Vin Doux Naturel, VDN


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Als Vin Doux Naturel oder kurz VDN bezeichnet man in Frankreich eine Gruppe von Süßwein. Bei diesen speziellen, meist in Südfrankreich hergestellten Weinen wird die alkoholische Gärung vor dem natürlichen Ende durch die Zugabe von Alkohol (häufig Branntwein, Weinbrand) unterbrochen. Dadurch wird der in den Trauben enthaltene Zucker nicht vollständig vergoren. Der Wein hat eine natürliche Restsüße. Mit anderen Worten: Der Wein enthält ausschließlich Zucker, der aus den zur Herstellung verwendeten Trauben stammt. Es darf ihm, wie beispielsweise beim Vin Doux kein Zucker zugesetzt werden. Die Bezeichnung Vin Doux Naturel bedeutet dementsprechend soviel wie natürlich süßer Wein. Diese Technik der Gärungsunterbrechung wurde schon im 13. Jh. von dem Tempelritter und Mediziner Arnau de Vilanova entdeckt.

Der Vin Doux Naturel ähnelt in gewissem Sinne dem Portwein, verfügt aber über einen etwas geringeren Alkoholgehalt, der zwischen 15 und 18 % Vol. liegt. Er muss einen Restzuckergehalt von mindestens 45 g/Ltr. Wein aufweisen, der bei einigen Rebsorten jedoch auch über 100 g/Ltr. Wein liegen kann. Dadurch besitzen Vin Doux Naturel Weine häufig eine sehr hohe Lebenserwartung von bis zu mehreren Jahrzehnten.

Zur Herstellung eines Vin Doux Naturel sind die Rebsorten Grenache, Grenache gris, Grenache blanc, Maccabéo, Tourbat, Muscat blanc à petits grains und Muscat d'Alexandrie zugelassen.


Appellationen des Vin Doux Naturel

  • Banyuls
  • Maury
  • Muscat de Beaumes-de-Venise
  • Muscat de Frontignan
  • Muscat de Lunel
  • Muscat de Mireval
  • Muscat de Rivesaltes
  • Muscat de Saint-Jean-de-Minervois
  • Muscat du Cap Corse
  • Rasteau
  • Rivesaltes



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon