Polyvinylalkohol, Ethanol-Homopolymer, E 1203, PVAL, PVOH, PVA
Englisch: PVAl, PVA, PVOH, Polyvinyl alcohol
Französisch: Alcool polyvinylique
Italienisch: Alcol polivinilico
Spanisch: Alcohol polivinílico
Inhaltsverzeichnis
- Polyvinylalkohol
- Eigenschaften
- Verwendung
- Herstellung
- Gesundheitliche Risiken von PVA
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Polyvinylalkohol oder kurz PVA, PVOH oder PVAL
ist ein synthetisch hergestellter, thermoplastischer Kunststoff. Also ein
Kunststoff, der sich in einem bestimmten Temperaturbereich (thermo-plastisch)
verformen lässt. Polyvinylalkohol ist in der Europäischen Union als
Lebensmittelzusatzstoff
in der
Funktionsklasse
der
Überzugsmittel
zugelassen. Der Zusatzstoff wird unter der Bezeichnung Polyvinylalkohol
oder unter seiner E-Nummer E 1203 auf der Zutatenliste von
Lebensmitteln
deklariert.
In Australien und Neuseeland ist Polyvinylalkohol als Lebensmittelzusatzstoff nicht
zugelassen.
Die chemische Bezeichnung dieses Zusatzstoffs lautet Ethanol-Homopolymer. Die chemische Formel lautet (C2H3OH)n oder (C2HOCOCH3)n
Eigenschaften
Polyvinylalkohol liegt als geruch- und geschmackloses, weißes bis gelbliches, körniges Pulver vor. E 1203 ist wasserlöslich und praktisch unlöslich oder unlöslich in Ethanol (= 99,8 %). Es ist zudem beständig gegenüber Ölen, Fetten und organischen Lösungsmitteln. Die physikalischen Eigenschaften des Produkts hängen jedoch vom Grad der Polymerisation bzw. Hydrolyse ab (siehe Herstellung).
Verwendung
Polyvinylalkohol darf entsprechend der
EU-Verordnung Nr. 1129/2011 der Kommission vom 11. November 2011 für
Nahrungsergänzungsmittel
in Form von Kapseln oder Komprimaten verwendet und bis zu 18.000 mg/kg
zugeführt werden. Daneben darf die Beschichtung von so genannten
Kunstdärmen
aus eiweißbeschichtetem Gewebegerüst PVOH enthalten.
Zudem wird Polyvinylalkohol von der Lebensmittelindustrie als Barriereschicht für
Kohlenstoffdioxid
in
PET-Flaschen
eingesetzt.
PVA wird auch in der pharmazeutischen Industrie als Filmbeschichtungsmittel für Tabletten und Kapseln verwendet. In den USA ist PVA für den Einsatz in der Kosmetikindustrie, als indirekte Nahrungsmittelzutat und in pharmazeutischen Produkten zugelassen.
Darüber hinaus wird der Kunststoff Polyvinylalkohol von der Industrie auch als Beschichtung, Bindemittel, Dichtmittel und Oberflächenveredler, beispielsweise als Formentrennmittel bei der Herstellung von Faser-Kunststoff-Verbundwerkstoffen, als Leimungsmittel in der Papierherstellung oder als wasserlösliche Folie für die Herstellung von Verpackungsbeuteln eingesetzt.
Herstellung
Polyvinylalkohol wird meistens durch eine gut steuerbare alkalische Verseifung (Hydrolyse) von Polyvinylacetat (PVAC) gewonnen.
Gesundheitliche Risiken von PVA
Der Gemeinsame FAO/WHO-Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe (JECFA) hat für Polyvinylalkohol einen ADI-Wert (erlaubte Tagesdosis einer Substanz) von 50 mg/kg Körpergewicht und Tag festgelegt.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Kunstdarm kann hergestellt werden mit Polyvinylalkohol
- Polyvinylalkohol hat einen ADI-Wert von 50 mg/kg Körpergewicht
- Polyvinylalkohol ist ein Lebensmittelzusatzstoff, Kunststoff, Überzugsmittel, Polymer, Zusatzstoff
- Polyvinylalkohol wird hergestellt aus Polyvinylacetat, PVAC
- Polyvinylalkohol wird hergestellt durch Hydrolyse
- Polyvinylalkohol wird hergestellt durch alkalische Verseifung
- Polyvinylalkohol wird verwendet für Nahrungsergänzungsmittel, Kunstdärme
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »