Glycin, Glyzin, Glykokoll, Aminoessigsäure, Aminoethansäure, E 640
Englisch: Glycine, Aminoacetic acid
Französisch: Acide 2-aminoéthanoïque, Glycine, Acide aminoacétique
Italienisch: Glicina, Glicocolla, Acido amminoetanoico, Acido amminoacetico
Spanisch: Glicina, Glicocola, ácido 2-aminoetanoico
Inhaltsverzeichnis
- Glycin
- Verwendung von Glycin
- Herstellung von Glycin
- Gesundheitliche Risiken durch Glycin
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Glycin ist ein Lebensmittelzusatzstoff und trägt die europäische Zulassungsnummer E 640. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann Glycin auch als Glyzin, Glykokoll oder unter seiner E-Nummer deklariert sein. In der Lebensmittelindustrie wird Glycin in der Funktionsklasse der Geschmacksverstärker geführt. Nach systematischer chemischer Nomenklatur wird Glycin Aminoessigsäure oder Aminoethansäure genannt.
Glycin zählt zu den Aminosäuren. Allerdings handelt es sich bei dieser Aminosäure nicht um eine essentielle Aminosäure, der Körper kann diese selbst herstellen und ist somit nicht auf die Zufuhr durch Nahrung angewiesen. Zu finden ist Glycin beispielsweise in Sojabohnen, Schweinefleisch, Erbsen und Kürbiskernen. Die Lebensmittelindustrie nutzt Glycin, weil diese Aminosäure einen süßlichen Geschmack hat und bislang keine Nebenwirkungen bekannt sind. Glycin kommt als Bestandteil zahlreicher Proteine in nahezu jedem eiweißreichen Lebensmittel vor. Da Kollagen unter anderem Glycin enthält, ist diese Aminosäure in Knochen, Knorpel, Sehnen und der Haut zu finden. Zudem spielt diese Aminosäure eine wichtige Rolle als Neurotransmitter. Neurotransmitter leitet Reize im Nervengewebe weiter und unterstützt die Synthese körpereigener Verbindungen. Neben Glycin ist auch das Natriumsalz dieser Aminosäure als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen.
Verwendung von Glycin
Glycin darf ohne Beschränkung der Höchstmenge für alle Lebensmittel verwendet werden. Diese Regelung gilt nicht für Lebensmittel, die laut Gesetzgeber nicht durch Lebensmittelzusatzstoffe verändert werden dürfen und solche, die dem Verbraucher unbehandelt angeboten werden sollen.
Eingesetzt wird E 640 in erster Linie für Lebensmittel, deren süßer Geschmack
verstärkt oder abgerundet werden soll. Zu finden ist Glycin unter anderem in
Fleischerzeugnissen,
Fertiggerichten,
Suppen,
Saucen
und
Würzmitteln.
Verwendet wird Glycin, zudem um beispielsweise den Geschmack von
Süßstoffen
abzurunden und
Marzipan
feucht zu halten.
Daneben findet Glycin auch in vielen anderen Bereichen Verwendung und wird beispielsweise
in der Medizin eingesetzt.
Herstellung von Glycin
Glycin kann sowohl chemisch synthetisiert als auch aus anderen Quellen gewonnen werden. Bei der chemischen Herstellung wird Ammoniak mit Chloressigsäure zur Reaktion gebracht. Daneben kann E 640 auch aus Gelatine und Kollagen gewonnen werden. In seiner Reinform liegt Glycin als farbloser, kristalliner Feststoff vor und zeichnet sich durch den süßlichen Geschmack aus.
Gesundheitliche Risiken durch Glycin
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Glycin in seiner Funktion als Geschmacksverstärker negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber für diesen Zusatzstoff auch keinen ADI-Wert festgelegt. Es gibt keine Einschränkung für den Verzehr von Lebensmitteln mit diesem Zusatzstoff.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Glycin besitzt keine Empfehlung für einen ADI-Wert
- Glycin ist ein Lebensmittelzusatzstoff, Geschmacksverstärker
- Glycin kann hergestellt sein aus tierischen Produkten
- Glycin kommt vor in Sojabohnen, Schweinefleisch, Erbsen, Kürbiskernen
- Glycin wird hergestellt aus Ammoniak, Chloressigsäure
- Glycin wird verwendet für Süßstoffe, Marzipan, Fleischerzeugnisse, Fertiggerichte, Suppen, Saucen, Würzmittel