Strauß, Straußenfleisch


Wissenschaftliche Bezeichnung: Struthio camelus
Englisch: Ostrich
Französisch: Autruche
Italienisch: Struzzo
Spanisch: Avestruz


Inhaltsverzeichnis
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© John Carnemolla / istockphoto.com

Der Strauß bildet aus zoologischer Sicht eine eigene Gruppe, die der Strauße (zool.: Struthioniformes) innerhalb der Klasse der Vögel (zool.: Aves). Strauße sind flugunfähige Vögel, die nur noch in Afrika, in den Steppen und Savannen südlich der Sahara wild leben. Sie leben in Gruppen von unterschiedlicher Größe. Während der Brutzeit bilden sich kleinere Familien mit einem Männchen und mehreren Weibchen. In das Nest legen oft mehrere Weibchen Ihre Eier, die zwischen 1100 und 1600 g wiegen können. Zuchtstrauße können bis zu 100 Eier im Jahr legen. Ausgewachsen kann ein Strauß bis zu 2,5 m groß werden und bis zu 150 kg wiegen, er ist damit der größte und schwerste lebende Vogel.

Strauße haben einen langen Nacken und einen rosa oder blau gefärbten Hals auf dem ein kleiner, platter Kopf mit großen glänzenden Augen sitzt. Der gerade, vorne abgerundete Schnabel besitzt einen Hornaufsatz. Die Nasenlöcher befinden sich in der Mitte der Schnabelmitte. Die bis zu den Augen reichende Kinnlade ist biegsam. Ihre Beine, die sogenannten Ständer sind geschuppt und fleischfarben. Strauße besitzen einen kugelförmig wirkenden Körper. Beim Hahn ist er entweder schwarz oder dunkelblau Gefiedert wobei der Bauch weiße Federn hat. Das Gefieder der Henne ist einfarbig graubraun und hat nur wenige schwarze Federn.


Strauße: Geschichte

Mitte des 19. Jahrhunderts begann man in Afrika Strauße, hauptsächlich wegen ihrer begehrten Federn, zu domestizieren. Das damalige Hauptaugenmerk der Züchter war vorrangig auf die Eigenschaften der Federn gerichtet. Mittlerweile haben sich die Zuchtziele geändert. Die Fleischqualität steht heute an erster Stelle. Die wirtschaftlich bedeutendsten Straußenarten Afrikas sind Struthio camelus camelus in Nordafrika, Struthio camelus massaicus, Struthio camelus molybdophanes in Somalia und Struthio camelus australis in Südafrika.


Straußenfleisch: Zucht

Außerhalb Afrikas wird die Straußenzucht vor allem in Australien, Israel und den USA betrieben. Die Aufzucht von Straußen ist nicht ganz leicht. Die Vögel benötigen ein großflächiges Wildgehege. Etwa 1 Hektar pro Straußenpaar wird als optimal angesehen. Nach deutschen Anforderungen steht einem Paar 800 qm und für jede weitere Henne zusätzliche 200 qm Weide- und Auslauffläche zu. Für einen zusätzlichen Hahn werden weitere 1000 qm Weidefläche gefordert. Idealer Weise sollten die klimatischen Bedingungen den natürlichen Ansprüchen der Tiere genügen. Allerdings können sich Strauße auch an kältere und feuchtere Wetterbedingungen anpassen.

Strauße ernähren sich wie anderes Hausgeflügel von pflanzlicher Kost. Sie sind jedoch in der Lage faserreiche Pflanzen besonders gut zu verdauen.

Zur Mast bestimmte Jungtiere erreichen ein Schlachtgewicht von 75 bis 100 kg. Der Fleischanteil beträgt durchschnittlich 45 Prozent. Straußenfleisch ist sehr fettarm und hat einen niedrigen, durchschnittlichen Cholesteringehalt von 60 mg pro 100 g Fleisch. Wie bei flugunfähigen Vögeln nicht anders zu erwarten, ist die Keule das Teilstück mit der größten Fleischausbeute. Die Brust ist verhältnismäßig klein. Das dunkle braunrote Fleisch ähnelt im Geschmack und Aussehen dem Rindfleisch. Straußenfleisch hat keine sichtbare Marmorierung zudem erinnert die Faserstruktur eher an Putenfleisch als an Rindfleisch. Das Fleisch ist insgesamt zart und saftig.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon