Sorbitanmonostearat, E 491


Englisch: Sorbitane mono stearate
Französisch: Monostéarate de sorbitane
Italienisch: Sorbitano mono stearato
Spanisch: Monoestearato de sorbitán


Inhaltsverzeichnis

Sorbitanmonostearat ist ein Lebensmittelzusatzstoff und trägt die europäische Zulassungsnummer E 491. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann der Zusatzstoff (wie Sorbitanmonooleat, Sorbitanmonopalmitat, Sorbitantristearat oder Sorbitanmonolaurat) auch als Sorbitanfettsäureester deklariert sein. In der Lebensmittelindustrie wird Sorbitanmonostearat in der Funktionsklasse der Emulgatoren geführt.

Sorbitanmonostearat wird den Sorbitanfettsäureestern zugeordnet. Bei Sorbitanfettsäureestern handelt es sich um Verbindungen aus unterschiedlichen Speisefettsäuren mit Sorbit. Diese Esterverbindungen werden unter anderem aufgrund ihrer emulgierenden Wirkung in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. E 491 wirkt sich zudem stabilisierend auf die Kristallstruktur von festen Fetten aus. Der Lufteinschluss kann durch den Zusatz von Sorbitanfettsäureestern begünstigt werden. Durch den Lufteinschluss kann ein lockeres, schaumiges Mundgefühl erzeugt werden.


Verwendung

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Sorbitanmonostearat ist nicht für Lebensmittel allgemein zugelassen, sondern darf aufgrund gesetzlicher Verordnungen nur für die Herstellung bestimmter Lebensmittel genutzt werden. Die Lebensmittelhersteller müssen außerdem genau festgelegte Höchstmengen einhalten.

Die Lebensmittelhersteller verwenden E 491 unter anderem für Speiseeis (maximal 0,5 g/kg), Kaffeeweißer (maximal 5 g/kg), feine Backwaren wie Blätterteiggebäck, Kekse, Kuchen (maximal 10 g/kg), Glasuren und Überzüge für Feinbackwaren (maximal 5 g/kg), Fettemulsionen (maximal 10 g/kg), Teekonzentrate (maximal 0,5 g/kg), Fruchtgelees und Konfitüren (maximal 0,25 g/kg), Schokolade und Kakaoerzeugnisse (maximal 10 g/kg) sowie Kaugummi (bis maximal 5 g/kg), Zuckerwaren (bis maximal 5 g/kg), Desserts (bis maximal 5 g/kg) und emulgierte Saucen (bis maximal 5 g/kg). Für Nahrungsergänzungsmittel und Backhefe darf Sorbitanmonostearat bis quantum satis genutzt werden. Quantum satis bedeutet, dass der Zusatzstoff in der Menge verwendet werden darf, die benötigt wird, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.


Herstellung

Sorbitanmonostearat ist ein künstlich hergestellter Zusatzstoff. Um ihn zu gewinnen, ist eine mehrstufige chemische Reaktion notwendig. Bei diesem mehrstufigen chemischen Prozess wird eine Verbindung zwischen dem Zuckeralkohol Sorbit und Speisefettsäuren herbeigeführt. Üblicherweise werden pflanzliche Rohstoffe für die Herstellung von E 491 verwendet, allerdings kann der Einsatz von Rohstoffen tierischen Ursprungs nicht ausgeschlossen werden. Da für die Herstellung dieses Zusatzstoffes auch Sojaöl verwendet wird, kann nicht ausgeschlossen werden, dass dabei gentechnisch veränderte, so genannte gv-Sojabohnen zum Einsatz kommen.

Herstellung aus gentechnisch veränderten Pflanzen

Wenn zur Herstellung von E 491 Sojabohnen verwendet werden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Bohnen ganz oder anteilig aus gentechnisch veränderten Pflanzen stammen. Sojabohnen sind eine international gehandelte Ware. Die gv-Sojabohnen stammen beispielsweise aus Argentinien und den USA, wo sie großflächig angebaut und in die EU importiert werden. Selbst bei "gentechnik-frei" deklarierten Lebensmittel aus Unternehmen die ausschließlich herkömmliche Soja-Rohstoffe verarbeiten, kann ein geringer Anteil an GVO enthalten sein. Das liegt daran, dass eine Trennung zwischen konventionellen und gv-Sojabohnen über alle Verarbeitungsstufen hinweg technisch nicht möglich ist.


Gesundheitliche Risiken

Der Zusatzstoff Sorbitanmonostearat wird als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Der ADI-Wert für E 491 wurde auf 25 mg/kg Körpergewicht festgelegt. Dieser ADI-Wert gilt für die Summe aller Sorbitanfettsäureester, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Im Darm wird dieser Lebensmittelzusatzstoff in seine einzelnen Bestandteile aufgespalten und verdaut beziehungsweise ausgeschieden. Auch wenn E 491 bislang als gesundheitlich unbedenklich gilt, warnen Verbraucherschützer vor einem Verzehr des Zusatzstoffs in hohen Dosen. Die erlaubte Tagesdosis kann bereits durch einen Verzehr geringer Mengen Backwaren erreicht werden. Es liegen nur wenige Studien zu dieser chemischen Substanz vor. In Tierversuchen hat sich ergeben, dass Sorbitanmonostearat zu Durchfall, Organschäden und Blasensteinen führen kann. Von einem häufigen Verzehr wird daher abgeraten.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Sorbitanmonostearat hat einen ADI-Wert von 25 mg/kg Körpergewicht
  • Sorbitanmonostearat ist ein Sorbitanfettsäureester
  • Sorbitanmonostearat ist einsetzbar bis quantum satis
  • Sorbitanmonostearat kann hergestellt sein aus Sojaöl, Sojabohnen, tierischen Fetten, pflanzlichen Fetten, genetisch veränderten Organismen
  • Sorbitanmonostearat trägt die E-Nummer E 491
  • Sorbitanmonostearat wird hergestellt aus Speisefettsäuren, Sorbit
  • Sorbitanmonostearat wird verwendet für Speiseeis, Kaffeeweißer, Feine Backwaren, Blätterteiggebäck, Keksen, Kuchen, Glasuren für Feinbackwaren, Überzüge für Feinbackwaren, Fettemulsionen, Teekonzentrat, Fruchtgelee, Konfitüre, Schokolade, Kakaoerzeugnissen, Kaugummi, Zuckerwaren, Desserts, emulgierte Saucen, Nahrungsergänzungsmitteln, Backhefe



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben