Flüssigkeitshaushalt


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Als Flüssigkeitshaushalt wird der Wasser- und Salzhaushalt des menschlichen Körpers bezeichnet. Ist der Flüssigkeitshaushalt im Ungleichgewicht ergeben sich Stoffwechselstörungen.

Der Mensch besteht etwa zu zwei Drittel aus Wasser. Ein neugeborener Säugling besteht noch zu 75 % aus Wasser. Im Laufe des Lebens nimmt der Wassergehalt zunehmend ab. Ältere Menschen bestehen oftmals nur noch zu 55 % aus Wasser.

Im menschlichen Organismus befinden sich mehrere Wasserräume. Diese Flüssigkeitsräume werden auch Kompartimente genannt. Die einzelnen Kompartimente sind durch Membranen voneinander getrennt. Etwa zwei Drittel des gesamten Wassers im Körper befinden sich in den Zellen, im Intrazellulärraum. Der restliche Wasseranteil befindet sich dagegen außerhalb der Zellen, im Extrazellulärraum. Der Mensch verliert täglich im Durchschnitt etwa 5 % seines Wasserbestandes. Dieser Verlust muss über die Nahrungsaufnahme und die Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen werden. Der Mensch verliert auch unter normalen Bedingungen einen Teil seines Wassers. Und zwar wird über die Nieren und den Darm Wasser ausgeschieden, aber auch über die Abatmung und die Haut verliert man Wasser. Im Schnitt sollte man 1,5 Ltr. Wasser täglich trinken und 1 Lrt. Wasser durch die Nahrung zu sich nehmen. Die meisten Menschen liegen unter diesem Wert und trinken zu wenig. Unter bestimmten Bedingungen wie etwa großer Hitze, großer Anstrengung, Sport oder bei stillenden Müttern steigt der Flüssigkeitsbedarf noch einmal und man muss mehr Trinkwasser zuführen.

Der menschliche Organismus nimmt das aufgenommene Trinkwasser in erster Linie über den Darm auf. Zwei Drittel des Wassers werden vom Dünndarm und etwa ein Drittel wird vom Dickdarm aufgenommen. Die darin befindlichen Nährstoffe werden durch den Blutkreislauf im gesamten Körper verteilt. Wasser dient demnach dem Transport von Nährstoffen, der Regulation der Körpertemperatur und den Ausscheidungsvorgängen über die Nieren und den Darm. Bei zu geringer Flüssigkeitsaufnahme verdickt das Blut. Die Stoffwechselprozesse verlangsamen sich, die Leistungsfähigkeit lässt nach. Verliert man mehr als 10 % des Körperwassers kann es bereits zu Kopfschmerzen und Bewusstseinstörungen kommen. Lebensbedrohlich ist ein Wasserverlust von mehr als 20 %. Ursache für einen Wasserverlust können anhaltender Durchfall oder Erbrechen sein. Natürlich kommt auch äußerer Wassermangel als Grund für eine Dehydratation in Frage.

Am Wasserhaushalt des Menschen sind viele Organe und auch Hormone beteiligt. Geregelt wird die Flüssigkeitszufuhr über das Durstgefühl. Normalerweise wird Wasser, das nicht mehr vom Körper aufgenommen werden kann, über die Nieren ausgeschieden. Man geht davon aus, dass der Mensch aufgrund der Magen- und Darmfunktionen maximal 800 ml Flüssigkeit pro Stunde aufnehmen kann.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon