Polyvinylpyrrolidon, PVP, E 1201, Povidon, Polyvidon


Englisch: Polyvinylpyrrolidone
Französisch: Polyvinylpyrrolidone
Italienisch: Polivinilpirrolidone
Spanisch: Polivinilpirrolidona


Inhaltsverzeichnis

Polyvinylpyrrolidon ist ein Polymer [1] der Verbindung Vinylpyrrolidon [2]. Polyvinylpyrrolidon wird von der Lebensmittelindustrie als Lebensmittelzusatzstoff in der Funktionsklasse der Stabilisatoren und Trägerstoffen eingesetzt. Polyvinylpyrrolidon trägt die europäische Zulassungsnummer E 1201 für Lebensmittelzusatzstoffe. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann der Stoff auch als PVP oder mit der Nummer E 1201 angegeben sein.

Polyvinylpyrrolidon ist im Grunde ein Kunststoff, der in unverarbeiteter Form als weißes bis hellgelbes Pulver vorliegt. Dieses Pulver kann sowohl in Alkohol als auch in Wasser gelöst werden.

p0003290-85.747938751472

© boule1301 / fotolia.com


Verwendung von Polyvinylpyrrolidon

Polyvinylpyrrolidon ist aufgrund seiner chemischen Struktur in der Lage, andere Moleküle zu binden. Aus diesem Grund eignet sich E 1201 optimal als Trägerstoff. Der Zusatzstoff Polyvinylpyrrolidon ist nicht für alle Lebensmittel zugelassen, sondern darf nur sehr eingeschränkt verwendet werden. Eine Beschränkung der Höchstmenge wurde für E 1201 allerdings nicht festgelegt. Von der Lebensmittelindustrie wird Polyvinylpyrrolidon hauptsächlich als Trägerstoff für Vitamine und Aromen genutzt. Polyvinylpyrrolidon wird beispielsweise bei der Herstellung von Nahrungsergänzungsmittel, die als Tabletten oder Dragees eingenommen werden, verwendet. Ebenfalls genutzt wird Polyvinylpyrrolidon bei der Herstellung von Bier und Wein, um unerwünschte Trubstoffe aus den Getränken 🛒 zu entfernen. Da Polyvinylpyrrolidon bei der Bier- und Weinherstellung im Endprodukt nicht mehr enthalten ist, gilt die Substanz in diesem Zusammenhang allerdings nicht als Zusatzstoff, sondern als technischer Hilfsstoff. In vielen anderen Industriebereichen wie der Kosmetik- und der Pharmaindustrie werden die Eigenschaften von Polyvinylpyrrolidon ebenfalls geschätzt. So können beispielsweise Haarsprays, Tabletten und Zahnpasten Polyvinylpyrrolidon enthalten.


Herstellung von Polyvinylpyrrolidon

Bei Polyvinylpyrrolidon handelt es sich um einen künstlich hergestellten Zusatzstoff. Um diese Substanz zu erhalten, wird in einem mehrstufigen chemischen Prozess eine Reaktion von Vinylpyrrolidon herbeigeführt.


Gesundheitliche Risiken von Polyvinylpyrrolidon

Vom Körper wird E 1201 nicht aufgenommen. Der Lebensmittelzusatzstoff E 1201 wurde als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Aus diesem Grund wurde für den Zusatzstoff aus der Funktionsklasse der Stabilisatoren auch kein ADI-Wert festgelegt.

[1] Ein Polymer ist eine chemische Verbindung aus Ketten- oder verzweigten Molekülen, die wiederum aus gleichen oder gleichartigen Einheiten, den sogenannten Monomeren [1a], bestehen.
[1a] Monomere sind Moleküle, die sich zu molekularen Ketten oder Netzen, zu unverzweigten oder verzweigten Polymeren, zusammenschließen können.
[2] Vinylpyrrolidon ist eine farblose Flüssigkeit mit schwachem aber charakteristischem Geruch. Es ist eine heterocyclische [2a] organische Verbindung [2b], gehört jedoch nicht zu den Aromaten.
[2a] Heterocyclen sind cyclische chemische Verbindungen mit ringbildenden Atomen aus mindestens zwei verschiedenen chemischen Elementen.
[2b] Die organische Chemie ist ein Teilgebiet der Chemie, in dem die chemischen Verbindungen [2c] behandelt werden, die auf Kohlenstoff basieren.
[2c] Als chemische Verbindung bezeichnet man einen Reinstoff, der aus zwei oder mehr verschiedenen chemischen Elementen besteht



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Kunstdarm kann hergestellt werden mit Polyvinylpyrrolidon
  • Polyvinylpyrrolidon wird verwendet für Wein



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben