Intensivmast von Geflügel


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Um die große Nachfrage nach Geflügelfleisch decken zu können, ist es fast eine Selbstverständlichkeit, dass sich rund um die Geflügelmast ein spezialisierter Industriezweig, die Intensivmast von Geflügel gebildet hat. Er konzentriert sich auf die hohen Ansprüche nach schneller und einwandfreier Zucht, Schlachtung und Auslieferung. Meist findet die Hühnermast in Bodenhaltung statt, Käfighaltung gibt es, dank zahlreicher Bemühungen von Tierschützern, praktisch kaum.

Einige Züchter konnten sich von ihren Mastbatterien aber immer noch nicht lösen. Sie halten bis zu fünf Hennen in Mastbatterien mit 50 mal 50 cm Abmessung. Die Vögel bekommen keinerlei Gelegenheit ihre natürlichen Bedürfnisse auszuleben, und können sich kaum bewegen. Das führt oft zu Verletzungen, da sich die Tiere gegenseitig anpicken. Der beengte Lebensraum der Tiere steigert das Risiko zu erkranken. Als Vorbeugung von Krankheiten und zur Beruhigung werden den Tieren Psychopharmaka und Medikamente, meist Antibiotika, in ihr Futter gemischt. Im Schlachtkörper der Tiere soll es angeblich keine Rückstände dieser Mittel geben. Der Kauf eines solchen Tieres ist also aus vielerlei Gründen nicht zu empfehlen.

Bei einer richtig geführten Bodenhaltung dagegen erhalten die Tiere optimale Bedingungen zum Leben. Gleichzeitig erhält der Geflügelzüchter die Möglichkeit, wirtschaftlich zu arbeiten, um sein Geflügel preiswert anbieten zu können. Die Bodenhaltung kann somit ein Kompromiss aus maximaler Wirtschaftlichkeit und artgerechter Tierhaltung darstellen.

Eine optimale Bodenhaltung findet in klimatisierten Ställen mit Tiefstreu und ausreichend füttern (Futterplätze) und tränken statt.

Das Futter der Tiere wird mit Eiweiß, Vitaminen, Mineralien und Fett vermischt und auf den jeweiligen Mastabschnitt der Tiere abgestimmt. Je nach Wachstumsstufe wird an die Tiere eine individuelle zusammengesetzte Futtermischung verfüttert. Sie unterstützt die verschiedenen altersbedingten Stoffwechselsituationen der Tiere und begünstigt ein schnelleres Wachstum. Dem Futter können zugelassene Prophylaktika beigemischt werden, um Krankheiten vorzubeugen. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass sie vor Ende der Mast abgesetzt sein müssen. Zudem stehen die Tiere und Stallungen unter einer ständigen Kontrolle eines Veterinärs, um eine eventuelle Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.

Beim Einfangen und Transport zur Schlachterei werden die Tiere aus ihrer gewohnten Umgebung und Lebensweise herausgeholt. Für die Tiere ist das eine besonders stressige Situation, die sich negativ auf die Fleischqualität auswirken kann. Hierbei muss darum besonders behutsam vorgegangen werden.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon