Iodsalz, Iodiertes Speisesalz


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Iodsalz oder iodiertes Speisesalz ist Speisesalz, dem geringe Mengen von Iodverbindungen beigegeben werden beispielsweise 25 mg Iod pro kg Salz, um Iodmangel-Erkrankungen vorzubeugen. Es kann sich bei den Zugaben um industriell hergestelltes Kaliumiodat handeln oder auch um verarbeitete Algenextrakte.

Der Iodzusatz ist in einigen Ländern verpflichtend, nicht jedoch in Deutschland. Für verarbeitete Lebensmittel besteht eine Iod-Kennzeichnungspflicht mit einigen Lücken. So kann über Tierfutter ein tierisches Lebensmittel Iod einbringen, ohne dass dies für den Konsumenten ersichtlich ist.

In vielen, vor allem meeresfernen Gegenden Europas enthielt die Ernährung zu wenig Iod für den menschlichen Bedarf, da weniger Seefisch mit hohem Iodanteil verzehrt wurde, und da die landwirtschaftlich genutzten Böden nicht genug Iod enthalten. Der Bedarf des Menschen an Iod besteht fast ausschließlich in der Schilddrüse. Die von ihr erzeugten Hormone T3 und T4 sind Iod-Verbindungen. Sie steuern wichtige Lebensvorgänge. Bei Mangel kann es unter anderem zu einer krankhaften Vergrößerung der Schilddrüse bis hin zum so genannten Kropf (medizinisch: Struma) kommen. Die Mangelsituation besteht heute wegen vielfältiger Iodquellen bei ausgewogener Ernährung nicht mehr. Von den meisten mit Ernährung und Gesundheit befassten Organisationen wird die maßvolle Verwendung von Iodsalz weiterhin empfohlen.

Problematisch ist die Verwendung bei einer Überfunktion der Schilddrüse und zumindest umstritten bei einigen Krankheiten, an deren Ablauf die Schilddrüse beteiligt ist, darunter bestimmte Autoimmunerkrankungen. Stark iodhaltige Speisen wie getrocknete Algen tragen deshalb einen Warnhinweis. Verbraucher, die von einer Besonderheit ihrer Schilddrüse wissen, sollten daher wegen der Verwendung von Iodsalz ärztlichen Rat einholen.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon