Helium, E 939
Englisch: Helium
Französisch: Hélium
Italienisch: Elio
Spanisch: Helio
Inhaltsverzeichnis
Helium ist ein Zusatzstoff für Lebensmittel mit der europäischen Zulassungsnummer E 939. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann Helium nach der Nennung der Funktionsklasse mit seiner E-Nummer oder seinem Klarnamen deklariert sein. In der Lebensmittelindustrie wird Helium in der Funktionsklasse der Packgase geführt.
Im Allgemeinen ist Helium nicht als Lebensmittelzusatzstoff, sondern vielmehr als das Gas, das beim Einatmen zu einer besonders hohen Stimme führt, bekannt. Helium ist ein Gas, das geruchs- und farblos und absolut geschmacksneutral ist. Das Gas ist zudem ungiftig und verursacht beim Einatmen keinerlei Schäden. Helium wird den sogenannten Edelgasen zugeordnet. Mit anderen Substanzen geht Helium keine Reaktionen ein. Diesen Umstand bezeichnet man als chemisch inert. An der Luft hat Helium nur einen sehr geringen Anteil. Von allen Edelgasen ist Helium besonders reaktionsträge und lässt sich nur sehr schwer verflüssigen. Lebensmittelhersteller nutzen das Edelgas, um besonders sensible Lebensmittel vor Sauerstoff zu schützen. Beim Verpacken wird der Sauerstoff durch Helium ersetzt, um Abbauprozesse, die durch Sauerstoff begünstigt werden, zu hemmen. Aromen, Farben und Strukturen sollen bestmöglich erhalten werden. Auch sauerstoffabhängige Bakterien werden am Ansiedeln gehindert. Wenn Lebensmittel mit Helium behandelt werden, dann tragen sie den Hinweis Unter Schutzatmosphäre verpackt.
Verwendung
Als Lebensmittelzusatzstoff ist Helium für alle Lebensmittel ohne Ausnahme zugelassen. Eine Beschränkung der Höchstmenge gibt es für E 939 nicht. Helium kann auch für Biolebensmittel verwendet werden.
Neben der Verwendung als Zusatzstoff gibt es für Helium noch viele weitere Einsatzbereiche. Das Gas wird, da es leichter als Luft ist, auch für Zeppeline und Ballons genutzt.
Herstellung
Helium kann aus dem Erdgas oder der Luft gewonnen werden. Erdgas gilt als wirtschaftlich wichtigster und größter Heliumlieferant. Die Siedetemperatur des Heliums ist sehr niedrig. Wird Erdgas heruntergekühlt, dann ist es möglich, Helium von den anderen enthaltenen Stoffen wie Stickstoffverbindungen und Kohlenwasserstoff zu trennen. Nach dem gleichen Prinzip kann Helium aus der Luft gewonnen werden. Die Luftverflüssigung wird bei sehr niedrigen Temperaturen durchgeführt, so dass auch hier Helium als nicht flüssiger Teil zurückbleibt.
Gesundheitliche Risiken
Von Helium, das als Schutz- und Treibgas bei der Lebensmittelherstellung eingesetzt wird, geht keine Gefahr aus. Ein ADI-Wert wurde für E 939 nicht bestimmt. Vom Einatmen des Gases in reiner Form wird jedoch abgeraten. Das Gas selbst ist zwar ungiftig, kann jedoch Sauerstoff verdrängen und unter Umständen zum Ersticken führen.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Helium besitzt keine Empfehlung für einen ADI-Wert
- Helium ist ein Packgas, Lebensmittelzusatzstoff, Schutzgas
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »