Speisefettsäuren, E 570, Fettsäuren, Stearinsäure
Englisch: Stearic acid
Französisch: Acide stéarique
Italienisch: Acidi grassi
Spanisch: ácido graso
Inhaltsverzeichnis
- Speisefettsäuren
- Verwendung
- Herstellung
- Gesundheitliche Risiken
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Speisefettsäuren werden von der Lebensmittelindustrie als Lebensmittelzusatzstoffe eingesetzt und tragen die europäische Zulassungsnummer E 570. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln können diese Zusatzstoffe auch als Fettsäuren deklariert sein. In der Lebensmittelindustrie werden Fettsäuren in den Funktionsklassen der Überzugsmittel, der Trennmittel, der Emulgatoren und der Trägerstoffe geführt.
Bei Fettsäuren handelt es sich um die Bausteine aller Öle und Fette. Unveränderte Speisefette, die in ihrer natürlichen Zusammensetzung für die Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden, gelten als Zutaten. Fettsäuren werden jedoch den Zusatzstoffen zugeordnet. Die Konsistenz der einzelnen Fettsäuren kann stark variieren und reicht von vollständig flüssig bis hin zu wachsartig. Speisefettsäuren werden von der Lebensmittelindustrie vielseitig eingesetzt, dienen jedoch in erster Linie als Rohstoff für die Herstellung anderer Lebensmittelzusatzstoffe. Emulgatoren werden beispielsweise mithilfe von Speisefettsäuren chemisch synthetisiert.
Verwendung
Fettsäuren sind für die Verwendung in Lebensmitteln allgemein zugelassen. Ausgenommen von dieser Zulassung sind lediglich Lebensmittel, die laut Gesetzgeber nicht mit Zusatzstoffen behandelt werden sollen. Auch Lebensmittel, die dem Verbraucher unbehandelt angeboten werden, dürfen nicht mit E 570 behandelt werden. Eine Beschränkung der Höchstmenge gibt es nicht, E 570 darf den Lebensmitteln bis quantum satis zugesetzt werden. Quantum satis bedeutet, dass die Lebensmittelhersteller den Zusatzstoff bis zu genau der Menge einsetzen dürfen, die für das gewünschte Ergebnis notwendig ist.
Speisefettsäuren finden in der Lebensmittelindustrie eine vielseitige Verwendung. Sie werden beispielsweise als Trennmittel für Kaugummi genutzt. Bei der Behandlung von Obst dienen sie als Überzugsmittel. Eine besondere Funktion kommt den Fettsäuren jedoch als Rohstoff für die Herstellung verschiedener Emulgatoren zu. Bei der Herstellung von Emulgatoren können Speisefettsäuren ganz unterschiedliche Funktionen übernehmen.
Herstellung
Fettsäuren kommen natürlicherweise in der Natur vor. Um diese als Lebensmittelzusatzstoffe und für die Herstellung von Emulgatoren nutzen zu können, müssen sie aus tierischen oder pflanzlichen Rohstoffen extrahiert werden. In der Regel werden pflanzliche Fette wie Raps-, Maiskeim- oder Sojaöl für die Gewinnung von Speisefettsäuren genutzt. Allerdings können die Fettsäuren auch tierischer Herkunft sein. Milchfett, Rindertalg und Schweineschmalz können beispielsweise als Ausgangsbasis für die Fettsäuregewinnung dienen. Da für die Herstellung dieses Zusatzstoffes auch Sojaöl verwendet wird, kann nicht ausgeschlossen werden, dass dabei gentechnisch veränderte, so genannte gv-Sojabohnen zum Einsatz kommen.
Herstellung aus gentechnisch veränderten Pflanzen
Wenn zur Herstellung von E 570 Sojabohnen verwendet werden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Bohnen ganz oder anteilig aus gentechnisch veränderten Pflanzen stammen. Sojabohnen sind eine international gehandelte Ware. Die gv-Sojabohnen stammen beispielsweise aus Argentinien und den USA, wo sie großflächig angebaut und in die EU importiert werden. Selbst bei "gentechnik-frei" deklarierten Lebensmittel aus Unternehmen die ausschließlich herkömmliche Soja-Rohstoffe verarbeiten, kann ein geringer Anteil an GVO enthalten sein. Das liegt daran, dass eine Trennung zwischen konventionellen und gv-Sojabohnen über alle Verarbeitungsstufen hinweg technisch nicht möglich ist.
Gesundheitliche Risiken
Fettsäuren werden als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Ein ADI-Wert wurde für diese Lebensmittelzusatzstoffe nicht festgelegt. Im Körper werden Speisefettsäuren zerlegt und entsprechend verwertet. Wer auf Produkte tierischer Herkunft verzichten oder gentechnisch manipulierte Lebensmittel meiden möchte, sollte keine Lebensmittel mit E 570 verzehren. Menschen, die sich kalorienbewusst ernähren, werden beachten, dass Fettsäuren einen Energiegehalt von 9 kcal/g haben.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Kunstdarm kann hergestellt werden mit Stearinsäure