Trebbiano Toscano


Inhaltsverzeichnis

Trebbiano Toscano ist eine aus Italien stammende und bis heute sehr bekannte, weiße Rebsorte, die auch in Frankreich unter dem Namen Ugni Blanc von großer Bedeutung ist.
Die Rebe blickt auf eine lange Geschichte zurück und wurde in Italien bereits vor 2.000 Jahren angebaut. Sie zählt damit zu den ältesten Rebsorten Italiens. In Frankreich ist ihr Anbau seit der Kirchenspaltung im 14. Jhd. dokumentiert. Damals verlegte der Papst seinen Sitz von Rom nach Avignon und somit musste die Rebe auch in Frankreich angebaut werden, da der Papst nicht auf seinen gewohnten Wein verzichten wollte.

Der Name der Rebsorte leitet sich wahrscheinlich von dem Wort "trebulanum" ab, welches schon zur Zeit von Plinius für die Rebsorte verwendet wurde und sich entweder auf den heutigen Ort Treglia (früher Trebula) in Kampanien oder auf das antike Städtchen Trebulanum in der Toskana bezieht.

In Italien erlangte die Rebe vor allem durch Weine wie Frascati, Orvieto, Soave, Lugana und Bianco di Custoza ihr Renommee. Zudem eignet sie sich hervorragend für die Destillation von Branntwein wie etwa für Grappa, Cognac oder Armagnac.


Ampelographische Sortenmerkmale

Die Rebsorte kennzeichnet sich durch ihre beständigen und hohen Erträge sowie durch ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Rebkrankheiten. Zudem ist sie kaum empfindlich gegen widrige Wetterperioden oder Frost. Die Beeren haben eine weißlich-gelbe Farbe und generell einen hohen Gehalt an Weinsäure, welcher mit einem geringen Fruchtzuckergehalt gepaart ist.


Trebbiano Toscano-Weine

Je nach Herkunft unterscheiden sich die aus der Rebsorte gekelterten Weine deutlich voneinander. Sie können ein Farbspektrum aufweisen dass von hellgrün bis tief golden reicht. Zudem können sowohl leichte, harmonische und säurebetonte Weinen als auch schwere und körperreiche Weine aus der Rebsorte hergestellt werden.


Verschnittpartner

Da die Trebbiano Toscano-Rebe meist nur Weine mit geringem Alkoholgehalt liefert ist sie meist ein Bestandteil von Cuvées mit anderen regionalen Rebsorten. Dennoch ist sie sehr beliebt da sie den Cuvées durch ihre markante und lebendige Säure sehr viel Frische verleiht.

Bis zum Jahr 2005 wurde Trebbiano Toscano in Italien sogar noch den roten Chianti-Weinen zugesetzt, dies ist aber seit 2006 laut italienischem Weingesetz verboten.


Trebbiano-Weine passen zu:

Die Weine passen sehr gut zu Fisch, Meeresfrüchten und mediterraner Küche.


Anbau und Vorkommen

Aufgrund der weiten Verbreitung der Rebsorte gibt es zahlreiche Varianten die den Namen Trebbiano tragen aber nur teilweise mit der ursprünglichen Trebbiano Toscano-Rebe verwandt sind. Dabei gibt es bis zu 100 Varianten von denen jedoch neben Trebbiano Toscano nur die Rebsorten Trebbiano Giallo, Trebbiano Modenese, Trebbiano Romagnolo und Trebbiano Spoletino von größerer Bedeutung sind.

Die größten Vorkommen der Rebsorte findet man in Frankreich mit einer Gesamtrebfläche von mehr als 80.000 ha und in Italien mit ungefähr 54.000 ha. Die Rebe ist in Italien in 85 der ca. 300 D.O.C. aber nur in 3 der D.O.C.G. Gebiete zur Weinherstellung zugelassen und zeichnet für etwas weniger als ein Drittel der italienischen Weißweinproduktion verantwortlich. Weitere Vorkommen der Rebsorte findet man in Bulgarien, Griechenland, Russland, Portugal, Argentinien, Uruguay und Australien.


Synonyme

Je nach Anbaugebiet variieren auch die Bezeichnungen der Trebbiano-Rebe. Die Rebe ist unter den Bezeichnungen Albano, Armenian, Balsamina Bianca, Bianca Botticino, Biancame, Bianchello, Bianchetto, Biancone, Biancuccio, Biancuva, Blanc Auba, Blanc Bacca, Blanc de Cadillac, Blancoun, Bobiano, Bonebeou, Boriano, Botticino Bianca, Bouan, Bragrunha, Branquinha, Brocanico, Brucanico, Bubbiano, Buriano, Buzzetto, Cadillac, Cadillate, Castelli, Castelli Romani, Castillone, Castillonne, Chantar, Chatar, Chator, Chauche Gris, Clairette à grains ronds, Clairette d'Afrique, Clairette de Afrique, Clairette de Vence, Clairette Ronde, Coda di Cavallo, Coda di Volpe, Douradina Branco, Douradinha, Douradinha dos Vinhos Verdes, Douradinho, Elba, Engana Rapazes, Espadeiro Branco, Espagnolet, Eugana Repazes, Falanchina, Francesina, Greco, Greco Bianchello, Greco Bianco, Gredelin, Hermitage White, Inji Ban, Juni Blan, Lugana, Malvasia Fina, Montonico, Morbidella, Morterille Blanche, Muscadet, Muscadet Aigre, Padeiro Branco, Paduro Branco, Passarena, Passerina, Pera de Bode, Perugino, Procanico, Procanico dell'Isola d'Elba, Procanico Portoferraio, Queue de Renard, Rassola, Rolle, Romani, Rossan de Nice, Rossela Blanco, Rossetto, Rossola, Rossola Brandinca, Rossula, Rossula Brandinca, Rosula, Roussan, Roussane, Roussea, Rusciola, Russola, Saint Émilion, Saint Émilion des Charentes, Saint Emillion, Santoro, Shiraz White, Spoletino, St. Émilion, St. Émilion des Charantes, Tália, Trebbiana Fiorentina, Trebbianello, Trebbiano, Trebbiano d'Empoli, Trebbiano de Toscana, Trebbiano della Fiamma, Trebbiano di Cesena, Trebbiano di Cesene, Trebbiano di Empoli, Trebbiano di Lucca, Trebbiano di Tortona, Trebbiano di Toscana, Trebbiano Fiorentino, Trebbiano Forte, Trebbiano Giallo, Trebbiano Toscano Bijeli, Trebbianollo, Trebbianone, Trebiano Toskano, Tribbiano, Tribbiano Forte, Turbiano, Ugni Biancu, Ugni Blanc, Uni Belyi, Unji Blan, Uva Bianca, Uva Morbidella und Yuni Blan bekannt.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Grechetto Bianco und Trebbiano Giallo kann verwechselt werden mit Trebbiano Toscano
  • Garganega und Traminer ist verwandt mit Trebbiano Toscano
  • Trebbiano Toscano ist eine Rebsorte, weiße Rebsorte
  • Trebbiano Toscano ist wenig anfällig für Rebkrankheiten
  • Trebbiano Toscano passt zu Fisch, Meeresfrüchten
  • Trebbiano Toscano passt zur mediterranen Sommerküche
  • Trebbiano Toscano stammt aus Italien, Bulgarien, Griechenland, Russland, Portugal, Argentinien, Uruguay, Australien
  • Trebbiano Toscano wird verwendet zum Brennen von Branntwein, Grappa, Cognac, Armagnac
  • Trebbiano Toscano wird verwendet zum Keltern von Weißwein, Frascati, Orvieto, Soave, Lugana, Bianco di Custoza



Quellen


  • Andre Domine: Wein. Könemann, 2002 » Wein
  • Jancis Robinson, Julia Harding, Jose Vouillamoz: Wine Grapes. Allen Lane, 2012 » Wine Grapes