Schellack, E 904


Englisch: Shellac
Französisch: Gomme-laque
Italienisch: Gommalacca
Spanisch: Goma laca


Inhaltsverzeichnis

Schellack ist ein Zusatzstoff für Lebensmittel und trägt die europäische Zulassungsnummer E 904. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann Schellack auch mit seinem Klarnamen oder seiner E-Nummer deklariert sein. In der Lebensmittelindustrie wird Schellack in der Funktionsklasse der Überzugsmittel verwendet.


Verwendung

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Zugelassen ist Schellack unter anderem für Kaffeebohnen, Nahrungsergänzungsmittel, Nüsse, Schokolade, Süßwaren, mit Schokolade überzogenes Gebäck, Knabbererzeugnisse und Kekse sowie für Ananas, Granatäpfel, Pfirsiche, Birnen, Melonen, Zitrusfrüchte, Bananen, Äpfel 🛒, Mangos und Avocados. Mit Schellack behandelte Früchte müssen mit dem Zusatz "gewachst" gekennzeichnet werden.

Schellack ist jedoch nicht nur in der Lebensmittelindustrie von Bedeutung, diese harzartige Substanz wird vielseitig angewandt. Schellack ist eine gute Alternative zu synthetischen Harzen. Verwendet wird die harzige Substanz vor allem in der Lack- und Farbenindustrie. Schellack ist einer der wenigen Lacke, die beim Verarbeiten keine gesundheitsschädlichen Dämpfe abgeben. Genutzt wird die spröde Substanz von gelblicher, transparenter Farbe unter anderem auch für die Möbelpolitur als Oberflächenbehandlung von Holzmöbeln sowie in der Naturkosmetik für Haarspray und in der Kunst.


Herstellung

Genau wie der Farbstoff Karminrot ist auch der Lebensmittelzusatzstoff Schellack tierischer Herkunft. Schellack wird aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen und kommt in unterschiedlichen Formen in den Handel. Häufig wird dieser Stoff in Form von braunen oder gelblichen Schüppchen oder Plättchen angeboten. Produziert wird der Lack von Läusen, die Bäume als Wirt nutzen. Die Lackschildlaus ernährt sich vom Pflanzensaft der Bäume. Die Tiere stechen den Baum an, nehmen den Pflanzensaft auf und scheiden anschließend eine harzartige Substanz aus. Dieses Harz soll ihre Nachkommen schützen und dient als Schutzpanzer. Unter dieser Schutzschicht entwickelt sich die Brut der Lackschildlaus und nach einiger Zeit bohren sich die Läuse einen Weg durch den Harzpanzer. Die Tiere überziehen nicht nur ihren Körper mit dem Harz, sondern auch ganze Stämme und Äste. Dieses Ausscheidungsprodukt der Lackschildlaus bildet das Ausgangsmaterial für Schellack. Beheimatet sind die Lackschildläuse vor allem in Südostasien. Schellack stammt zumeist aus in China, Thailand und Indien. Eingesetzt wird die harzige Substanz mit der Nummer E 904 unter anderem als Lebensmittelzusatzstoff. Als Überzugsmittel hält Schellack beispielsweise Äpfel 🛒, Zitrusfrüchte, Nüsse, Süßwaren und Kaffeebohnen länger frisch. Häufig wird Schellack in Kombination mit anderen Überzugsmitteln wie Bienenwachs 🛒 verwendet. Frische Früchte werden damit behandelt, um diese vor dem Austrocknen zu schützen. Werden Früchte mit Schellack überzogen, dann müssen diese mit dem Hinweis "gewachst" deklariert werden.

Bei E 904 handelt es sich also um eine Art Harz, das von Lackschildläusen produziert wird. Das von Lackschildläusen ausgeschiedene Harz lagert sich auf den Wirtsbäumen ab und wird anschließend zur Gewinnung des Schellacks abgekratzt. Damit das Harz für Lebensmittel verwendet werden kann, muss es zerkleinert, getrocknet, geschmolzen und bis zur Lebensqualität gereinigt werden. Um ein Kilogramm dieses Zusatzstoffes zu gewinnen, muss das Sekret von 300.000 Lackschildläusen gesammelt werden.


Gesundheitliche Risiken

Schellack ist für die Gesundheit nicht bedenklich. Für diesen Zusatzstoff wurde daher keine maximale Tagesdosis (ADI-Wert) festgesetzt und darf ohne Beschränkung der Höchstmenge für bestimmte Lebensmittel verwendet werden. Schellack wird seit langer Zeit von Japanern und Chinesen genutzt, um Essgeschirr aus Bambus wasserfest zu machen. Wer auf Produkte tierischen Ursprungs verzichten möchte, sollte Lebensmittel mit E 904 allerdings meiden.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Schellack besitzt keine Empfehlung für einen ADI-Wert
  • Schellack ist ein Lebensmittelzusatzstoff, Überzugsmittel
  • Schellack wird kombiniert mit Bienenwachs
  • Schellack wird verwendet für Kaffeebohnen, Nahrungsergänzungsmittel, Nüsse, Schokolade, Schokoladenüberzug, Süßwaren, Gebäck, Knabbererzeugnisse, Kekse, Ananas, Granatäpfel, Pfirsiche, Birnen, Melonen, Zitrusfrüchte, Bananen, Äpfel, Mangos, Avocados, Früchte



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon