Weißer Tee


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Weißer Tee ist ein nahezu unbehandelter Tee, der meist nur zu 2 % fermentiert wird. Er stellt wie beispielsweise Grüner Tee 🛒 oder Schwarzer Tee eine eigenständige Teesorte dar.


Weißer Tee: Herkunft und Geschichte

Hauptanbauland ist China. Daneben gibt es noch andere Teeanbauländer. Der weiße Tee hat seinen Ursprung in den Bergregionen um die chinesische Provinz Fujian und zählt zu den edelsten Tees der Welt. Seinen Namen erhielt er von den weißen, flaumigen Härchen, die sowohl die Blattknospe als auch die Unterseite der Blätter überziehen und nach der Verarbeitung als weißer Flaum erscheinen. Für mehrere tausend Jahre war der Genuss dieser Teerarität nur den höchsten Würdenträgern des Landes und dem Kaiser vorbehalten. Weißer Tee soll eine essenzielle Zutat für ein Elixier gewesen sein, dass Unsterblichkeit verleihen sollte. Die Ernte durfte laut Erzählungen nur durch Jungfrauen erfolgen, die dabei Scheren aus Gold verwenden mussten. Weiters durfte der Weiße Tee nur an 2 Tagen im Jahr stattfinden. Nach der Ernte durfte er Tee erst wieder berührt werden, wenn er vor den Augen des Kaisers aufgegossen wurde. Wurde der Tee zwischendurch berührt galt er als unrein.


Weißer Tee: Herstellung

Der Weiße Tee kommt von einem Teestrauch der den Namen Big White trägt und ist eine Varietät der Pflanze Camilla Sinensis von der auch die anderen Teesorten abstammen.

Für den Weißen Tee werden nur die ersten Triebe der Teesträucher im Frühling benutzt. Deswegen kann er nur in geringen Mengen produziert werden. Nach dem Pflücken der Teeknospen, werden diese auf Sieben ausgebreitet und unter nicht zu starker Sonneneinwirkung gewelkt. Während dieses Prozesses, der sich über 48 Stunden erstreckt, wird durch eine leichte Oxidation Farbe der Blattknospen von grün in grün-weißlich verändert. Das Welken ist abgeschlossen, wenn die Triebe ca. 30 % ihrer enthaltenen Feuchtigkeit eingebüßt haben. Die Fermentation vollzieht sich also während des Welkprozesses auf natürlichem Wege.

Danach wird der Tee in Pfannen vorsichtig für ca. 10 Minuten auf 90 °C erhitzt und dabei mit den Händen permanent gewendet. So wird den Blättern die Restfeuchtigkeit entzogen.


Weißer Tee: Zubereitung

Nach der traditionellen Zubereitung gibt man die Teeblätter lose in ein Glas und gießt mit heißem, aber nicht mehr kochendem Wasser (ca. 70 °C) auf. Dann lässt man den Tee 5 bis 7 Minuten ziehen. Die Teeblätter verbleiben nach dem Ziehen im Glas und sinken wegen der Feuchtigkeit die sie aufnehmen zu Boden. Danach kann der Tee genossen werden. Heute wird der Weiße Tee immer öfter in Form eines Teebeutels zubereitet. Bei der Zubereitung eines Teebeutels, sollte man diesen mit kochend heißem Wasser aufgießen aber nur 2 bis 3 Minuten ziehen lassen.

Er hat ein samtiges, frisches Flavour und man kann seinen Character als elegant und leicht bezeichnen. Es bietet sich an den Tee lose aufzubrühen, da er nicht nachbittert. Zubereitet wird er wie ein Grüner Tee 🛒.


Weißer Tee: Gesundheitlicher Aspekt

Der Weiße Tee enthält einen besonders hohen Anteil an Antioxidantien, die so genannte freie Radikale unschädlich machen können. Die in Weißem Tee, aber auch in Schwarzem oder Grünem Tee enthaltenen Antioxidantien heben die freien Radikale auf und verhindern so deren gesundheitsschädigende Wirkung. Man nimmt an, dass sie nicht nur Krebs sondern auch sonnenbedingten Hautschäden vorbeugen können.



Einteilung anhand der Pflückung

Fuding Dabaicha kann nach dem Pflückung in Baiya Cha (cn.: 白 芽茶, weißer Knospen-Tee) und Baiye Cha (cn.: 白 叶 茶, weißer Blatttee) eingeteilt werden. In Bezug auf Baumarten kann Fuding Dabai Cha zudem in Xiao Bai (cn.: 小白, kleines Weiß), Da Bai (cn.: 大白, großes Weiß) und Shuixian Bai (cn.: 水仙 白, Narzissenweiß) unterteilt werden. Für den berühmten Weißen Tee Baihao Yingzhen Splitter Nadel verwendet man nur die Knospen ohne Blätter. Der Weiße Pfingstrosen Tee higegen werden eine Knospe mit zwei oder drei Blättern für die Herstellung verwendet.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon