Mosel-Saar-Ruwer Weinanbaugebiet
Inhaltsverzeichnis
- Mosel-Saar-Ruwer Weinanbaugebiet
- Mosel-Saar-Ruwer: Region
- Mosel-Saar-Ruwer: Rebsorten
- Mosel-Saar-Ruwer: Eigenschaften
- Rebsorten aus Mosel-Saar-Ruwer Weinanbaugebiet
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Mosel-Saar-Ruwer ist ein deutsches Weinbaugebiet. Es besteht seit Beginn des 20. Jh. als zusammenhängendes Gebiet und besteht aus dem Tal der Mosel sowie den Nebentälern von Saar und Ruwer. Das Anbaugebiet verfügt über eine Gesamtrebfläche von knapp 11.000 ha, die von etwa 5.200 autonomen Winzern in insgesamt 125 Weinbauorten bewirtschaftet werden. Dabei werden im Mosel-Saar-Ruwer-Gebiet jährlich 850.000 Hektolitern Wein gekeltert.
Das Weinbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer ist ein Land der Rekorde, so stellt es mit Neumagen die älteste römische Stadt Deutschlands, weiters beherbergt das Gebiet die größte, über 6.000 ha umfassende, geschlossene Rieslinganbaufläche der Welt und schlussendlich verfügt das Gebiet auch über den steilsten Weinberg der Welt, der eine Hangneigung von mehr als 65 ° besitzt.
Seit 2007 werden die Weine aus diesem Gebiet auf dem Etikett aber nur noch als Mosel-Wein deklariert, der Grund dafür liegt im erhöhten Widererkennungswert.
Mosel-Saar-Ruwer: Region
Die Weinbauregion Mosel-Saar-Ruwer ist vor allem durch die gleichnamigen Flüsse Mosel, Saar und Ruwer geprägt. So zieht sich das Weinbaugebiet heute auf einer Länge von 238 km der Mosel entlang, von der Grenze zu Frankreich bis zur Mündung in den Rhein bei Koblenz. Dabei hat sich eine spektakuläre Landschaft gebildet, dessen Mäander weltberühmt sind. Durch die Realteilung unter Napoleon ist das Weinbaugebiet heute eines der zersplittertsten Deutschlands und weist Ähnlichkeiten zum französischen Burgund auf.
Die Weinberge sind im gesamten Weinbaugebiet meist gegen Süden ausgerichtet und bestehen aus Schieferböden. Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Weinberge jedoch nur schwer und kostenintensiv zu bewirtschaften. Dadurch wurden in der Vergangenheit viele hochqualitative Steillagen aufgegeben und der Weinbau im Flachland wurde stattdessen forciert. Neben den vielfältigen Bodenbeschaffenheiten die Schiefer, Ton und Muschelkalk beinhalten, wirkt sich auch das etwas mildere, kontinentale Klima besten auf den Weinbau aus.
Aufgrund der unterschiedlichen Topografie wird der Weinbaugebiet laut deutschem Weingesetz in folgende Bereiche Trassenmosel, Mittelmosel, Saar, Ruwer sowie Obermosel und Moseltor gegliedert.
Trassenmosel
Als Terrassenmosel wird der Unterlauf der Mosel im Bereich Zell-Untermosel bezeichnet. Hier beherrschen vor allem spektakuläre Landschaftsformationen das Bild. Der Name des Bereiches leitet sich von den hier vorherrschenden graubraunen und schmalen Steinterrassen ab. Hier sind die Hänge gegen Süden ausgerichtet, wodurch die Trauben in manchen Jahren höhere Reifegrade erreichen als in anderen Bereichen der Region. Die Weine sind hier meist kräftig, mineralisch, haben aber weniger Finesse als andere Moselweine.
Mittelmosel
Als Mittelmosel bezeichnet man den Weinbaubereich um Bernkastel, der sich von Zell flussaufwärts bis nach Longuich erstreckt. Das Gebiet ist vor allem durch die spektakulären Mäander gekennzeichnet. Die Weinberge bestehen aus Grau- und Rotschiefer und haben meist eine süd- bis südwestliche Ausrichtung. Die Weine aus dieser Region sind die Bekanntesten und Besten des Landes. Sie sind weich, komplex, ausdrucksstark und harmonisch. Die teuerste und beste Lage des Gebietes ist der Bernkasteler Doctor, die Weine von unglaublicher Eleganz hervorbringt. Weitere bekannte Weinbaulagen der Mittelmosel sind die Trittenheimer Apotheke, die Brauneberger Juffer-Sonnenuhr und der Kestener Paulinshofberg.
Saar
Der Oberlauf der Saar bildet den südlichsten Weinbaubereich des Mosel-Saar-Ruwer-Gebiets. Der Charakter der Rieslinge aus diesem Bereich lässt sich durch die geringeren Hangneigungen und die nur selten südliche Ausrichtung der Weinberge erklären. Die Weine aus diesem Bereich sind meist säurebetont, können aber in guten Jahrgängen auch von großer Finesse zeugen. Die bekanntesten Weinbaulagen sind der Wiltinger Scharzhofberg, der Saarburger Rausch, der Serrige Würtzberg, der Ockfener Bockstein und der Wiltinger Braune Kupp.
Ruwer
Der obere Lauf der Ruwer liegt nur wenige Klimomenter von dem der Saar entfernt, trotzdem unterschieden sich die Weine beider Gebiete recht deutlich. Dieser Bereich ist der kleinste der Region und liefert in schlechten Jahren sehr saure Weine, doch in guten Jahren können die Weine schon fast an die Qualitäten der Weine aus der Mittelmosel anschließen. Die besten Lagen sind der Grünhäuser Abtsberg, der Karthäuserhofberg und das Kaseler Nies'chen.
Obermosel und Moseltor
Der Weinbaubereich Obermosel und Moseltor schließt an den Bereich der Saar und der Ruwer an und reicht flussaufwärts bis zur Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Hier herrscht eine völlig konträre Topografie. Die Böden bestehen aus Muschelkalk und die Hänge liegen viel höher, wodurch sich das deutlich kältere Klima erklärt. Die Weine aus diesem kleinen Bereich des Mosel-Saar-Ruwer-Gebiets erreichen nicht die Qualitäten anderer Moselwein. Im Gegensatz zu den anderen Mosel-Saar-Ruwer Bereichen wird hier nicht die Rebsorte Riesling sondern der Ebling überwiegend kultiviert.
Mosel-Saar-Ruwer: Rebsorten
Wie in vielen deutschen Weinbauregionen dominieren auch im Mosel-Saar-Ruwer-Gebiet die Weißweinreben. Der Riesling wird auf mehr als die Hälfte der Gesamtrebfläche angebaut. Zudem sind die weißen Rebsorten Müller-Thurgau, Kerner und die Rebsortenrarität Ebling sehr beliebt.
Die roten Rebsorten spielen im Mosel-Saar-Ruwer-Gebiet eine untergeordnete Rolle. Sie werden lediglich auf 4 % der Gesamtrebfläche angebaut. Doch ist der Rotweinanbau seit einigen Jahren stark im Aufwind und konnte seine Anbauflächen in letzter Zeit stark ausweiten. Die meist kultivierte rote Rebsorte ist der Spätburgunder.
Mosel-Saar-Ruwer: Eigenschaften
Insbesondere die Rieslinge aus dem Gebiet von Mosel, Saar und Ruwer haben es zu internationalem Renommee gebracht. Sie unterschieden sich stark von anderen deutschen Rieslingen und sind kräftig in der Säure, besitzen eine filigrane Struktur und können ungemein zart und fein schmecken. Sie gelten als vollmundig und substanziell ohne gleichzeitig zu schwer zu wirken. Durch die geschmackliche Harmonie, die ein ausgewogenes Spiel zwischen Säure und Restsüße mit sich bringt, sind sie unverkennbar. Die Weine haben kaum mehr als 11 % #;Vol. Alkohol und benötigen doch einige Jahre an Flaschenreife um ihre Eigenschaften am Gaumen optimal verwirklichen zu können. Die anderen Weiß- und Rotweine der Region sind meist süffige, leichte und erfrischende Tischweine. Ausschließlich die aus der Ebling-Rebe hergestellten Weine können in manchen Jahren auch die Qualitäten des Rieslings erreichen.
Rebsorten aus Mosel-Saar-Ruwer Weinanbaugebiet
Rebsorten die in Mosel-Saar-Ruwer Weinanbaugebiet angebaut werden:
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Elbling und Riesling wird angebaut in Mosel-Saar-Ruwer
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »