Strohwein, Schilfwein
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Als Strohwein oder Schilfwein bezeichnet man einen Süßwein, dessen Trauben nach der Lese auf Stroh- oder Schilfmatten teilweise auch auf Holzrosten luftgetrocknet werden. Während des Trocknens verlieren die Trauben Flüssigkeit und damit erhöht sich der prozentuale Gehalt an Zucker. Die Trocknung dauert mindestens drei Monate. Ein Strohwein muss ein Mostgewicht von mindestens 25 °KMW aufweisen. Wegen des hohen Zuckergehaltes entsteht während der Vinifikation, also der Weinherstellung ein schweren, lange lagerfähigen Wein mit einem Alkoholgehalt um die 14 % Vol.
Nach dem Prinzip der Strohweinherstellung wurden schon in der Antike Weine gekeltert. Heute werden Strohweine insbesondere in Österreich, Griechenland, Italien, Spanien und Frankreich (Vin de paille) hergestellt. Seit den 1970er Jahren ist die Herstellung von Strohwein aus lebensmittelhygienischen Gründen in Deutschland verboten, da vom Stroh gedundheitsschädliche Bakterien auf die Weintrauben übertragen werden können.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Poulsard wird verwendet zum Keltern von Strohwein
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »