Schwefeldioxid, E 220, Schweflige Säure
Englisch: Sulphur dioxide
Französisch: Anhydride sulfureux
Italienisch: Anidride solforosa
Spanisch: Dióxido de azufre
Inhaltsverzeichnis
- Schwefeldioxid
- Verwendung
- Wirkung von Schwefeldioxid in Lebensmitteln
- Herstellung
- Die gesundheitlichen Risiken von Schwefeldioxid
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Schwefeldioxid oder auch schweflige Säure ist ein Lebensmittelzusatzstoff und trägt die europäische Zulassungsnummer E 220. Schwefeldioxid wird auf Lebensmitteln mit der E-Nummer 220 oder auch als schweflige Säure deklariert. In der Lebensmittelindustrie wird Schwefeldioxid als Antioxidationsmittel und Konservierungsstoff verwendet.
Siehe auch Konservierungsmethode: Schwefeln.
Verwendung
Sowohl Schwefeldioxid als auch die Salze der schwefligen Salze sind für die Verwendung in Lebensmitteln zugelassen. Allerdings werden beide Stoffe in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Schwefeldioxid darf nur bis zu einer bestimmten Höchstmenge in den Lebensmitteln enthalten sein. Da Schwefeldioxid oftmals im Verlauf der Lebensmittelproduktion eingesetzt wird, bezieht sich diese Höchstmengenbeschränkung auf den Anteil, der beim Verkauf der Lebensmittel an den Konsumenten noch enthalten sein darf.
Schwefeldioxid wird vor allem für Lebensmittel verwendet, die möglichst lange haltbar sein sollen. Trockenfrüchte, getrocknete Tomaten, getrocknetes Gemüse, Nüsse, Sago, Stärke, Graupen, Trockenfisch, Fleischersatz, Fischersatz, Meeresfrüchte, Chips und getrocknete Kartoffelprodukte können diesen Lebensmittelzusatzstoff enthalten. Auch in Marmelade und Fruchtsaft kann E 220 vorkommen. Schwefeldioxid wird zudem häufig in der Herstellung von Wein und Bier genutzt. Mithilfe des Schwefeldioxids werden beispielsweise die Fässer, die der Weinlagerung dienen, desinfiziert und vorbereitet. Aus diesem Grund kann auch das Endprodukt diesen Lebensmittelzusatzstoff enthalten. Enthält der Wein mehr als 10 mg/l dieses Zusatzstoffes, so muss das Etikett entsprechend gekennzeichnet werden.
Schwefeldioxid und Sulfite sind auch für Bio-Lebensmittel zugelassen und werden unter anderem in Kosmetika und als Desinfektionsmittel verwendet.
Wirkung von Schwefeldioxid in Lebensmitteln
Schwefeldioxid wird in der Lebensmittelindustrie häufig als Antioxidationsmittel verwendet. Es handelt sich bei diesem Stoff um ein farbloses Gas, das einen stechenden Geruch hat und die Schleimhäute reizen kann. Schwefeldioxid löst sich gut in Wasser und bildet gemeinsam mit Wasser eine schweflige Säure. In der Lebensmittelindustrie wird sowohl das Gas als auch die schweflige Säure verwendet. Daneben werden auch die Sulfite in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Sulfite sind die Salze der schwefligen Säure. Schwefeldioxid hat eine auf Enzyme blockierende Wirkung und hält dadurch Pilze, Bakterien und Hefen von Lebensmitteln fern. Durch die Enzymblockade wirkt Schwefeldioxid auch einer unerwünschten Braunfärbung der Lebensmittel entgegen. Als Antioxidationsmittel verhindert beziehungsweise verlangsamt E 220 die Reaktion mit dem Luftsauerstoff und verhindert somit den Abbau von Vitaminen, Aromen und Farbstoffen in den Lebensmitteln. Da Schwefelverbindungen allerdings das Vitamin B1 (Thiamin) zerstören, dürfen diese Verbindungen nicht in Lebensmitteln eingesetzt werden, die in großem Maße zur Versorgung mit Vitamin B1 beitragen. Dazu gehören beispielsweise Milchprodukte, Getreideprodukte, Fruchtsäfte und Fleischwaren.
Herstellung
Der künstliche Zusatzstoff Schwefeldioxid kann auf verschiedene Arten hergestellt werden. So kann Schwefeldioxid beispielsweise durch das Verbrennen von Schwefel und Schwefelwasserstoff gewonnen werden. Auch beim Verbrennen schwefelhaltiger Erze entsteht dieser Lebensmittelzusatzstoff. Um gereinigtes Schwefeldioxid zu erhalten, werden tiefe Temperaturen genutzt.
Die gesundheitlichen Risiken von Schwefeldioxid
Der ADI-Wert dieses Lebensmittelzusatzstoffes liegt bei 0,7 mg/kg Körpergewicht. In der Regel sind Sulfite und Schwefeldioxid für den Menschen unbedenklich, da ein körpereigenes Enzym für den Abbau dieser Stoffe sorgt. Bei manchen Menschen ist dieses Enzym in zu geringem Maße vorhanden. Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Kopfschmerzen und Erbrechen können die Folge sein. Auch Asthmaanfälle und allergische Reaktionen wurden bereits beobachtet. Ein häufiger Verzehr dieses Lebensmittelzusatzstoffes ist nicht zu empfehlen.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Schwefeldioxid ist ein Konservierungsstoff, Antioxidationsmittel
- Schwefeldioxid werden eingesetzt zur Konservierung
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »