Obstkraut, Seim, Obsthonig


Inhaltsverzeichnis
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© Frank Massholder / foodlexicon.org

Obstkraut ist ein Sammelbegriff für Kraut aus Obst und Früchten und wird hauptsächlich als Brotaufstrich oder als alternatives Süßungsmittel für Weißzucker verwendet. Obstkraut zählt zu den Fruchterzeugnissen.
Ein Obstkraut ist ein ist braunes bis dunkelbraunes gelee- bzw. sirupartiges, streichfähiges Produkt, dass aus dem Saft von Früchten hergestellt ist; Die Beschaffenheit ist mit der von Honig zu vergleichen. Darum wird Obstkraut häufig auch als Obsthonig oder Seim bezeichnet. Der Obstsaft wird - mit oder ohne Zusatz von Zucker - durch Dämpfen, Kochen oder Auspressen gewonnen und solange eingekocht, bis er eine geleeartige, zähe Masse bildet.


Herstellung

Für die Herstellung von Obstkraut werden überwiegend Äpfeln 🛒 (siehe Apfelkraut oder Rheinisches Apfelkraut) oder Birnen (Birnenkraut) verwendet. Hierzu werden die Früchte zunächst gewaschen und in kleine Stücke geschnitten. Die Fruchtstücke werden nun zerkleinert und zu einem so genannten Dünnsaft ausgepresst und gegebenenfalls passiert. Der Dünnsaft wird dann mit oder ohne Zusatz von Zucker so lange erhitzt, bis Trockensubstanzgehalt von etwa 78 % erreicht ist. Währen der Hitzebehandlung bei der Herstellung von Obstkraut wandelt sich die in den Früchten enthaltene Saccharose zu einem bestimmten Teil in Glucose und Fructose um. Dadurch wird verhindert, dass der Zucker im fertigen Obstkraut auskristallisiert. Die meisten Krautarten erstarren beim Erkalten auf Zimmertemperatur zu einer streichfähigen, geleeartigen Masse.
Bei der Herstellung darf dem Obstkraut Zucker zugesetzt werden. Welche Zuckerarten das sind, wird in der Zuckerartenverordnung (ZuckArtV 2003; Verordnung über einige zur menschlichen Ernährung bestimmte Zuckerarten) geregelt. Laut der Leitsätze für Lebensmittel müssen für Zubereitung von 1.000 g fertiges Apfelkraut mindestens 2.700 g Obst verwendet werden. Das Obst für die Herstellung von Apfelkraut darf aus Äpfeln und Birnen bestehen, davon müssen mindestens 2.100 g Äpfel sein. Der Zuckeranteil für 1.000 g Apfelkraut darf maximal 400 g betragen.


Inhaltsstoffe

Idealerweise hat Obstkraut einen Trockensubstanzgehalt von etwa 78 %. Das bedeutet, dass das Kraut zu 78 % aus Kohlenhydraten wie Saccharose, Glucose, Fructose sowie Ballaststoffen, Eiweißen, hitzebeständigen Vitaminen und Mineralien besteht und lediglich noch 22 % Wasser enthält. Industriell hergestelltes, im Einzelhandel angebotenes Apfelkraut darf bis zu 40 % und Birnenkraut bis zu 30 % Zuckerzusatz enthalten.



Kalorien, Vitamine, Mineralien und Nährstoffe pro 100 g/ml

Obstkraut: Hauptnährstoffe
Kalorien (kcal/kj): 249/1041
Kohlenhydrateinheiten (KE, KHE): 5,8
Broteinheiten (BE): 4,83
Kohlenhydrate: 58,09 g
Ballaststoffe: 4,42 g
Eiweiß: 0,75 g
Wasser: 35 g
Fett: 0,21 g
MFU: 0,11 g
Cholesterin: 0,0 mg

Obstkraut: Vitamine
Retinol: 0,0 µg
Thiamin: 0,03 mg
Riboflavin: 0,03 mg
Niacin: 548 mg
Pyridoxin: 0,06 mg
Ascorbin: 18,87 mg
Tocopherol: 0,86 mg

Obstkraut: Mineralstoffe
Natrium: 2 mg
Kalium: 240 mg
Calcium: 14 mg
Phosphor: 21 mg
Magnesium: 11 mg
Eisen: 0,549 mg

Legende: kcl = Kilokalorie (1 kcal = 4.184 kJ), kj = Kilojoule, g = Gramm, mg = Milligramm (1 mg = 0.001 g), µg = Mikrogramm (1 µg = 0.001 mg), Mengenangaben: "*" = keine Daten vorhanden "+" = in Spuren enthalten, "0" = keine Daten oder praktisch nicht vorhanden.

Alle Angaben ohne Gewähr!



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Obstkraut ist ein Brotaufstrich, Obst- und Fruchterzeugniss, Süßungsmittel



Quellen


  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon