Acetylierte oxidierte Stärke, E 1451


Englisch: Acetylated oxidized starch
Französisch: Amidon oxydé acétylé
Italienisch: Amido acetilato ossidato
Spanisch: Almidón acetilado oxidado


Inhaltsverzeichnis

Acetylierte oxidierte Stärke ist eine chemisch modifizierte Stärke, die von der Lebensmittelindustrie als Lebensmittelzusatzstoff verwendet wird und als Verdickungsmittel eingesetzt wird. Als Zusatzstoff trägt acetylierte oxidierte Stärke die europäische Zulassungsnummer E 1451. Auf der Zutatenliste von im Handel angebotenen Lebensmitteln kann acetylierte oxidierte Stärke auch lediglich als modifizierte Stärke oder chemisch modifizierte Stärke ausgezeichnet sein.


Eigenschaften von acetylierter oxidierter Stärke

Bei der acetylierten oxidierten Stärke handelt es sich um einen Abkömmling der natürlichen Stärke, die aus Weizen, Kartoffeln und Mais gewonnen werden kann. Bei diesem Lebensmittelzusatzstoff wurden die chemischen Eigenschaften von oxidierter und acetylierter Stärke miteinander vereint. So ist acetylierte oxidierte Stärke in der Lage in Verbindung mit Wasser starke Gele auszubilden, die klar und stabil sind. Acetylierte oxidierte Stärke hält auch niedrigen Temperaturen stand.


Herstellung von acetylierter oxidierter Stärke

Um acetylierte oxidierte Stärke herzustellen, muss eine chemische Reaktion herbeigeführt werden. Für die chemische Herstellung werden oxidierte Stärke und Essigsäureanhydrid [1] benötigt. Bei der Herstellung von E 1451 könnte auch Stärke von gentechnisch veränderten Kartoffeln, Mais oder Weizen (siehe auch: Liste genetisch veränderter Zusatzstoffe) zum Einsatz kommen.


Verwendung von acetylierter oxidierter Stärke

Acetylierte oxidierte Stärke ist grundsätzlich für alle Lebensmittel zugelassen. Ausgenommen sind jedoch Lebensmittel, die unbehandelt bleiben sollen und solche, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht durch die Zugabe von Zusatzstoffen verändert werden dürfen. Für E 1451 gibt es keine Höchstmengenbeschränkung. Dieser Zusatzstoff darf bis quantum satis (zur ausreichenden Menge) zugesetzt werden. Das bedeutet es darf gerade so viel acetylierte oxidierte Stärke zur Lebensmittelherstellung verwendet werden, wie es zur Produktion notwendig ist. Einzige Ausnahme ist die Entwöhnungsnahrung für Säuglinge und Kleinkinder. Auch hier darf acetylierte oxidierte Stärke zwar verwendet werden, jedoch nur bis zu Höchstgrenze von 50 g/kg Lebensmittel. Verwendet wird E 1451 vor allem für die Herstellung von Geleesüßwaren.


Gesundheitliche Risiken von acetylierter oxidierter Stärke

Acetylierte oxidierte Stärke gilt als gesundheitlich unbedenklich. Ein ADI-Wert wurde für diesen Zusatzstoff nicht festgelegt. Acetylierte oxidierte Stärke wird ebenso wie natürliche Stärke vom Körper verdaut und in den Kohlenhydratkreislauf aufgenommen.

[1] Essigsäureanhydrid oder auch Acetanhydrid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Säureanhydride.
Säureanhydride werden häufig auch nur Anhydride genannt. Sie sind Derivate von Säuren mit einer Sauerstoff-Verbindung (oxidische Säure), die durch Abspaltung von Wasser aus einer Säure entstehen.
Als Derivat wird in der Chemie ein abgeleiteter Stoff ähnlicher Struktur zu einer entsprechenden Grundsubstanz bezeichnet.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon