Haarwild
Englisch: furred game
Französisch: gibier à poile
Italienisch: selvaggina da pelo
Spanisch: caza de pelo
Inhaltsverzeichnis
Der Begriff Haarwild stammt aus der Jägersprache und bezeichnet alle Säugetiere, die zum Wild gehören. Das bedeutet, dass sie dem Jagdrecht unterliegen. Es bedeutet dagegen nicht, dass sie gejagt werden dürfen. Sie können ganzjährig geschützt sein und der Jäger ist dann zu ihrem Schutz, also zur Hege verpflichtet.
Tiere, die zum Haarwild gehören und gleichzeitig Paarhufer sind, nennt der Jäger Schalenwild. Dazu gehören hirschartige Tiere, horntragende Tiere und Wildschweine. Die Schalen sind dabei die Hufbestandteile. Es besteht kein begrifflicher Zusammenhang mit den Schalentieren, die im Wasser leben.
Wie bei jedem Wild geht es auch bei Haarwild nur darum, dass die entsprechenden Tiere den Jagdgesetzen unterliegen. Das bedeutet nicht, dass sie tatsächlich gejagt und dann gegessen werden dürfen. Sie können z.B. ganzjährig geschützt sein. Für den Jagdausübungsberechtigten bedeutet dies, dass er diesen Tieren gegenüber eine besondere Verpflichtung zur Fürsorge hat. Die Aufzählung entspricht dem deutschen Jagdrecht. In anderen mitteleuropäischen Ländern bestehen ähnliche Regeln. In sonstigen Ländern können die Regelungen davon jedoch stark abweichen. Die folgende Aufzählung nennt Haarwildarten, unabhängig davon, ob sie auf unserem Speisezettel als Lebensmittel auftreten können.
Haarwild, Systematische Aufzählung
-
Hirschartige,
zool.: Cervidae
- Elchwild, zool.: Alces alces, en.: moose, fr.: élans
- Rotwild, zool.: Cervus elaphus, en.: red deer, stag, fr.: cerf rouge
- Damwild, zool.: Dama dama, en.: fallow deer, fr.: daim
- Sikawild, zool.: Cervus nippon, en.: sika deer, fr.: cerf sika
- Weißwedelwild, zool.: Odocoileus virginianus, en.: whitetailed deer, fr.: cerf de virginie
- Maultierwild, zool.: Odocileus hemionus, en.: mule deer, fr.: cerf mulet
- Renwild, Rentier, zool.: Rangifer tarantus, en.: reindeer, caribou, fr.: renne, caribou
- Rehwild, Reh, zool.: Capreolus capreolus, en.: roe deer, fr.: chevreuil
-
Horntragende Wildtiere, zool.: Bovidae
- Wildrinder, Bisons, zool.: Bison, en.: bison, fr.: bison
- Gamswild, zool.: Rupicapra rupicapra, en.: chamois, fr.: chamois
- Wildziege, zool.: Caprinae, en.: wild sheep, fr.: mouton sauvage
- Steinwild, zool.: Capra ibex, en.: ibex, fr.: bouquetion
- Antilopen, zool.: Antilopinae, en.: antelope, fr.: antilope
- Springbock, zool.: Antidorcas morsupialis, en.: springbuck, fr.: gazelle à bourse
-
Schwarzwild,
zool.: Sus
- Wildschwein, zool.: Sus scrofa, en.: wild boar, fr.: sanglier
-
Hasenartige,
zool.: Leporidae
- Wildhase, Feldhase, Waldhase, zool.: Lepus europaeus, en.: hare, fr.: lièvre
- Schneehase, zool.: Lepus timidus, en.: mountain hare, fr.: lièvre changeant
- Wildkaninchen, zool.: Oryctolagus cuniculus, en.: wild rabbit, fr.: lapin de garenne
Darüber hinaus werden auch Nagetiere wie das Murmeltier, Katzen wie Luchs und Wildkatzem sowie Hundeartige wie Fuchs oder Wolf (unterliegt nicht dem Jagdrecht), Marderartige Tiere, und Seehunde zum Wild gerechnet.
Anmerkung: Nach den Speisegesetzen der jüdischen Küche gelten Paarhufer, die gleichzeitig Wiederkäuer sind, als koscher. Für Hirsch und Reh trifft dies zu, für das Wildschwein dagegen nicht, es ist kein Wiederkäuer.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Haarwild gehört zum Wild
- Haarwild unterliegt den Jagdgesetzen
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »