honiggelb aussehender Wein. Er wird aus hell gekelterten Rotweintrauben hergestellt. Das bedeutet, dass die Maische nur solange angegoren wird, bis sie den zarten Farbton des Rosés erhält. Dann wird er wie Weißwein bearbeitet und vergoren. Zu den roséähnlichen Weinen gehören der Rotling und der Schillerwein. Ein Roséwein hingegen ist der Schilcher. Ein Rosé-Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete darf auch Weißherbst genannt werden.

In Österreich wird Roséwein auch als Gleichgepresster bezeichnet.

In der deutschsprachigen Schweiz bezeichnet man den Rosé als Süßdruck. Ein Rosé aus Blauburgundertrauben bezeichnet man in der Welschschweiz als Œil de Perdrix und bedeutet Rebhuhnauge.


Herstellung

Es gibt drei Herstellungsmethoden von Rosé. Immer werden ausschließlich rote Trauben verwendet. Roséwein ist kein Verschnitt von Rot- und Weißweinen.

Mazerations-Methode

Mazeration bezeichnet die Zeit zu Beginn der Weinherstellung, in der der Most direkten Kontakt mit den Schalen hat. Während bei einem Rotwein die Mazerationszeit bis zu zwei Wochen betragen kann, um die Farbstoffe der Traubenschalen an den Most abzugeben, dauert der Schalenkontakt beim Rosé-Wein nur wenige Stunden, mitunter sogar nur Minuten. Die Dauer des Schalenkontakts ist ausschlaggebend für die Ausprägung der unterschiedlichen Rosé-Stilistiken. Was nichts anderes bedeutet, dass mit zunehmendem Schalenkontakt die Farbe des Rosès dunker wird. Kurze Mazerationszeiten ergeben also einen hellen Roséwein. Auch der Geschmack wird voller und intensiver je länger die Mazeration andauert.

Abpress-Methode

Die Abpress-Methode ist vor allem in der Provence die bevorzugte Herstellungsmethode von Rosé-Wein. Hierbei wird der Most von den Schalen getrennt. Es findet also keine Mazeration statt. Die roten Weintrauben werden direkt ausgepresst, so dass nur sehr wenige Farbstoffe abgegeben werden; der Saft nimmt lediglich eine leichte Rosafärbung an. Zudem gehen auch wenige Aromastoffe der Schale in den Wein über. Der Most wird anschließend wie Weißwein gekeltert.

Saignée-Methode

Saignée bedeutet soviel wie Aderlass. Wie bei der Mazerations-Methode kommen bei der Saignée-Methode die ausgepressten Schalen zusammen mit dem Most in einen Tank. Die rote Farbe der Trauben blutet dort ihre Farbe aus. Nach einigen Stunden werden dann jedoch nur 10 bis 20 % des Mostes (ohne Schalen) abgelassen. Der roséfarbenen Most wird anschließend in einem eigenen Tank ausgebaut. Daraus entstehen vergleichsweise dunkle Roséweine. Der verbleibende Most wird zusammen mit den Schalen weiter mazeriert und zu einem besonders kräftigen und farbintensiven Rotwein vinifiziert.


Wann trinkt man Rosé?

Wurde über einen Roséwein früher noch etwas gespöttelt, hat er sich in den letzten Jahren seinen Platz auf der Getränkekarte erobert. Besonders gerne wird er zu leichten Speisen wie Antipasti, Tapas aber auch zu Fisch getrunken. Der Rosé sollte kühl getrunken werden, er kann in der Flasche oder auch in einer Karaffe serviert werden (im Gegensatz zum Rotwein wird er dadurch aber nicht schmackhafter). Roséwein wird auch dunkel und kühl gelagert. Wegen seiner Frische und Leichtigkeit ist er als Sommergetränk sehr beliebt.



Kalorien, Vitamine, Mineralien und Nährstoffe pro 100 g/ml

Roséwein: Hauptnährstoffe
Kalorien (kcal/kj): 88/369
Kohlenhydrateinheiten (KE, KHE): 0,2
Broteinheiten (BE): 0,17
Kohlenhydrate: 2,437 g
Ballaststoffe: * g
Eiweiß: 0,0 g
Wasser: 85,725 g
Fett: * g
MFU: * g
Cholesterin: * mg

Roséwein: Vitamine
Retinol: * µg
Thiamin: 0,01 mg
Riboflavin: 0,01 mg
Niacin: 0,068 mg
Pyridoxin: 0,022 mg
Ascorbin: 1,95 mg
Tocopherol: 0,068 mg

Roséwein: Mineralstoffe
Natrium: 4 mg
Kalium: 73 mg
Calcium: 12 mg
Phosphor: 6 mg
Magnesium: 7 mg
Eisen: 01 mg

Legende: kcl = Kilokalorie (1 kcal = 4.184 kJ), kj = Kilojoule, g = Gramm, mg = Milligramm (1 mg = 0.001 g), µg = Mikrogramm (1 µg = 0.001 mg), Mengenangaben: "*" = keine Daten vorhanden "+" = in Spuren enthalten, "0" = keine Daten oder praktisch nicht vorhanden.

Alle Angaben ohne Gewähr!



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Fonte Cal, Rufete, Moreto, Alvarelhão, Padeiro, Espadeiro Tinto, Pedral, Castelão, Poulsard, Nielluccio, Sciacarello, Jacquère und Grolleau wird verwendet zum Keltern von Roséwein
  • Schwefelung wird verwendet für Roséwein



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon