Rosa Wurzelfäule
Wissenschaftliche Bezeichnung: Phoma terrestris, Pyrenochaeta terrestris
Englisch: pink root
Inhaltsverzeichnis
- Rosa Wurzelfäule
- Bedingungen für die Krankheitsentstehung
- Bekämpfung
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Die Gattung Pyrenochaeta
umfasst etwa 50 Arten, die zum größten Teil auf Blättern, Stengel, Wurzeln, Früchten
und im Boden vorkommen. Pyrenochaeta steht der Gattung Phoma sehr nahe. Die beiden
Gattungen unterscheidet sich nur durch die mit Borsten besetzten Fruchtgehäuse.
Zu den Arten die als wirtschaftlich bedeutende Krankheitserreger zählen gehört
Pyrenochaeta terrestris. Sie löst die Rosa Wurzelfäule bei
Zwiebeln
aus. Der Begriff "Rosa Wurzelfäule" beschreibt das Symptom dieser Krankheit.
Infizierte Zwiebelwurzeln sind hellrosa und verfärben sich mit fortschreitender
Krankheit dunkelrosa oder rot und schließlich violett-braun. Der Befall bewirkt
schließlich, dass die Wurzeln welken und sich auflösen. Falls sich neue Wurzeln
bilden sollten, sterben sie aufgrund des Pilzbefalls jedoch wieder ab. Die
Symptome von Pflanzen mit starkem Pilzbefall deuten zunächst auf Mangelerkrankungen
oder Trockenheit hin. Typische Symptome sind weiße, gelbe oder braune Verfärbungen
der Blattspitzen und schließlich das Absterben der Blätter. Darüber hinaus sind die
Blätter von befallenen Zwiebeln kleiner. Im Vergleich mit gesunden Zwiebelpflanzen
haben mit Pyrenochaeta terrestris befallene Zwiebeln weniger Blätter. Auffällig
ist auch, dass befallene Pflanzen leicht entwurzeln. Bei früh in der Saison
infizierten Zwiebeln beginnt die Knollenbildung frühzeitiger, als bei gesunden
Pflanzen. In diesem Fall weisen die Zwiebeln mehr Beschädigungen auf als später
befallen Pflanzen.
Auch
Karotten,
Blumenkohl,
Gurken,
Auberginen,
Tomaten,
Erbsen,
Spinat,
Melonen
und
Pfeffer
können von dem Erreger Pyrenochaeta terrestris befallen werden.
Die älteren Wurzeln resistenter Sorten verfärben sich mit zunehmenden Alter aufgrund
der Pilzinfektion auch rosa, jedoch mit deutlich geringeren Ertragseinbußen als bei
nicht resistenten Pflanzen. Infizierter Pflanzen bilden normalerweise kleinere Bulben.
Bedingungen für die Krankheitsentstehung
Der Pyrenochaeta-Pilz kann im Boden, in erkrankten Wurzeln und in Rückständen befallener Pflanzen viele Jahre überdauern und ist so gut wie allgegenwärtig. Die Verbreitung findet meist durch die Verbringung von Erde und durch Oberflächenwasser statt. Der Befall von Pyrenochaeta kann sich bei allen Bodenfeuchtigkeitsstufen entwickeln, die das Zwiebelwachstum erlauben. Optimale Bedingungen findet der Pilz in warmen Anbauregionen bei Temperaturen zwischen 24 und 28 °C. Bei Temperaturen unter 16 °C entwickelt sich der Pilz kaum.
Bekämpfung
Die Resistenz gegenüber dem Pilz ist Sortenbedingt. Es empfiehlt sich möglichst resistente Sorten anzubauen. Bei Bodentemperaturen ab 28 °C kann die Resistenz auch verloren gehen. Wenn Zwiebeln so angepflanzt werden, dass das Wurzelwachstum größtenteils erfolgt, bevor die hohe Bodentemperaturen erreicht werden, die die Krankheitsentstehung begünstigen, können hohe Ernteverluste vermieden werden. Zudem trägt ein langjähriger (4 bis 6 Jahre) Fruchtwechsel mit Nicht-Wirtspflanzen zur Reduzierung von Ernteverlusten bei. Zu den Nicht-Wirtspflanzen zählt beispielsweise Getreide. Zudem helfen eine Solarisation oder Begasung des Bodens, die Rosa Wurzelfäule zu reduzieren und die Anzahl verkäuflicher Bulben zu erhöhen. Bei der Solarisation wird durch eine spezielle Kunststofffolie, die über die zu behandelnden Bodenbereiche ausgelegt wird, Sonnenenergie gesammelt und dem Boden zugeführt. Die Solarisation gilt als eine Methode zur positiven Beeinflussung des Saatgut bzw. Keimlingen und deren Bodenumgebung durch Sonnenenergie.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Rosa Wurzelfäule befällt Sojabohnen, Karotten, Blumenkohl, Gurke, Auberginen, Tomaten, Erbsen, Spinat, Melonen, Pfeffer
- Rosa Wurzelfäule ist eine Pilzkrankheit
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »