Leichte Vollkost


Englisch: Light whole foods


Inhaltsverzeichnis

In der Diätetik wird unter leichter Vollkost eine Ernährung verstanden, die ausschließlich gut bekömmliche Lebensmittel beinhaltet. Diese Diät unterscheidet sich hinsichtlich der mengenmäßigen Anteile von Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett nicht von der normalen Vollkost. Demnach ist auch der Energiegehalt gemessen in Kalorien mit dem der Vollkost identisch. Die leichte Vollkost kann also als eine milde, ausgewogene Mischkost bezeichnet werden. Im Rahmen dieser, früher auch Schonkost genannten Ernährungsform, werden besonders auch persönliche Unverträglichkeiten des Patienten berücksichtig. Ein Ernährungsberater kann bei der Zusammenstellung der richtigen Lebensmittel für eine individuelle leichte Vollkost wichtige Tipps geben.

Die leichte Vollkost ist in Zutatenlisten (speziell der Deutschen Gesellschaft für Ernährung) definiert. Allgemein gilt, dass folgende Grundbestandteile gemieden werden: Säurestimulantien (wie Alkohol, kohlensäurehaltige Limonaden, Koffein, Eis und stark gekühlte Getränke 🛒, stark zucker- und fetthaltige Lebensmittel), keine Lebensmittel, die stark blähfördernd oder schwer verdaulich sind (wie Hülsenfrüchte, Kohl, Pilze, Räucherwaren), keine scharfen Gewürze und zu saure Lebensmittel.

Bei der Zubereitung der Speisen im Rahmen einer leichten Vollkost wird auf scharfes Anbraten, Frittieren und Rösten verzichtet. Kochen, Dünsten und Grillen sind als schonende Garmethoden erlaubt.


Lebensmittel für die leichte Vollkost

Unverarbeitete Lebensmitteln sowie einer großen Zahl von Halbfertig- und Fertigprodukten eignen sich für die leichte Vollkost. Die Auswahl der Lebensmittel hängt allerdings von der individuellen Bekömmlichkeit ab; Sie sollten keine Beschwerden verursachen. Der Grad der Verarbeitung und der Fettgehalt der Lebensmittel spielt bei der richtigen Auswahl ebenfalls eine wichtige Rolle. Als Faustregel gilt fettarme Lebensmittel sind fetten Lebensmitteln vorzuziehen.

Milch, Milchprodukte und Eier

  • Trinkmilch (fettarm)
  • Joghurt,
  • Kefir aus fettarmer Milch
  • Milchmixgetränke mit Früchten oder Gemüse
  • Milchkakao
  • Saure Sahne
  • Buttermilch
  • Dickmilch
  • Sauermilch
  • Magerquark
  • Kondensmilch
  • Wäse wie Schmelzkäse, Schnittkäse, Weichkäsesorten bis 30 % F. i. Tr. sowie möglichst milde Sauermilchkäsesorten wie beispielsweise Kochkäse, Harzer Käse,
  • Frischkäse
  • weich gekochte Eier,
  • Rührei
  • Omelett

Brot und Gebäck

  • fein geschrotete Vollkornprodukte
  • Grahambrot
  • Schlüterbrot
  • Mischbrot
  • Vollkorntoast
  • Brötchen
  • Baguette
  • Knäckebrot
  • Zwieback
  • Biskuit
  • einfaches Hefegebäck
  • fettarmer Kuchen wie
  • Sandkuchen

Kartoffeln und Nährmittel

  • Pellkartoffeln
  • Salzkartoffeln
  • Folienkartoffeln
  • Kartoffelpüree
  • Kartoffelbrei
  • Kartoffelklöße
  • Kartoffelknödel
  • Semmelknödel
  • Haferflocken
  • Hafermehl
  • Reis
  • Naturreis
  • Teigwaren
  • Weizenmehl
  • Weizengrieß
  • Graupen
  • Grünkernmehl
  • Grünkerngrieß

Gemüse und Hülsenfrüchte

  • frisches, gedünstetes, gedämpftes, in Dosen konserviertes oder tiefgefrorenes Gemüse Zu vermeiden: blähende Gemüse wie Hülsenfrüchte, Rotkohl, Weißkohl, Rosenkohl, Grünkohl, Zwiebeln, Pilze (außer Champignons), Paprikaschoten und Rettich.
  • Champignons
  • Salate aus gegartem oder blanchiertem Gemüse mit fettarmen Dressings die beispielsweise mit Joghurt und wenig Öl zubereitet sind.

Obst

  • ausgereifte Früchte, roh und tiefgefroren. Zu vermeiden: unreifes, besonders hartschaliges rohes Obst.
  • Fruchtmus, wie Apfelmus oder Obstkompott
  • Obstkonserven
  • leicht gezuckerte Obstsüßspeisen wie Kaltschalen oder Grützen.

Fleisch und Wurstwaren

  • gedünstetes, gegrilltes, geschmortes oder gekochtes und fettarmes Fleisch von Kalb, Rind, Huhn, Pute, Kaninchen, Wild, Lamm.
  • fettarme Kochwürste und Brühwürste, gekochter Schinken (ohne Fettrand)
  • Fleischsülzen

Fisch und Krustentiere

  • gedünstete, gekochte oder gegrillte und fettarme Fische wie Forelle, Kabeljau, Rotbarsch, Seelachs, Schellfisch oder Scholle

Öle und Fette

  • Margarine
  • Butter
  • hochwertige Pflanzenöle
  • natives Olivenöl extra

Suppen und Saucen

  • Gemüsebrühen
  • Fleischbrühen
  • Klare Suppen
  • Bouillons
  • Cremesuppen
  • Graupensuppen
  • Grießsuppen
  • Haferflockensuppe
  • Gemüsesuppen aus verträglichen Gemüsesorten und evtl. passiert

Gewürze und Kräuter

  • frische, tiefgefrorene oder getrocknete Kräuter
  • Gewürze mit Ausnahmen von scharfen Gewürze wie Chillie, Peperoni, scharfer Senf, Knoblauch, Meerrettich, Ingwer, scharfer Pfeffer und pikante Currymischungen.

Nüsse, Samen und Süßes

  • Leinsamen
  • Kürbiskerne
  • Sesam
  • Sonnenblumenkerne
  • kleine Mengen (unter 50 g), unbehandelte Nüsse wie Mandeln, Haselnüsse, Erdnüsse oder Kokosnuss

Süßungsmittel und Zucker

  • Haushaltszucker
  • Traubenzucker
  • Honig
  • Gelee
  • Konfitüre

Getränke

  • Säfte säurearmer Früchte - auch als Schorle
  • Tomatensaft
  • Karottensaft
  • kohlensäurefreies oder -armes Mineralwasser
  • Kräutertee
  • Früchtetee
  • Grüner Tee
  • Malzkaffee mit Milch
  • magenfreundlicher oder entkoffeinierter Kaffee



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon