Schalenbräune
Englisch: scald, skin browning
Französisch: échaudure superficielle
Italienisch: riscaldo superficiale
Inhaltsverzeichnis
- Schalenbräune
- Formen der Schalenbräune
- Gewöhnliche Schalenbräune, superficial scald
- Altersschalenbräune, senescence scald
- Weiche Schalenbräune, soft scald
- Ätzungsschalenbräune
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Die Schalenbräune oder Scald ist eine sehr häufige,
physiologische, nicht-parasitäre
Lagererkrankung
der Fruchtschale von
Kernobst
wie
Äpfeln 🛒
und
Birnen.
Die Symptome sind fast ausschließlich auf die Schale beschränkt.
In seltenen schweren Fällen ist ein Übergreifen auf das tiefer gelegene
Zellgewebe möglich. Die Schalenbräune verursacht braune oder schwarze
Flecken auf Fruchthaut, die während oder nach der Lagerung erscheinen.
Die Flecken zeigen sich durch braune Sprenkelung oder breiten sich schlierenartig
mit unregelmäßiger Flächenverteilung auf der Fruchtschale aus. Die Schale der
braun verfärbten Stellen bekommen dabei eine trockene, raue, narbig-lederartige
Struktur.
Die Schalenbräune kann leicht mit der
Druckstellenverbräunung
- die häufig beim Fallobst vorkommt -
verwechselt werden.
Die Anfälligkeit für Schalenbräune fällt sortenbedingt unterschiedlich stark aus. Häufige Ursache sind bei Äpfeln insbesondere:
- ein zu später Erntezeitpunkt
- schlechte Lagerbedingungen (wie beispielsweise zu viel Wärme oder falsche Luftzusammensetzung zu viel Sauerstoff oder zu wenig Kohlendioxid)
- eine verspätete Einlagerung
Formen der Schalenbräune
Nach den Ursachen der Schalenbräune werden verschiedene Befallssymptome unterschieden:
Gewöhnliche Schalenbräune, superficial scald
Bei der Gewöhnliche Schalenbräune oder auch superficial scald
entstehen unregelmäßig flächige Bräunungen der äußeren Schalenschichten der Fruchtschale.
Die Schale wird bei der Gewöhnlichen Schalenbräune trocken und rau bis
narbig und lederartig. Von der Gewöhnlichen Schalenbräune sind nur das Gewebe der
oberen Fruchtschale betroffen. Tiefer gelegenes Schalengewebe oder das Fruchtfleisch
zeigt keine Symptome dieser nicht-parasitären Lagerkrankheit.
Die Gewöhnliche Schalenbräune entwickelt sich bei anfälligen Sorten
erst nach drei bis vier Monaten im Lager. Sie tritt vor allem bei
Sorten aus wärmeren Anbaugebieten auf. Hierzu zählen beispielsweise
Granny Smith
oder
Red Delicious.
In den gemäßigten Klimazonen können
Jonagold,
Berlepsch
oder
Melrose
betroffen sein.
Gala
und
Fuji
gelten als mäßig anfällig. Nach der Entnahme der Äpfel aus dem Dauerlager kann es
zeigen sich insbesondere bei Raumtemperaturen häufig Symptome der Gewöhnlichen Schalenbräune,
die sich dann auch schnell ausbreiten können.
Altersschalenbräune, senescence scald
Die Altersschalenbräune (en.: senescence scald) verläuft im Anfangsstadium ähnlich der Gewöhnlichen Schalenbräune. Je weiter die Krankheit fortgeschritten ist, desto intensiver bräunen die geschädigten Bereiche der Fruchtschale. Dabei breitet sich die Bräunung auch auf das Gewebe unter der Schale aus. Die Altersschalenbräune kann bei nahezu allen Sorten durch Überlagerung auftreten.
Weiche Schalenbräune, soft scald
Die Weiche Schalenbräune (en.: soft scald) zeigt sich in einer kräftigen Verfärbung der Schale.
Die befallenen Stellen können leicht bis deutlich einsinken. Die Krankheit erinnert
manchmal an den Oberflächenfraßschäden durch Insekten. Zudem kann die Weiche Schalenbräune
nach einiger Zeit auch auf das Gewebe unter der Schale, also auf das Fruchtfleisch übergehen.
Verursacht wird die Weiche Schalenbräune durch eine zu rasche Abkühlung oder einem zu
späten Erntezeitpunkt der Äpfel. Die Sorten
Pinova
und
Elstar
sind anfällig für die Weiche Schalenbräune.
CO2 bedingte Schalenbräune, superficial CO2 injury
An der Schattenseite des Apfels während der Reife am Baum, oder im Lager bei hellschaligen Sorten.
Ätzungsschalenbräune
Im Extremfall kann ein zu hoher Kohlendioxidgehalt zu Ätzungsschalenbräune führen.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Schalenbräune befällt Kernobst, Äpfel, Birnen
- Schalenbräune ist eine Lagerkrankheiten, Krankheit
Quellen
- Horst Böttcher: Handbuch der Lebensmitteltechnologie. Frischhaltung und Lagerung von Gemüse. Ulmer Verlag, 1996 »
- Osterjoh, Ebert, Held, Schulz, Urban: Handbuch der Lebensmitteltechnologie. Lagerung von Obst und Südfrüchten. Ulmer Verlag, 1996 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »