Robert Parker - Weinkritiker

Inhaltsverzeichnis

• Robert Parker - Weinkritiker
• Die Wertungen der so genannten Parker Punkte
• Quellen

Der in der Nähe von Baltimore, USA geborene Robert M. Parker, Jr. ist einer der erfolgreichsten, wenn nicht der erfolgreichste Weinkritiker der Welt. Der ehemalige Rechtsanwalt entdeckte seine Liebe zum Wein bereits als Zwanzigjähriger während eines Frankreichaufenthalts. Fortan beschäftigte er sich ausführlich mit der Welt des Weines. Mitte der siebziger Jahre entwickelte Robert Parker dann, angesichts der damals kursierenden unzuverlässigen Weinkritiken, die Idee einer möglichst objektiven Weinbewertung. Diese sollte insbesondere den Verbrauchern nützen und ihnen eine sinnvolle Entscheidungshilfe beim Weinkauf bieten. Aus dieser Idee heraus entstand schließlich die alle zwei Monate erscheinende Verbraucherzeitschrift The Wine Advocate, die 1978 erstmals über die Ladentische ging. Innovativ gegenüber anderen Weinkritiken ist das von Robert Parker entwickelte Bewertungssystem von 50 bis 100 Punkten, das dem Notensystem amerikanischer High-Schools entlehnt ist und sich bei den Amerikanern dementsprechend gut durchsetzte.

Heute hat Robert Parker einen gewaltigen Einfluss auf den gesamten Weinhandel der Welt. Seine Bewertungen legen Preis und Ansehen des Weines fest. Einmal im Jahr erscheint zusätzlich der Parker's Wine Guide, der im Wesentlichen die Ergebnisse aus The Wine Advocate zusammenfasst. Weine, die mit über 80 Punkten bewertet wurden, sind für die Leser besonders attraktiv. Sammler konzentrieren sich sogar auf die Spitzenweine, die mit über 90 oder gar über 95 Punkten bewertet wurden.

Kritisiert wird an den Weinbewertungen Robert Parkers, dass sie objektiv scheinen, tatsächlich aber abhängig von der subjektiven Einstellung des Verkosters sind. So ist es durchaus möglich, dass ein Wein bei unterschiedlichen Verkostungen auch unterschiedliche Bewertungen erhält. Weiterhin wird der massive Einfluss Parkers auf den Weinmarkt kritisiert, der mittlerweile bereits zur Folge hat, dass Winzer ihre Weine teilweise gar nicht mehr nach dem eigenen Geschmack, sondern nach den Vorlieben Parkers produzieren.

Die Wertungen der so genannten Parker Punkte

• 50 bis 69 Punkte: schlecht bis unterdurchschnittlich
• 70 bis 79 Punkte: durchschnittlich
• 80 bis 89 Punkte: überdurchschnittlich bis sehr gut
• 90 bis 95 Punkte: hervorragend
• 96 bis 100 Punkte: außerordentlich

Quellen

• Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
• Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
• Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
• Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
• Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »