Mineralwasser


Englisch: Mineral water
Französisch: Eau minérale
Italienisch: Acqua minerale
Spanisch: Agua mineral


Inhaltsverzeichnis
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Als Mineralwasser wird natürliches, aus einer Quelle gewonnenes und mit Mineralstoffen angereichertes Wasser bezeichnet. Mineralwasser ist ein wichtiger Lieferant wertvoller Mineralstoffe und Spurenelemente, die der Körper selbst nicht herstellen kann aber für die Aufrechterhaltung seiner Gesundheit dringend benötigt.

Mineralwasser ist sowohl Niederschlags- als auch Tiefenwasser. Das bedeutet, dass Mineralwasser durch Niederschlag in das Erdreich eindringt und durch verschiedene Gesteinsschichten sickert. Während dieses Weges reichert sich das Wasser mit den wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen an. Da Mineralwasser ein Tiefenwasser ist, ist es im Gegensatz zum Oberflächenwasser häufig gänzlich vor Verunreinigungen geschützt.

Heute gibt es in Deutschland über 220 Brunnenbetriebe, die mehr als 500 Mineralwassermarken fördern. Zur leichteren Unterscheidung der einzelnen Produkte gibt es spezielle, handelsübliche Bezeichnung:


Mineralwasser: Entstehung

Zur Entstehung von Mineralwasser dringt der Niederschlag in den Boden ein, und sickert darauf bis zu mehrere hundert Meter in die Tiefe. Die Gesteinsschichten die das Wasser auf diesem Weg durchquert beeinflussen seinen Geschmack und seine Inhaltsstoffe. Auf seinem Weg zur Quelle wird das Wasser immer reiner und bekommt wichtige Inhaltsstoffe wie Magnesium, Natrium oder Calcium. Je nach Gesteinsart und Herkunftsort sind die Mineralstoff-Konzentrationen auch unterschiedlich start ausgeprägt. Das Wasser sickert so lange weiter, bis es auf eine undurchdringbare Schicht stößt, zum Beispiel eine Schicht aus Ton und sammelt sich dort an.


Mineralwasser: Geschichte

Mineralwasser hat eine jahrhundertealte Geschichte. Schon die Germanen und Römer wussten den sprudelnden Schatz zu schätzen. Sie schätzten das Mineralwasser so sehr, dass sie es in versiegelten Tonkrügen aus weit entlegenen Provinzen bis nach Rom transportieren ließen. Im Mittelalter legte das Mineralwasser dann den Grundstein zur Entwicklung der noch heute bekannten und beliebten Bade- und Trinkkulturen. Die Wirkung des Mineralwassers fand Eingang in die Wissenschaft und beschäftigte ganze Generationen von Medizinern. Allerdings war das Mineralwasser bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts allein ein Getränke 🛒 der Wohlhabenden. Erst der Beginn der maschinellen Abfüllung machte das Mineralwasser zum Getränk aller Klassen.


Mineralwasser: Inhaltsstoffe

Mineralwasser enthält ein weites Spektrum an essenziellen Mineralstoffen und Spurenelementen, jedoch variiert die Zusammensetzung je nach Quelle und Herkunftsort sehr stark. Diese Mineralstoffe und Spurenelemente sind deshalb lebenswichtig, da sie der Körper selbst nicht herstellen kann und durch die Nahrung aufnehmen muss.


Mineralwasser: Wichtige Inhaltsstoffe


Mineralwasser: Wirkung

Grundsätzlich sollte es keinen Unterschied machen, ob der Mensch seinen Flüssigkeitsbedarf mittels Trinkwasser oder mittels Mineralwasser deckt. Allerdings kann der Genuss eines calciumreichen Mineralwassers sinnvoll bei einer Milchzuckerunverträglichkeit sein, da Menschen mit dieser Unverträglichkeit das wichtige Calcium aus dem Wasser beziehen können und keine Milch zutrinken brauchen.

Trotz vieler positiver Eigenschaften muss auch festgehalten werden, dass Mineralwässer häufig einen erhöhten Gehalt an Radionukliden (Radon-222 und Radium-226) aufweisen können und damit zu einer erhöhten Strahlenexposition beitragen könnten. Eine gesundheitliche Gefährdung ist allerdings nur in Sonderfällen denkbar.Darüber hianus wird der teilweise zu hohe Urangehalt von Mineralwässern stark kritisiert. So ist in Deutschland ein Maximalwert von 10 µg an Uran pro Liter Mineralwasser zulässig.


Mineralwasser: Konsum

Trotz einiger Kritik ist der Mineralwasserkonsum in Deutschland in den letzten Jahren kaum zu bremsen. Lag der Pro-Kopf-Verbrauch an Mineralwasser im Jahr 1970 noch bei nur 12,5 Litern stieg er in den darauf folgenden Jahren stark an. So wurden im Jahr 2005 schon mehr als 128 Liter pro Kopf an Mineralwasser konsumiert.


Mineralwasser: Gesetzliche Grundlage

Mineralwasser und Heilwasser unterliegen nicht nur in Deutschland sondern in fast allen Ländern strengen Bestimmungen. Amtlich anerkannte Mineralwässer werden immer mit dem Namen der Quelle den dem Herkunftsort angeboten. Zum Verkauf geeignetes Mineralwasser unterliegt strengen Richtlinien, die in der Mineral- und Tafelwasserverordnung festgehalten sind. So schreibt diese Verordnung strengere mikrobiologische Grenzwerte wie beim Trinkwasser vor. Während Trinkwasser in seiner ursprünglichen Zusammensatzung oft verändert wird, darf dies bei Mineralwasser nicht der Fall sein, abgesehen von der Enteisenung, die per Gesetz vorgeschrieben ist und der Versetzung mit Kohlenstoffdioxid, wodurch im Mineralwasser Kohlensäure gebildet wird.


Mineralwasser: Besondere Kennzeichnungen anhand der Inhaltsstoffe

Je nach Konzentration der Mineralien dürfen bzw. müssen Mineralwässer entsprechend gekennzeichnet sein. So spricht man beispielsweise von einem, für natriumarme Ernährung geeignetem Mineralwasser, wenn der Natriumgehalt unter 20 mg/l Wasser liegt. Als empfehlenswerte Höchstmenge wird bei natriumarmen Mineralwässern oft ein Wert von 200 mg/l angesehen. Daneben werden entschwefeltes Mineralwasser, enteisentes Mineralwasser, calciumhaltiges Mineralwasser, magnesiumhaltiges Mineralwasser, fluoridhaltiges Mineralwasser, und Mineralwasser geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung auf dem Markt angeboten.

Mineralwasser geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung darf folgende Obergrenzen an Mineralstoffen nicht überschreiten:

  • 1,5 mg Fluorid
  • 20 mg Natrium
  • 10 mg Nitrate
  • 0,02 mg Nitrite
  • 240 mg Sulfat



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon