Hydroxypropyldistärkephosphat, E 1442
Englisch: Hydroxypropyl di-starch phosphate
Italienisch: Hydroxypropyl-di-starchphosphate
Inhaltsverzeichnis
- Hydroxypropyldistärkephosphat
- Herstellung von Hydroxypropyldistärkephosphat
- Verwendung von Hydroxypropyldistärkephosphat
- Hydroxypropyldistärkephosphat: Gesundheitliche Risiken
- Quellen
Hydroxypropyldistärkephosphat ist ein Verdickungsmittel und trägt die europäische Zulassungsnummer E 1442 für Lebensmittelzusatzstoffe. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann dieses Verdickungsmittel auch als chemisch modifizierte Stärke deklariert werden. In der Lebensmittelindustrie wird Hydroxypropyldistärkephosphat auch als Stabilisator und Emulgator eingesetzt.
Bei Hydroxypropyldistärkephosphat handelt es sich um einen Abkömmling natürlicher Stärke. Dieser Zusatzstoff wird genau wie die Hydroxypropylstärke den Ethern [1] zugeordnet. Hydroxypropyldistärkephosphat ist besonders stabil gegenüber thermischen Veränderungen wie Hitze und Kälte und hält auch mechanischen Belastungen stand. E 1442 hat zudem die Fähigkeit in Verbindung mit Wasser starke Gele zu bilden.
Herstellung von Hydroxypropyldistärkephosphat
Hydroxypropyldistärkephosphat wird durch eine chemische Reaktion hergestellt. Benötigt werden hierfür natürliche oder bereits modifizierte Stärke und Propylenoxid [2] sowie Phosphoroxychlorid [3]. Natürliche Stärke kann aus Weizen, Mais oder Kartoffeln gewonnen werden. Bei der Herstellung von E 1442 könnte auch Stärke von gentechnisch veränderten Mais, Kartoffeln oder Weizen (siehe auch: Liste genetisch veränderter Zusatzstoffe) zum Einsatz kommen.
Verwendung von Hydroxypropyldistärkephosphat
Hydroxypropyldistärkephosphat ist grundsätzlich für alle Lebensmittel zugelassen. Ausgenommen sind allerdings Lebensmittel, die unbehandelt bleiben sollen und solche, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht durch Zusatzstoffe verändert werden dürfen. Verwendet wird E 1442 für Pudding, Desserts, Salatsaucen, Kaugummi, Fertigprodukte, oder Tortenfüllungen. Zudem besitzt E 1442 eine gute Gefrier-Tau-Stabilität, also Wasserbindefähigkeit. Das wird insbesondere für Tiefkühlprodukte ausgenutzt, damit nach dem Auftauen das Austreten von Wasser verhindert wird. Hydroxypropyldistärkephosphat wird bei der Herstellung von Kaugummi u. a. auch zur Einstellung eines bestimmten Kaueindrucks verwendet.
Hydroxypropyldistärkephosphat: Gesundheitliche Risiken
Für Hydroxypropyldistärkephosphat wurde kein ADI-Wert festgelegt. Dieser Zusatzstoff gilt als gesundheitlich unbedenklich. Wie natürliche Stärke auch wird Hydroxypropyldistärkephosphat in den Kohlenhydratkreislauf aufgenommen.
[1]
Ether sind organische Verbindungen bezeichnet, die als funktionelle Gruppe eine
Ethergruppe besitzen, das heißt ein Sauerstoffatom, das mit zwei Organylresten substituiert ist.
Organische Verbindungen sind Verbindungen des
Kohlenstoffs.
Funktionelle Gruppen sind Atomgruppen in organischen Verbindungen, die die
Stoffeigenschaften und das Reaktionsverhalten der sie tragenden Verbindungen maßgeblich
bestimmen.
[2]
Propylenoxid ist eine heterocyclische organische Verbindung aus der
Gruppe der Epoxide
Heterocyclen sind cyclische chemische Verbindungen mit ringbildenden
Atomen aus mindestens zwei verschiedenen chemischen Elementen.
Organische Verbindungen sind Verbindungen des
Kohlenstoffs.
Die Epoxide sind eine Stoffgruppe sehr reaktionsfähiger, cyclischer,
organischer Verbindungen.
[3] Phosphoroxychlorid ist eine giftige, an der Luft stark rauchende Flüssigkeit, die formal das Trichlorid der Phosphorsäure darstellt.
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »