Provokationsdiät, Expositionsdiät, Allergensuchkost, Additionsdiät, Suchdiät


Englisch: Provocation diet


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Die Provokationsdiät dient der Ermittlung von Nahrungsmitteln, die Unverträglichkeiten beziehungsweise Allergien auslösen, und wird durchgeführt, wenn Beschwerden festgestellt werden, die auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit schließen lassen. Die Provokationsdiät ist auch unter den Synonymen Additionsdiät, Allergensuchkost, Expositionsdiät und Suchdiät bekannt.

Die Provokationsdiät wird in der Regel im Anschluss an eine Eliminationsdiät durchgeführt. Bei der Eliminationsdiät wird die Nahrungsaufnahme auf wenige, allergenarme Lebensmittel beschränkt, um anschließend testen zu können, welche Lebensmittel für die gesundheitlichen Beschwerden infrage kommen. Sobald die Symptome durch die allergenarme Kost abgeklungen sind, kann mit der Provokationsdiät begonnen werden. Bei der Provokationsdiät werden verschiedene Lebensmittel wieder Schritt für Schritt in den Speiseplan aufgenommen. Gestartet wird mit den Lebensmitteln, die am ehesten als Auslöser der Allergie beziehungsweise Unverträglichkeit infrage kommen. Zu den Lebensmitteln, die häufig Allergien auslösen, gehören beispielsweise Milch, Milchprodukte, Nüsse, Beeren, Schalentiere, Eier, Bohnen, Schokolade und Getreideprodukte. Diese Lebensmittel werden mit einem Abstand von etwa vier Tagen einzeln in den Speiseplan aufgenommen und verzehrt, um zu sehen, ob es zu einer Veränderung im Körper kommt. Unverträglichkeiten und Allergien zeigen sich nicht nur in Form einer Verschlechterung, sondern können sich auch in einer spontanen Verbesserung des Gesundheitszustands äußern. Um bestimmte Lebensmittel daher zweifelsfrei ausschließen zu können, muss die Provokationsdiät häufig mehrmals durchgeführt werden. Alle Ergebnisse müssen während der Diät genau protokolliert werden. Das heißt, dass beispielsweise Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Durchfall, Schleimhautveränderungen und Hautausschläge sowie die aufgenommenen Lebensmittel täglich notiert werden müssen, um die Zusammenhänge erkennen zu können.

Wer bei sich selbst oder Familienangehörigen eine Nahrungsmittelallergie beziehungsweise eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vermutet, sollte sich mit diesem Verdacht an einen Arzt wenden. Es wird davon abgeraten, solche Diäten selbst durchzuführen. Ein Ernährungsberater kann bei der Suche nach allergieauslösenden Lebensmitteln ebenfalls behilflich sein.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon