Portulak, Goldgelber Portulak, Gemüseportulak, Gelber Portulak, Sommerportulak, Grüner Portulak, Gewürzportulak, Kreusel, Sauburtzel, Bürzelkohl, Postelein, Burzelkraut


Wissenschaftliche Bezeichnung: Portulaca oleracea ssp. sativa
Englisch: Purslane, Common purslane, Kitchengarden purslane
Französisch: Pourpier
Italienisch: Portulaca
Spanisch: Verdolaga grande, Verdolaga


Inhaltsverzeichnis
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© ?smail Bulut / istockphoto.com

Der Portulak gehört, wie der Kuba-Spinat zu der botanischen Familie der Portulakgewächse (bot.: Portulaceae) und ist ein Blattgemüse. Der Portulak, bzw. dessen Wildform stammt aus dem weiten Gebiet von Vorderasien bis zum westlichen Himalaja und aus Griechenland. Die alten Ägypter schätzten den Portulak schon als Gemüse und Heilpflanze. In Europa wurde er schon im Mittelalter angebaut, ist aber im Laufe der Zeit immer mehr in Vergessenheit geraten. Heute gibt es nur noch eine kleine Schar von Kennern, die den Portulak als Delikatesse lieben. Dementsprechend wird er auch selten angebaut. Die wenigen Importe auf unseren Märkten stammen aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich sowie aus Gewächshauskulturen.


Portulak: Pflanzenbeschreibung

Portulak ist ein einjähriges Gewächs. Es wächst schnell, erst niedergestreckt, dann aufrecht zu einer 15 bis 40 cm großen Pflanze heran. An seinen rötlichen Stängeln sitzen fleischig verdickte, eierförmige, stiellose Blätter. Die Blätter sind je nach Sorte * grün oder gelb bis goldgelb gefärbt. In der Blütezeit von Mai bis September entwickeln sich zwischen den Blättern pastellgelbe oder orange gefärbte, kleine Blüten.


Portulak: Inhaltsstoffe

Portulak ist ein Gemüse mit hohem Vitamin C-Gehalt. In 100 Gramm Portulakblätter sind ca. 22 Milligramm Vitamin C enthalten. Weitere Inhaltsstoffe sind: Vitamin B1, B2, B6 und Provitamin A sowie die Grundnährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiß und die Mineralien Calcium, Eisen, Natrium, Phosphor und Oxalsäure 🛒.

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© Frank Massholder / foodlexicon.org


Portulak: Anbau, Ernte und Lagerung

Im Freiland braucht die Portulakpflanze von der Aussaat bis zur Ernte nur 3 bis 4 Wochen. Im Gewächshaus sogar nur max. 20 Tage. Wegen der kurzen Kulturdauer wird Portulak in Folgeaussaaten angebaut. So kann man ganzjährig junge Portulaktriebe und -blätter ernten. In der Zeit von März bis Oktober wird Portulak als Freilandgemüse auf den Märkten angeboten. Während den restlichen Monaten wird Portulak in Gewächshäusern angebaut. In Deutschland werden dann, meist aus den Niederlanden und dem südlichen Europa, kleine Mengen angeboten.

Bei der Ernte werden die Blätter mit einem kleinen Stück Stängel abgeschnitten. Den nachwachsenden Stängel kann man zwei bis drei mal pro Saison ernten. Sobald das Kraut blüht schmecken die Blätter allerdings bitter.

Portulak ist nur sehr kurze Zeit lagerfähig. Auch bei optimalen Lagerbedingungen, bei 0 bis 1°C und einer hohen Luftfeuchte von 95 Prozent sind die Blätter nur 3 bis 5 Tage haltbar.


Portulak: Verwendung

Die Blätter des Portulaks lassen sich roh als Salat oder gedünstet als Gemüse verwenden. Als Salat zubereitet passen sie gut zu Salatgurken, Tomaten und Kopfsalat. Fein in Streifen geschnitten, als Belag eines frischen Roggenschrotbrotes kommt der fein säuerliche, leicht nussige Geschmack richtig zur Geltung. Möchte man die Blätter lieber gegart verzehren, so blanchiert man sie am besten kurz, wie Spinat. Die Blütenknospen lassen sich als Kapernersatz verwenden. Frittiert eignen sie sich als schmackhafte Salatdekoration.


Portulak: Kleine Heilkunde

Wie bereits erwähnt, verwendeten die alten Ägypter Portulak als Heilpflanze. Sie bereiteten einen Tee aus Portulakblättern zu, der bei Blasen und Nierenleiden verabreicht wurde. Portulak wirkt zudem blutreinigend und lindert Beschwerden bei Sodbrennen.

* Anmerkung: Es gibt aus botanischer Sicht keine Portulak-Sorten. Lediglich der Samenhandel unterscheidet zwischen: grünem Portulak, gelben Portulak und goldgelbem Portulak.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon