Wurzelbrand, Späte Rübenfäule, Spitzenfäule, Späte Wurzelfäule
Wissenschaftliche Bezeichnung: Rhizoctonia solani
Englisch: crown rot, late crown, root rot, rhizoctonia root
Französisch: hizoctone brun
Inhaltsverzeichnis
- Wurzelbrand
- Symptome und Schadbild
- Auftreten
- Bekämpfung
- Vorbeugen
- Zusammenfassung und Kurzinfos
- Quellen
Rhizoctonia solani gehört zu den Pilzkrankheit und befällt
Zuckerrüben
und
Kartoffeln.
Umgangssprachlich wird dir Krankheitserreger bei Zuckerrüben Wurzelbrand,
Spitzenfäule, Späte Wurzelfäule oder auch Späte Rübenfäule
genannt, bei Kartoffeln Weißhosigkeit, Kartoffelpocken oder auch
Wurzeltöterkrankheit
(siehe dort).
Rhizoctonia solani ist die asexuelle Form der Pilzart
Thanatephorus cucumeris, die botanisch zu der Gattung der
Wachsbasidienpilze (bot.: Thanatephorus) aus der Familie der
Wachsbasidienverwandten (bot.: Ceratobasidiaceae) aus der Ordnung der
Pfifferlingsartigen (bot.: Cantharellales) gehört.
Rhizoctonia solani verursacht in Deutschland seit Anfang der neunziger Jahre
Ertragsausfälle und Qualitätsverluste im Zuckerrübenanbau.
Symptome und Schadbild
Bei mit Rhizoctonia solani befallenen Zuckerrüben ist zunächst ein nesterweises
Absterben der Rüben auf dem Feld ein Zeichen für die Pilzkrankheit.
Am Rübenkörper treten trockenfaule, eingesunkene grau-braune bis schwarze Stellen mit mehr oder
weniger tiefen Rissen auf. Im Verlauf des Sommers gelangen durch diese Eintrittspforten oft
Pilze und Bakterien, die bis zur Ernte die Wurzel ganz verfaulen lassen. Die Fäule
entwickelt sich von außen nach innen. Welkende und verdorrte Blätter liegen sternförmig
auf dem Boden. Erste Symptome sind bereits bei Reihenschluss sichtbar. Unter Reihenschluss
versteht man den Zeitpunkt, an dem sich die Blätter von mehr als 90 % der Pflanzen benachbarter
Reihen berühren oder überlappen . Die Schäden werden jedoch oft erst im Spätsommer bemerkt.
Auftreten
Es ist bekannt, dass Rhizoctonia solani in praktisch allen Ackerböden vorkommt. Das Auftreten von Schadsymptomen wird stark von äußeren Faktoren wie Fruchtfolge, Bodenstruktur, Bodenfeuchte und Temperatur beeinflusst. Ab Juni bis zur Ernte, vor allem bei feucht-warmer Witterung und in verdichteten, staunassen Böden. Große Massen eingearbeiteter Pflanzenrückstände und Mist erhöhen das Risiko ebenso wie das Ausbringen von Gülle in großen Mengen.
Bekämpfung
Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich. Auf bekannten Befallsstandorten können tolerante Rübensorten weiterhelfen. Gegen Frühbefall kann ein zugelassenes Fungizid vorbeugend eingesetzt werden. Die Bekämpfung des Erregers ist schwer, da es an chemischen Kontrollmöglichkeiten fehlt, das Auftreten des Pilzes im Boden vorwiegend nesterweise ist sowie einem breiten Wirtsspektrum des bodenbürtigen Pilzes.
Vorbeugen
Zur Vorbeugung von Wurzelbrand bei Zuckerrüben kann eine verbesserte Bodenstruktur, einer angepasste Kalk- und Humusversorgung beitragen. Zudem eignen sich Drainagen zum besseren Wasserabfluss auch sollten Pflanzenrückstände und Mist nur oberflächlich eingearbeitet werden. bei der Fruchtfolge sollte darauf geachtet weden dass weder Mais noch Raygras direkt vor den Rüben angabaut werden, denn diese fördern den Pilz.
Zusammenfassung und Kurzinfos
- Wurzelbrand befällt Zuckerrüben
- Wurzelbrand ist eine Pilzkrankheit
Quellen
- Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
- Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
- Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
- Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
- Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »