Polyphosphat, E 452


Englisch: Polyphosphates
Französisch: Polyphosphates
Italienisch: Polifosfati
Spanisch: Polifosfatos


Inhaltsverzeichnis

Bei Polyphosphat handelt es sich um einen Abkömmling der Phosphorsäure (E 338). Polyphosphat gibt es in verschiedenen Varianten. Es gibt Calciumpolyphosphat, Kaliumpolyphosphat, Natriumpolyphosphat und Natriumcalciumpolyphosphat. Welches Polyphosphat entsteht, hängt von den eingesetzten Alkalimetallionen ab, die im jeweiligen Molekül gebunden sind. Polyphosphate werden als Lebensmittelzusatzstoff in Lebensmittelindustrie eingesetzt. Die Polyphosphate sind unter der europäischen Zulassungsnummer E 452 in den Zusatzstoffklassen Antioxidationsmittel, Stabilisatoren, Schmelzsalze, Komplexbildner und Säureregulatoren zugelassen. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln werden diese Zusatzstoffe als Polyphosphat, Phosphat oder E 452 deklariert.


Wirkung von Polyphosphat in Lebensmitteln

Polyphosphate werden in der Lebensmittelindustrie ihrer Vielseitigkeit wegen geschätzt. Aufgrund ihrer besonderen chemischen Eigenschaften können Polyphosphate für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Polyphosphat ist der stärkste Eiweißlöser unter den als Lebensmittelzusatzstoff zugelassenen Phosphaten. E 452 ist zudem sehr gut als Schmelzsalz geeignet und kann auch das Wachstum von Bakterien hemmen. Die bakterienhemmende Wirkung des Polyphosphats ist allerdings nur schwach ausgeprägt.


Verwendung von Polyphosphaten

p0001130-85.747938751472

© Thaut Images / fotolia.com

Polyphosphate sind nur für bestimmte Lebensmittel bis zu einer gewissen Höchstmengenbeschränkung zugelassen. Diese Höchstmengenbeschränkung gilt im Übrigen für die Summe aller in einem Lebensmittel enthaltenen Phosphate.

Zugelassen sind Polyphosphate beispielsweise für Speiseeis, Fleischerzeugnisse, Schmelzkäse 🛒, Schmelzkäsezubereitungen und Desserts.

Polyphosphate werden zudem für die Aufbereitung von Trinkwasser eingesetzt.


Herstellung von Polyphosphaten

Polyphosphate werden aus Phosphatlösungen unter Einwirkung hoher Temperaturen gewonnen.


Die gesundheitlichen Risiken von Polyphosphaten

Grundsätzlich gelten Polyphosphate als unbedenklich. Der ADI-Wert wurde für diesen Lebensmittelzusatzstoff auf 70 mg/kg Körpergewicht festgelegt. Zu beachten ist hier, dass dieser Wert von 70 mg/kg Körpergewicht für alle mit der Nahrung aufgenommenen Phosphate einschließlich der Phosphorsäure gilt. Werden Phosphate in großen Mengen verzehrt, kann es zu einem Ungleichgewicht des Stoffwechsels kommen. So wurde beobachtet, dass der Calciumspiegel abnimmt und der Parathormonspiegel im menschlichen Organismus zunimmt, wenn Phosphate in hohen Dosen verzehrt werden. Diese Beobachtung führte zu der These, dass Phosphate in hohen Dosen zu Störungen des Calcium-Phosphat-Gleichgewichts führen könnten. Zudem wurde angenommen, dass dadurch der Abbau von Calcium aus den Knochen gefördert werden würde, was wiederum zu einer Osteoporose führen könnte. Diese Annahmen konnten bislang nicht bestätigt werden. Verantwortlich gemacht werden Phosphate zudem für die Entstehung des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms bei Kindern. Allerdings konnte auch diese Annahme bislang nicht belegt werden. Da die Wirkung von Phosphaten in hohen Dosen noch nicht geklärt ist, wird von einem häufigen Verzehr abgeraten.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Schmelzkäsezubereitung wird zubereitet mit Polyphosphat



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben