Spirituosen
Englisch: Spirits, Spirituous beverages
Französisch: Spirituous beverages
Italienisch: Liquori, Superalcolici
Spanisch: Bebidas espirituosas
Inhaltsverzeichnis
- Spirituosen
- Unmittelbare Herstellung von Spirituosen
- Herstellung von Spirituosen durch "Mischung"
- Spirituosen: Kategorien
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Spirituosen (lat.: spiritus = Geist) sind alkoholhaltige Flüssigkeiten, die zum menschlichen Genuss bestimmt sind und einen Mindestalkoholgehalt von 15 Volumenprozent aufweisen.
Die Definition des Begriffs Spirituose wird in der "Verordnung (EG) Nr. 110/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates" beschrieben. Darin heißt es, dass eine Spirituose ein alkoholisches Getränk, ist, dass für den menschlichen Verzehr bestimmt ist, besondere sensorische Eigenschaften aufweist und über einen Alkoholgehalt von mindestens 15 % vol verfügt. Zudem muss eine Spirituose unmittelbar oder durch Mischung einer Spirituose mit einem oder mehreren Produkte hergestellt werden.
Unmittelbare Herstellung von Spirituosen
Zur unmittelbaren Herstellung von Spirituosen zählt erstens die
Destillation
(auch durch Zusatz von
Aromastoffe)
aus natürlich vergorenen Erzeugnissen wie beispielsweise
Obst,
Getreide
oder
Kartoffeln.
Zur Aromabildung von Spiriuosen darf die zweite unmittelbare Herstellungsmethode angewand werden,
die so genannte
Mazeration.
Bei der Mazeration werden bestimmter Bestandteile wie Farb- und Aromastoffe aus Früchten oder Wurzeln zur
Aromabildung herausgelöst. Herausgelöst heißt, dass pflanzliche Stoffe wie beispielsweise
Himbeeren 🛒
in Ethylalkohol eingelegt und so behandelt werden, dass die Aromastoffe der Himeere in den
Alkohol
übergehen. Der Alkohol muss laut EU-Gesetz übrigens "landwirtschaftlichen Ursprungs" sein.
Zur Süßung bei der Herstellung von Spirituosen darf die dritte unmittelbaren Herstellungsmethode
von Spirituosen zum Einsatz kommen. Hier ist der Zusatz von
Aromastoffen,
Zucker
oder "sonstigen süßenden Erzeugnissen" erlaubt. Zur Süßung dürfen eines oder mehrere der folgenden
Erzeugnisse verwendet werden:
Halbweißzucker,
Weißzucker,
raffinierter Weißzucker,
Dextrose,
Fruktose,
Glukosesirup 🛒,
Flüssigzucker,
Invertflüssigzucker
oder
Sirup
von
Invertzucker,
rektifiziertes
(mehrfach destilliertes)
Traubenmostkonzentrat,
konzentrierter
Traubenmost,
karamellisierter
Zucker, der ausschließlich durch kontrolliertes Erhitzen von
Saccharose
ohne Zusatz von
Base,
Mineralsäuren
oder anderen chemischen Zusatzstoffen gewonnen wird.
Herstellung von Spirituosen durch "Mischung"
Spirituosen können zudem durch Mischung mit einem oder mehreren der folgender Produkte hergestellt werden:
- anderen Spirituosen und/oder
- Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs oder
- Destillaten landwirtschaftlichen Ursprungs und/oder
- anderen alkoholischen Getränken und/oder
- alkoholfreien Getränken
Spirituosen: Kategorien
Spirituosen kategorisiert nach EU-Recht und alphabethisch aufgelistet.
- Rum
- Whisky
- Getreidespirituose
- Branntwein
- Weinbrand (Brandy)
- Tresterbrand
- Brand aus Obsttrester
- Korinthenbrand (Raisin Brandy)
- Obstbrand
- Brand aus Apfelwein oder Birnenwein
- Enzian
- Obstspirituose
- Spirituosen mit Wacholder
- Spirituosen mit Kümmel
- Spirituosen mit Anis
- Spirituose mit bitterem Geschmack oder Bitter (Bitterschnäps)
- Wodka
- Likör
- Eierlikör oder Advokat
- Likör mit Eizusatz
- Väkevä glögi oder Spritglögg (Glühwein)
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Espresso corretto, Schokoladenfondant und Vanilleextrakt wird zubereitet mit Spirituosen
- Glasur wird zubereitet aus Spirituosen
- Cochenillerot A, Couleur und Natriumbenzoat wird verwendet für Spirituosen
- Benzoesäure wird eingesetzt bei der Herstellung von Spirituosen
- Weinbrand ist eine Spirituosen
- Soda ist ein alkoholhaltiges Getränk aus Spirituosen, gemischt mit Sodawasser
- Brandy gehört zu den Spirituosen
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »