Octylgallat, E 311


Englisch: Octyl gallate
Französisch: Gallate d'octyle
Italienisch: Ottile gallato
Spanisch: Galato de octilo


Inhaltsverzeichnis

Octylgallat ist ein Gallat, eine synthetische Esterverbindungen der natürlich vorkommenden Gallsäure und darf als Lebensmittelzusatzstoff in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. Octylgallat ist unter der europäischen Zulassungsnummer E 311 in der Zusatzstoffklasse Antioxidationsmittel zugelassen. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln wird dieser Zusatzstoff als Gallat deklariert.


Wirkung von Octylgallat in Lebensmitteln

Bei dem Lebensmittelzusatzstoff Octylgallat handelt es sich um ein synthetisches Derivat der in der Natur häufig vorkommenden Gallussäure. Die Gallussäure ist ein natürlicher Bestandteil des Lignins. Lignin sorgt beispielsweise für die Verholzung von Pflanzenteilen. Octylgallat schmeckt grundsätzlich leicht bitter und wird aufgrund seiner antioxidativen Wirkung gerne in der Lebensmittelindustrie verwendet. Dabei werden Gallate wie das Octylgallat vor allem als Antioxidans in fetthaltigen Lebensmitteln genutzt. Fette werden durch die antioxidative Wirkung der Gallate vor den negativen Einflüssen des Luftsauerstoffs geschützt. Würde kein Antioxidationsmittel eingesetzt werden, würden die Fette in den Lebensmitteln schnell ranzig werden und verderben. Octylgallat wird wie die anderen Gallate in erster Linie in fetthaltigen Lebensmitteln eingesetzt. Backwaren, die Fette enthalten, werden beispielsweise mit Octylgallat versetzt, um die enthaltenen Fette zu schützen. Da Gallate besonders gut in Kombination mit Butylhydroxianisol (E 320) und Butylhydroxitoluol (E 321) wirken, werden diese Lebensmittelzusatzstoffe häufig gemeinsam verwendet.


Herstellung von Octylgallat

Der Lebensmittelzusatzstoff Octylgallat wird durch eine chemische Reaktion hergestellt. Bei der Herstellung können Organismen, die gentechnisch verändert wurden, zum Einsatz kommen.


Verwendung von Octylgallat

Octylgallat ist genau wie Propylgallat vor allem für Lebensmittel, die viel Fett enthalten, zugelassen. Die Höchstmenge wird dabei beschränkt. Die Höchstmengenbeschränkung bezieht sich auf alle in einem Lebensmittel enthaltenen Gallate und schließt auch die Zusatzstoffe Butylhydroxianisol (E 320) und Butylhydroxitoluol (E 321) mit ein.

Verwendung findet Propylgallat hauptsächlich in Lebensmitteln wie fetthaltigen Backwaren, Kuchenmischungen, Knabberartikeln aus Getreide oder Kartoffeln, Kaugummi, Würzmitteln und Trockensuppen. Auch Aromen können diesen Lebensmittelzusatzstoff enthalten. Verwendet wird Propylgallat zudem, um die Verpackungen fetthaltiger Lebensmittel zu imprägnieren und ist damit auch ein technischer Hilfsstoff.

Kosmetika können Propylgallat ebenfalls enthalten.


Die gesundheitlichen Risiken von Propylgallat

Propylgallat gilt wie auch die anderen Gallate als bedenklich für Allergiker. Der ADI-Wert wurde auf 0,5 mg/kg Körpergewicht festgesetzt. Der ADI-Wert gilt für die Summe aller mit der Nahrung aufgenommenen Gallate. Empfindliche Menschen können auf Gallate mit pseudoallergischen Symptomen reagieren. Es kann zu Irritationen der Mundschleimhaut, zu Hautausschlägen und zu einer Zyanose (eine violette bis bläuliche Verfärbung der Haut, der Schleimhäute, der Lippen und der Fingernägel) kommen. Berufsgruppen wie Bäcker sind besonders häufig von Hautausschlägen, die durch gallathaltige Rohstoffe verursacht werden, betroffen.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben