Rapskernöl


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Rapskernöl ist ein sehr hochwertiges Öl aus Rapssaat und zählt zu den speziellen Ölen. Diese wird zunächst getrocknet und geschält. Die Schalen und die Kerne werden dann getrennt weiterverarbeitet.

Aus den Kernen wird durch eine echte Kaltpressung das ernährungsphysiologisch wie sensorisch sehr hochwertige Rapskernöl gewonnen. Es ist in dieser Hinsicht besten Olivenölen ebenbürtig, in einigen Aspekten überlegen. Geschmacklich ist es angenehm nussig und unterscheidet sich dadurch vom üblicherweise sehr neutralen herkömmlichen Rapsöl. Die Farbe ist deutlich goldgelb. Eine Raffination ist nicht erforderlich, es wird lediglich filtriert.

Anmerkung: Um die Bezeichnung kaltgepresst verwenden zu können, muss ein Hersteller die Pressen lediglich kalt befüllen. In der Presse steigen die Temperaturen dann häufig auf 55° C und mehr an. Beim hier beschriebenen Prozess zur Herstellung des Rapskernöls werden maximal 40° C erreicht. Bei Olivenölen gelten andere, strengere Bestimmungen.

Bemerkenswert ist der gesamte Produktionsprozess, bei dem neben dem genannten besonders hochwertigen Öl ein Öl zweiter Pressung entsteht, das sich für Futtermittel sowie für biologisch abbaubare Schmier- und Treibstoffe verwenden lässt. Weiter wird aus dem Presskuchen der Schalenanteil abgetrennt, es entstehen weitere Futtermittelanteile. Aus dem Öl, das noch in den Schalen enthalten ist, wird Prozesswärme sowie in einem Blockheizkraftwerk elektrische Energie gewonnen. So wurde ein Weg gefunden, ein Produkt mit überlegenen Eigenschaften umweltschonend herzustellen.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon